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AimttM -Zeitung. Allgemeiner Anzeiger für die Stadt Aue n. Umgebung. Erfcheint «rtttwuchA, Areitag» u. Sonntag». «ponnemtnt«peei» ink». berg werthvollen Beilagen vierteljährlich mit Bringerlohn I Mk. durch die Post 1 Mk. Mtt S Aamittenvkättern: Aroystnn, Kute Kerker, Aettfpieger. Serantwortlicher Redakteur: Emil Hegemeister, A u e (Erzgebirge.) Redaktion u. Expedition: Au«, Marktstrage. Inserat« die einspaltige Petit,eile 1« Pfg. amtliche Inserate die E.orpuS-Zeile 25 Pf. Reklamen pro Zeile 20 Psg. All« Poitanstalten und Landbrieuräger nehmen Bestellungen an. Nr. 76. « Freitag, den A. Juikl^ 1898, 11. Jahrgang. Laut einer Verordnung des Kgl. Ministeriums des Innern vom 4. Mai 1898 ist vom 1. Juli 1898 an das Geben von Zeichen mittels Pfeifen in Fabriken nur mit Erlaubniß der Polizeibehörde zulässig. Die Herren Fabrikbesitzer werden hierauf aufmerksam gemacht. «u«. d-n so. Juni ISS«. Der Rath der Stadt. RathSasfefior Laube. Bekanntmachung. Die Landrenten für den 2. Termin 18S8, sowie das für- das einzelne Vierteljahr im voraus zahlbare Schulgeld für die Schüler der Realschule, der höheren und mittleren Bürgerschule für das 2. Vierteljahr 18S8/S« sind bis zum SV. Juli 18S8 an unsere Steuereinnahme bezw. Stadttassc abzuführen. Nach Ablauf dieser Frist erfolgt Mahnung bezw. Zwangsvollstreckung auf Kosten der Säumigen. Aue, am 22. Juni 1898. Der Rath der Stadt. vr Kretzfchmar. Sch Hierdurch wird Z 13 der Gottesackerordnung, wonach die auf den Denkmä lern anzubringenden Inschriften und Bilder zuvor dem Pfarrer zur Genehmigung und nötigenfalls zur Berichtigung vorzulegen sind, erneut in Erinnerung gebracht. Der Kirchenvorstand zu St. Nicolai. Thomas, Pf., Bors. ' Auf! dem Allerthal und Umgekmug. Mtlttzellange« von localem ArUerrss« kluv »er Redactiou ; stets «illkommeu. DaS Königliche Amtsgericht Schneeberg ikiächt be kannt : Ueber das Vermögen des Bauunternehmers Fried rich Richard Dressel in Auerhammer ist am 28. Juni 1898, Vormittags 1 l Uhr das Konkursverfahren eröffnet worden. Der Rechtsanwalt Raabe in Schneeberg wird zum Konkursverwalter ernannt. Koukursforderungen sind bis zum 22. Juli 1898 bei dem Gerichte anzumelden. Es wird zur Beschlußfassung über die Wahl eines anderen Verwalters, über die Bestellung eines Gläubigerausschus- - ses und eintretendem Falles über die in 8 120 der Kon- kursordnung bezeichneten Gegenstände sowie zur Prüfung der angemeldeten Forderungen aus den 30. Juli 1898, Vormittags 11 Uhr von dem unterzeichneten Gerichte an beraumt. Allen Personen, welche eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Besitz haben, oder zur Konkursmasse etwas schuldig sind, wird aufgegeben, nichts an den Ge meinschuldner zu verabfolgen oder zu leisten, auch die Ver pflichtung auferlegt, von dem Besitze der Sache und von den Forderungen, für welche sie aus der Sache abgeson derte Befriedigung in Anspruch nehmen, dem Konkurs verwalter bis zum 15. Juli 1898 Anzeige zu machen,V Ferner: Ueber das Vermögen der Putzmacherin He^ lene Clara Zinke ist am 29. Juni 1898, Vormittags 9 * Uhr das Konkursverfahren eröffnet worden. Der Rechts anwalt Wagner in Schneeberg wird zum Konkursverwal ter ernannt. Konkursforderungen sind bis zum 23. Juli 1898 bei dem Gerichte anzumelden. Es wird zur Beschluß fassung über die Wahl eines