Lieder mit Pianofortebegleitiing, componirt von Franz Schubert, gesungen von Fräulein Ney. I. Frachtstück. Wenn über Berge sich der Nebel breitet, Und Luna mit Gewölken kämpft; So nimmt der Alte seine Harfe und schreite! Und singt waldeinwärts und gedämpft: Du heil’ge Nacht Bald isl’s vollbracht Bald schlaf ich ihn, den langen Schlummer Der mich erlöst von allem Kummer. Die grünen Bäume rauschen dann: Schlaf süss du guter aller Mann; Die Gräser lispeln wankend fort: Wir decken seinen Ruheort; Und mancher liebe Vogel ruft: 0 lasst ihn ruhn in Rasengruft. Der Alte horcht, der Alte schweigt,— Der Tod hat sich zu ihm geneigt. Mayerhqfer. II. Aul* dem Wasser zu singen. Mitten im Schimmer der spiegelnden Wellen Gleitet wie Schwäne der wankende Kahn. Ach, auf der Freude sanft schimmernden Wellen Gleitet die Seele dahin wie der Kahn. Denn von dem Himmel herab auf die Wellen Tanzet das Abendrolh rund um den Kahn. Ueber den Wipfeln des westlichen Haines Winket uns freundlich der röthliche Schein, Unter den Zweigen des östlichen Haines Säuselt das Schilfrohr im rölhlichen Schein. Freude des Himmels und Ruhe des Haines Athmet die Seel’ im erröthenden Schein. Ach es entschwindet mit thauigem Flügel Mir auf den wiegenden Wellen die Zeit, Morgen entschwindet mit schimmerndem Flügel Wieder wie gestern und heute die Zeit, Bis ich auf höherem strahlenden Flügel Selber entschwinde der wechselnden Zeil. Stollberg. II. Abonnement-Concert im Saale des Gewandhauses den 9. Octb. 1853. Druck von Breitkopf und Härtel in Leipzig.