Untersuchungen über den Anfall von Teer- und Staubrückständen in der braunkohleverarbeitenden Industrie und über die Möglichkeiten der Verwertung diesser Rückstände
Titel
Untersuchungen über den Anfall von Teer- und Staubrückständen in der braunkohleverarbeitenden Industrie und über die Möglichkeiten der Verwertung diesser Rückstände
4.2. Die direkte Verwendung der Teerrückstände im Anfallzustand bei Verzieht auf eine Teerrückgewinnung Verzichtet man wegen unbefriedigender Teerqualität oder aus anderen Grün den auf eine vollständige oder teilweise Rückgewinnung des in den Rückständen enthaltenen Teeres, so kommt als Verwerlungsverfähren praktisch nur die Ver feuerung der Rückstände in irgendeiner Form in Betracht. Dabei ist die Frage zu prüfen, ob eine direkte Verfeuerung der Rückstände im Anfallzustand technisch möglich und betrieblich zweckmäßig ist oder ob eine Verfeuerung der Rückstände im Gemisch mit anderen Stoffen erfolgen muß bzw. größere betriebliche Vorteile erbringt. Eine direkte Verfeuerung der Teerrückstände scheint auf den ersten Blick keine besonderen technologischen Probleme aufzuwerfen. Dem ist jedoch nicht so. Den allerorts vorhandenen Feuerungsanlagen wird der Brennstoff im allgemeinen entweder in fester oder in flüssiger Phase zugeführt. Die festen Brennstoffe werden mittels Rost- oder Staubfeuerungen, die flüssigen Brennstoffe mittels Ölfeuerungen verbrannt. Die Teerrückstände und insbesondere die Schwel rückstände sind sowohl bei Normallemperatur als auch bei erhöhter Temperatur weder als fest noch als flüssig anzusprechen. Die große Hauptmenge der Teer rückstände. die Schwelrückstände, sind bei Normaltemperatur meist feste bis brei artige klumpenbildende Produkte mit schmieriger Oberfläche. Erhöht man die Temperatur, so nimmt der breiartige Charakter zu, ohne jedoch infolge des hohen Slaubanteiles von ca. 50% jemals die flüssige Phase erreichen zu können. Ins besondere auf Grund dieser besonderen äußeren Beschaffenheit ist die direkte Ver wendung der teerreichen Schwelrückstände als Brennstoff außerordentlich be schränkt. Die Verfeuerung dieser Rückstände im Anfallzustand kann großtechnisch weder auf Rosten, noch in Staubfeuerungen oder mittels Ölbrennern erfolgen. Die wichtigsten Nachteile, die einer direkten Verfeuerung der Sehwelrückstände ent gegenstehen, sind für 1. Feslsloffeuerungcn: technisch und wirtschaftlich aufwendiger Antransport der Rückstände bei großer Störanfälligkeit verschiedener Transporteinrichtungen, schwierige und ungenaue Brennstoffdosierung infolge der schmierigen Beschaffenheit des Einsatzgutes, Anbackungen und Krackansätze an den verschiedensten Teilen der Feuerungsanlage, relativ hohe Verluste; Verschmutzung der Heizflächen und Heizzüge durch.Rußablagerungen u. a. m.. 2. Ölfeuerungen: gleiche Schwierigkeiten des Antransportes wie bei Feststoffeuerungen, tech nische Undurchführbarkeit des Verfahrens infolge der hohen Feststoff anteile. Im Gegensatz zu den Schwelrücksländen sind die relativ feststoffarmen Hydrier rückstände und der Spülteer aus der Synthesegaserzeugung nach Köppers in Öl feuerungen durchaus einsetzbar. In der Tal wird ein Teil dieser Teerrückstände mit befriedigendem Erfolg großtechnisch verfeuert. Während ein Teil des im Synthese werk Schwarzheide anfallenden Spülteeres zur Beheizung der Rekuperatoren dient.