anderen Verwalters, über die Bestellung eines Gläubigerausschusses und eintreten- dem Falles über die in Z 120 der Konkursordnung be zeichneten Gegenstände, sowie zur Prüfung der angemel- , beten Forderungen auf den I. August 1898 Vormittags 11 Uhr vor dem unterzeichneten GerichteTermin anberaumt. Alle Personen, welche eine zur Konkursmasse gehö- / rige Sache in Besitz haben oder zur Konkursmasse etwas / schuldig sind, wird aufgegeben, nichts an den Gemein em schuldner zu verabfolgen oder zu leisten, auch die Ver pflichtung auferlegt, von dem Besitze der Sache und von den Forderungen, für welche sie aus der Sache abgeson derte Befriedigung in Anspruch nehmen, dem Konkurs verwalter bis zum 15. Juli 1898 Anzeige zu machen. — Der Bau der Eisenbahnlinie Scheibenberg-Zwönitz ist nunmehr vergeben worden. Herr Bauuulernehnnr Ger- ' stenberger hat zwei Abheilungen, von Scheibenberg bis Grüu- haia, erhallen. Die bciven andern Ablheiluuge» sind an die Herren Meyer u. Seim vergeben.zHecr Gerstenbergcr wird sei nen Wohnsitz für diese Zeit in Scheibenberg ausschlagen. Das « Bureau dagegen wird er nach Elie:lein legen. Die diesjährige Hctoelbeerernle in unsere» Waldungen ver spricht, wenn auch nicht eine ganz besonders reihe,wie inan auS den günstigen Weneroerhällnissen schließen könnt'', so aber doch immerhin gut zu werden. Wenigstens wird sie weit über der vvrjähngen gehen. Die kühlen nebligen Ta ge während der Btnthe;eii scheinen, der Befruchtung der Blü- then doch etwas Eintrag gelhan zu haben. Immerhin aber zeigen die Hetdelbeersträucher einen ziemlich reichen Frucht ansatz und die schon langsam reifenden Beeren haben eine ansehnliche Größe. Besser steht eS mit den Pr,ißelbeeren. 4 Sie zeigen überall dichte, reiche Blüihenstünde. An besonder sonnigen Stellen find sie schon aögeblüht und haben kleine >, Fruchtträubchen angesetzt. DaS Schwurgericht hat die Gorlnähertn Albert aus Pöhla bet Schwarzenberg wegen KindeStödt ung zu 3 Jähren 6 Monaten Gefängnis oerurthetlt. Johanngeorgenstadt. Dar Ministerium des Innern hat beschlossen, für unser Gotteshaus au» den Mitteln de» Kirchrnsond» drei Altarfenster mit Glasgemälden, die Geburt Christi, das heilige Abendmahl und Christus mit * Varia und Magdalena darstellend, -u beschaffen. Aus Sachsen mw Umgebung. Wilkau, 22. Juni. Gestern stellte» in einer hiesigen Shodnyspinnerei einige zwanzig Mädchen während der Mittagspause die Arbeit ein, ohne dem Besitzer die Ursa che ihres Schrittes auch nur mit einer Silbe zu sagen. Am Nachmittage kamen sie jedoch wieder, gingen aber wie der nicht zum Besitzer und zogen endlich nach Hause. Kirchberg, 22- Juni. Am letzten Dienstag wurden von der hiesigen Polizei drei schulpflichtige Bürschchen im zarte sten Alter festgenommen, die in einer kurz n Zeit nicht weniger als 21 Ladendiebstähle ausgeführt und auch zu gestanden haben sollen. Die elterliche Zucht soll bei allen drei Bürschchen zu wünschen übrig gelassen haben. Oelsnitz, 22. Juni. Der Kuriosität halber sei ein gro ßer Teil der hiesigen Butterverkäufer, ihre Butter, we der am Markte noch, trotz Bittens, in den Häusern los werden konnten, weil die ländlichen Wahlberechtigtendes 23. sächsischen Reichstagswahlbezirks für den Kandidaten der Ordnungsparteien, Rittergutsbesitzer Zeidler gestimmt hatten. Grüna, 21. Juni. Gestern fand hier unter Leitung des Herrn