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ZWANZIGSTES GEWANDHAUS-KONZERT DONNERSTAG, DEN n. MÄRZ 1915. Leitung: Professor Arthur Nikisch. Konzert für Orgel und Orchester (Gmoll Op. 4 Nr. 1) von Georg Friedrich Händel (Bearbeitung von Max Seiffert), vorgetragen von Herrn Professor Karl Straube. [Cembalo (Klavier): Herr Willy Mehrmannl\ Larghetto e staccato — Allegro — Adagio — Andante. Rezitativ und Arie aus dem Oratorium »Die Schöpfung« von Joseph Haydn, gesungen von Fräulein Else Siegel. Rezitativ. Und Gott sprach: Es bringe das Wasser in der Fülle hervor webende Geschöpfe, die Leben haben, und Vögel, die über der Erde fliegen mögen in dem offenen Firmamente des Himmels. Arie. Auf starkem Fittige schwinget sich Aus jedem Busch und Hain erschallt, Der Adler stolz und teilet die Luft Der Nachtigallen süße Kehle; Im schnellsten Fluge zur Sonne hin. Noch drückte Gram nicht ihre Brust, Den Morgen grüßt der Lerche frohes Lied, Noch war zur Klage nicht gestimmt Und Liebe girrt das zarte Taubenpaar. Ihr reizender Gesang. Symphonie (Bdur, Kochels Verzeichnis Nr. 319) von Wolfgang Amadeus Mozart. I. Allegro assai. II. Andante moderato. III. Minuetto. IV. Finale: Allegro assai. (10 Minuten Pause.) Lieder mit Klavierbegleitung von Franz Schubert, gesungen von Fräulein Siegel. a) An die Musik. Du holde Kunst, in wie viel grauen Stunden, Wo mich des Lebens wilder Kreis umstrickt, Hast du mein Herz zu warmer Lieb entzünden, Hast mich in eine bess’re Welt entrückt. Oft hat ein Seufzer, deiner Harf* entflossen, Ein süßer, heiliger Akkord von dir, Den Himmel bess’rer Zeiten mir erschlossen, Du holde Kunst, ich danke dir dafür. v. Schober.