Zweiter Theil. Belsazar, Dichtung von Friedrich Höher, componirt für Soli, Chor und Orchester von Carl Reinecke. Die Soli gesungen von Fräul. Hauschteck, Fräul. Lessiak und den Herren Otto und Sabbath, Königl. Domsängern aus Berlin. Ouvertüre. Nr. 1. Chor der Babylonier. Lasset die Becher schäumen undfluthen, Dass uns die Gluthen Trunkenen Taumels die Sinne verzehren! Schwelgend die Nacht Sei sie verbracht; Ewig die Lust soll in Babylon währen 1 Belsazar ist Gott! Chor der Frauen. Sieh, deiner Weiber schwarzlockige Schaar Kränzt dir mit Rosen das wallende Haar! Auf! bei dem Klange der Cymbeln und Geigen Schürzt die Gewänder und schlinget den Reigen, Dass wir dem Gotte uns beugen und neigen! Chor. Lasset die Becher schäumen und fluthen, Dass uns die Gluthen Trunkenen Taumels die Sinne verzehren! Schwelgend die Nacht Sei sie verbracht; Ewig die Lust soll in Babylon währen! Belsazar ist Gott! Nr. 2. Arie. Belsazar. Ja, ich bin Gott! Hohn dir und Spott Ueber den Wolken, Jehovah! Schutt ist dein Tempel und wirbelnder Staub! Goldene Schaalen und silberne Kannen Schleppt’ ich als funkelnde Beute von dannen, D’raus deine Priester dir Opfer gespendet, Bei dem Gelage hier Hab’ ich’s geschändet, Trank ich den Rausch aus dem golde nen Raub. Nr. 3. Recitativ. Der Prophet Daniel. Hört ihn lästern, seht ihn entweih’n, Weh uns ! die heiligen Geräthe. O, dass im flammenden Wetterschein, Dass in der Blitze versengendem Brand Jehovah jetzt vor ihn träte! Fine Israelitin. Rede leise! Ach, gegeben Ist unser Leben In der Feinde grimmige Hand. Nr. 4. Chor der Israeliten. Hör’, Jehova, höre deines Volkes Fleh’n, Lass uns nicht in Banden und in Schmach vergeh’n! Treu an dir wir halten, Du alleine kannst uns retten aus des Feind’s Gewalten.