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Drei Lieder für Männerchor. Vorgetragen von den Mitgliedern des Män nergesangvereins und des Pauliner Sängervereins. Huldigung, comp. von II. I Hier bring’ ich Dir ein Blümchen, Das Dein zu sein begehrt; Dir brachen’s meine Hände, Doch haben sie’s gebrochen Aus Deines eignen Gartens Geschmücktem Ueberfluss. Was könnt’ ich Und bieten zun Hier bring’ ich Dir ein Liedchen, Das Dir sich opfern will; Dir sangen’s meine Musen, Doch haben sie’s gesogen Aus Deines eignen Blickes Beseeligendem Thau. Dir auch geben l Geschenk? Was könnt’ ich Dir auch geben Was ich mir nicht genommen Aus Deines Götterreiches Unendlichem Bezirk ? Fr. Riickert. Winterlied, comp. von Niels O Winter, schlimmer Winter, ] Wie ist die Welt so klein! Du drängst uns all’ in die Thäler, In die engen Hütten hinein ! Und geh’ ich auch vorüber An meiner Liebsten Haus : Kaum sieht sie mit dem Köpfchen Zum kleinen Fenster heraus ! W. Gade. O Sommer, schöner Sommer, Wie ist die Welt so weit! Je höher man steigt auf die Berge, Je weiter sie sich verbreit’t! Und stehest Du auf dem Felsen, Traut Liebchen, ich rufe Dir zu ; Die Halle sie tragen es weiter, Und Niemand hört es, als Du! Uhland. Abschiedstafel, comp. von Felix Mendelssohn Bartholdy. So rückt denn in die Runde ! Es schleicht die Zeit im Dunkeln, Sie soll uns rüstig finden Und heiter, stark und gut. Gar viel ist zu vollbringen, Gar Vieles muss misslingen: So soll die letzte Stunde Nachleuchten uns und funkeln. Wie unsre Pfad’ sich winden, Wir sind in Gottes Hut. Dem Bruder meines Lebens, Der fern mit mir zusammen, Ihm sei aus Herzensgründe Das volle Glas gebracht! Ich brauch’ ihn nicht zu nennen, Er aber wird mich kennen. Viel Land trennt uns vergebens: Ihm soll dies Wort die Stunde Durch alle Adem flammen, Wie ich an ihn gedacht. Lass nie die Schmach mich sehen, Dass auch dein Herz der Lüge Des falschen Volks zum Raube Feig werde, fremd und hohl! Nicht wollen wir verzagen, Nicht wahr ist, was sie sagen: Dass Lieb’ und Lust vergehen! Nicht wahr, dass uns betrüge Der schöne freud’ge Glaube. Und also lebet wohl! ®. Eiehendorff.