Gendarmerie-Ober-Jnspektors Oberstlieutenant a. D. von Heygendorf das Zielschießen der Gendarmerie der Königl. Amtshauptmannschasten Zwickau und Schwar zenberg statt. Anwesend waren Herr Geh. Regierungs rath Amtshauptmann Or. Schnorr von Carolsfeld und Herr Amtshauptmann Fr. v. Wirsing Die ersten Preise erhielten : Gendarm Franke in Hartenstein und Gendarm Schwabein Johanngeorgenstadt; diezweiten Preise: Gen darm Wagner in Leubnitz und Brigadier Geißler in Schneeberg; die dritten Preise: Gendarm Zeißler in Lei- telshain und Brigadier Reichelt in Raschau. Glauchau, 21. Juni. Schwer bepackr mit gestohlenen Maaren traten gestern Nachmittag unter Begleitung von Polizisten zwei in einer hiesigen Appreturanstalt beschäf tigte Arbeiterinnen den Weg nach dem Amtsgerichtsge fängnis an. Schon zu verschiedenen Malen, besonders in den letzten Wochen, war man in der betreffenden Appre turanstalt dahinter gekommen, daß Spitzbuben im Geschäf te ihr unsauberes Wesen trieben. Nach längeren Nachfor schungen gelang es endlich, die Thäterinnen in zwei dorr beschäftigten Arbeiterinnen zu ermitteln. Auerbach i. Vogtl. 22. Juni. In der hiesigen Gar- dinensabrik von Uhlmann, Müller und Schmohl geriety gestern der 15jährige Arbeiter Franz Möckel mit dem Ar me in die Kartenschlagmaschine. Dem jungen Mann wur de die linke Hand vollständig abgeschnitten. Mylau, 22. Juni. Der geistig etwas beschränkte 12 jährige Sohn des Fabrikarbeiters Robert Fielitz hat sich in einem unbewachten Augenblicke von zu Hause entfernt, ist nach dem nahen Hirschstein, einem ziemlich hohen Fel sen, gegangen und von dort hinabgestürzt in die Göltzsch. Der sofort benachrichtigte Vater konnte sein Mnd nur als Leiche nach Hause tragen. Dittmannsdorf bei Sayda. Aus dem großen Berg werksteiche wurde die aus Ullersdorf gebürtige, im be nachbarten Schönfeld beim Gutsbesitzer Mühl bedienstete Selma Ernestine Friedrich als Leiche gezogen. Die Be- dauernswerthe litt an Geistesschwäche und ist in den Teich gesprungen. Sie stand im 22. Lebensjahre. Annaberg. In dem Bauerschen Dampfsägewerk mit Bautischlerei und Kistenfabrik brach Feuer aus. ES griff so schnell um sich, daß das Gebäude bis auf die Umsas- sungSmauern niedergebrannt ist. Die neben dem Brand herd stehende städtische Gasanstalt wurde von den Feuer wehrleuten ausreichend geschützt. Oberwiesenthal. Das sogenannte „MohrhauS" ist bi- auf die Umfassungsmauern abgebrannt. Es stand leer und sollte erneuert werden. Brandstiftung wird ver- muthet. Lichtenstein, der Handarbeiter Müller sprang auf da» Lchleis-eug de» in der Fahrt begriffenen Wagen» de» Herrn Friedel. Wiederholte Warnungen de» Geschirrfüh rers, den Wage , zu verlassen, blieben ohne Erfolg. Mül- ler sprang später ohne Wissen und Willen des Geschtrr- fiihrers ab und kam so unglücklich unter den Wagen zu liegen, daß ihm die Räder über den Kopf gingen. Die Verletzungen waren so schwere, daß M. bald daraus ver schied. Den Geschirrsührer trifft keine Schuld. Chemnitz. Eine ungeheuerliche That beschäftigte die 3. Strafkammer. Ein kleines hübsches Mädchen, das in der Schule gute Ceusuren, Betragen und Fleiß I, gehabt und nie zu Klagen Anlaß gegeben hat, ist beschuldigt, wenige Tage nach der Confirmation sieven Häuser in Asche gelegt zu haben. Geboren am 18. März 1884 als die Tochter eines Schmiedemeisters in Dietenhain, hatte da» Mädchen eine traurige Jugend. Kein Wort von Liebe sei- tens der Eltern, sich selbst überlassen und als Vorbild einen Vater, der sich später im Säuferwahn aufhing, ei ne Mutter, die wegen Diebstahl im Gefängnis gesessen hat, lebte das Kind dahin. Trotzdem hielt es sich gut in der Schule und war bei den Lehrern beliebt, obwohl die geistige Begabung eine mangelhafte war. Nachdem der Vater im Jahre 1894 seinem Leben ein Ende gemacht hat te, entäußerte sich die Mutter des Grundstückes und zog mit den Kindern nach Hartha. Dort wurde das Mädchen Meta Elsa Siebert, consirmirt uud kam am 12. Ap.ril d. I. in Dienst des Materialwaarenhändlers Lindner. Die s. hatte schon früher geäußert, wenn man sie zum Die ben zwinge, dann brenne sie den Leuten die „Bude- über dem Kopfe au. Am 17. April war Lindner ausgegangen und hatte die Siebert als Wärterin seiner feit 2 Tagen im Wochenbett liegenden Ehefrau zurückgelassen. Da ha be sie der Vorwürfe gedacht, erklärte die S., die ihr we gen zu späten Ausstehens, wegen zu langsamen EssrnSrc. gemicht worden seien, und dabei habe sie den Entschluß gefaßt, das Hans anzuzünden. Ohne zu zaudern sei sie nach dem Oberboden gegangen und habe das dort aus gestapelte dürre Reißtg angezündet, um darauf vom Ho se aus den Brand zu beobachten. Sie sah noch nichts uud stieg deshalb wieder eine Treppe hinauf, wo sie an dem Knistern das Wüthen des Feuers erkannte. Da erscholl ,^«uerlärm, und nun brach ein Brand aus, der furchtbare Dimensionen annahm. Trotz energischer Bcmühungenjder Feuerwehr konnte das Feuer erst bewältigt werden, nach dem man ihm durch Niederreißen eines Hauses den Weg avgeschnitten hatte. Sieben Häuser, die Nummern 3g—26 der Steinaerstraße, waren zum größten Thetl total zer stört und ein Äebäudeschaden von 21 740 Mk., im Gan zen aber ein Schaden von ca. 40000 Mk., verursacht wor den. Von den elf Calamitosen war die Mehrzahl versi chert, nur einige hatten bedeutende Verluste, belief sich doch der Mobiliarschaden Einzelner bis auf 6000 Mk. Da» Ge- richt bestrafte die junge Brandstifterin mit 8 Jahren 6 Monaten Gefängnis. Oberplanitz. Von den an der Trichtnosis erkrankten Personen ist die Ehefrau des Bergarb. Vccher» gestorben. Leutersdorf. Am >2. März künftigen Jahre» vollen deten sich 50 Jahre, daß die drei Gemeinden Niederleu- tcrSdorf, Josephsdorf und NeuleuterSdors znr Krone Sach sens kamen und der Oberlausitz angeliedert wurden. - - Der 12 März 1899 soll von den hiesigen Gemeinden al» ein Fest- und Jubeltag begangen werden. Spare« ohne Darben, Körpers und Geistes die beste Vorschrift, hierin»ch werden Störungen im VerdaunngS- und ErnährungSlcvcn vermieden und ernsten Leiden vorgrbengt. Sobald sich Erscheinungen, wie Kopfschmerzen, Druck in der Magcngegcnd, Aussioben, Appetitlosigkeit, Schwindel, Angstgefühl rc. cinsteUen und die tägliche ergiebige LeibeSitssnnng gestört ist. netz»« man di« bekannten und beliebte» Apotheker Richard Brand«'» SchMi- zerpillen (erhältlich nur in Schachteln zu Mk. 1.-^ in den Apotheken) und der Erfolg wird nicht auSblcibcn. *) Die vestandthril« der echten Apotheker Richard Brnndksch« Schweizerpillen sind Extrakte von: Tilge 1,S«r., MofchuSgarhr, Rld» Abfhnth je 1 Er. Bitterkler, Eeniiau je 0.» Er., dazu Ernstem- »d Bitterkleepulver in gleichen Lheilen uud tm Quantum, um dtMAG »ch Men sm Eppiq» vop 0,1» hnzustellen.