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Auerthal-Zeitung : 15.04.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-04-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id173565485X-189804156
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id173565485X-18980415
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-173565485X-18980415
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Auerthal-Zeitung
-
Jahr
1898
-
Monat
1898-04
- Tag 1898-04-15
-
Monat
1898-04
-
Jahr
1898
- Titel
- Auerthal-Zeitung : 15.04.1898
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Al besten S' (auch runtz bei erbe ! Dienste" zur Bamtttelung pug Men i» m üba'dereü Mar w»s«, »«a*. Kind ng» Zwischen zwei Wetten. 22j Roman von Louise Cammerer. (Schluß.) In Sturm und Uot. Der Orkan der letzten Woche hat der däni schen und schwedischen Fischerei schwere Heim suchungen gebracht. DaS Unglück übertrifft fast noch die schlimmsten Befürchtungen. Von 150 Fischerbooten, die am Tag vor dem Ausbruch des Unwetters von Bornholm auS auf den LachSfang zogen, werden 21 vermißt, darunter 14 schwedische, die auf der Insel stationiert waren, und 7 dänische. Leider darf nicht mehr bezweifelt werden, daß alle Boote mit einer Besatzung von mindestens 70 bis 80 Mann untergegangen find. Der plötzlich auSbrechende Schneesturm, der den Himmel völlig verfinsterte und die eben noch ruhige See in wilden Auf ruhr versetzte, machte jeden Versuch, Land zu gewinnen, unmöglich, und eS ist nm ein glück licher Zufall, daß eS trotzdem den meisten Booten gelang, wenn auch nm unter Verlust ihrer Netze and Gerätschaften, ZufluchtShäfen zu er reichen. In den ersten Tagen tröstete man sich mit der Hoffnung, die Vermißten würden der deutschen Küste zugetrieben worden sein und in der Thal meldete eine Depesche aus Stralsund, daß zwei Boote mit 5 Insassen durch ein deut' scheS Lotsenboot gerettet worden seien. Aber die Hoffnung, daß weitere Rettungsfälle zu verzeichnen sein würden, muß jetzt auf gegeben werden. Der Dampfer „Skandia" und das Halbdeckboot „Holger DanSke" haben allenthalben gesucht an den Küsten von Saßnitz, Moen, Bornholm — alles vergebens, keine Spur der Vermißten ward gefunden. Die Verun glückten waren größenteilS Männer im besten Alter, Familienväter oder Familienversorger und ihr Verlust wird Trauer und Not in viele arme Hütten bringen. Am 31. März und am 1. April trieben die Leichen der mit dem deutschen Schoner „Alma", welcher an den Klippen Bornholms zerschellte, Untergegangenen an» Land. Es be fanden sich darunter vie des Kapitäns, seiner e M_. Kinley de« Papst gebU werde. Bon dieser Antwort werde eS abhängen/ ob die Verhand lungen -wischen Madrid und Washington fort gesetzt werden können. * In letzter SttWbe haben die europ-ifche» Mächte sich dennoch entschlössen, Sstanlea und Amerika ihre guten Dienste im Interesse der Vermittelung auzubieten. Amerika hat ausweichend geantwortet, zu gleich aber seinen Gesandten in Madrid und seine Konsuln in Spanien ab berufen. *Jn Havana hat am Donnerstag eine Revolte stattgefunden, die von den Truppen bald unterdrückt wurde. Fast zu gleicher Zett wurde inWashington daS HauS des spa nischen Gesandten mit Kot beworfen und daS spanische Wappen beschädigt. Beide Vorfälle zeigen die außerordentliche Gespanntheit der Lage aufs neue. *Eine Depesche des ,New Jork Herald' meldet, die Spanier in Chile hätten eine Million Dollar gezeichnet, um ein Schiff anzu kaufen und als Kaperschiff auszurüsten, daS amerikanische Schiffe an der Pacific- Küste aufbringen soll. «Ne». * China hat die französischen For derungen folgenden Inhalts bewilligt: Nichtentäußerung irgend eines Teiles von Kwangtung, Kwangfi und Jünnan, Bau einer Bahn nach Jünnan-fu, Verpachtung einer Kohlenstation, Anstellung eines Franzosen als Direktor der kaiserlichen Posten. Die eng lischen Rechte betreffend die Erweiterung von Kaulung find, wie eS heißtt nicht beeinträchtigt, doch wird die Sache den Engländern recht un angenehm sein. Kenntnis der amerikanischen Verhältnisse, aller dings konnte ich nicht wissen, daß Sie über ein so bedeutendes Vermögen verfügen." BurgerS Antlitz strahlte vor Freude. „Ihr gütiges Anerbieten soft mir nur willkommen sein; wie kann ich je meine Dankbarkeit be weisen für die aufopfernde Liebe und Güte, die Sie und Ihr Fräulein Tochter meinen Ange hörigen in so reichem Maße zu teil werden ließen? Mein ganzes Leben dürfte nicht ge nügen, die Gefühle der Hochachtung, die ich für Sie empfinde, zum Ausdruck zu bringen." Günther drückte ihm herzlich die Hand. „Ich biete Ihnen die Stellung alS Korrespondent für meine überseeischen Handelsverbindungen. Sie bekommen kamst eine geschäftliche UeberfiLt, die Ihnen später zu großem Nutzen gereichen wird." Noch an diesem Tage reisten beide Familien der Heimat zu, die sie nach glücklicher Fahrt wohlbehalten erreichten. Kommerzienrat Günther und ValeSka wmden nach ihrer Ankunft in der Heimat vorerst von gesellschaftlichen Verpflichtungen sehr in Anspruch genommen, während Frau Burger uttd Ernst sich die lang entbehrte Erholung gönnten. Das Kontorpersonal und die Arbeiter der Fabriken bereiteten dem wertgelchätzten verehrten Prinzipal einen Empfang, der beredtes Zeugnis gab von den Gefühlen, die Arbeitgeber und Arbever Mit einander verbanden. Günther beschloß deshalb auS Dankbarkeit für die Verehrung, welche man ihm entgegen gebracht, seinen Leuten ein fröhliche» Fest zu bereiten und diese» auf seinem herrlichen Land- fitz zu feiern. Bei dieser GeltgiiHest sollt« Mimische Nrmdscham Deutschland. * Wie die ,Lenn. BolkSztg.' erfährt, wird der Kaiser an einem noch näher zu bestimmenden Tage diese» Jahre» nach Lennep kommen und die Thalsperren bet Remscheid und Hückeswagen besichtigen. Dzk Kaiser wurde -u diesem Beschluß durch eine» Vortrag des Professors Jntze über Thalsperren tzGMaßt. «In Gegenwart der kaiserlichen Familie wurden in Homburg auf der Saal- men. Der Kaiser !cuurana" uud das ederhergestellt wer den sollen. Der Kaiser wird dem Vernehmen nach bis Mitte de» MonatS in Homburg bleiben. «Im Befinden des Königs Otto von Bayern ist von den Seiten keine Ver schlimmerung konstatiert worden. Die ärztliche Behandlung ist durch die mangelnde Mitwirkung de» Patienten erschwert. Der König verbleibt nicht i« Bett. Da König, der am 27. d. sein 50. Lebensjahr vollendet, befindet fich fett elf Jahren in dtr SrMchen Behandlung deSOber- MedizinalratS Grashey. * Staatssekretär d«S Reichsamts des Innern, Grafv. PosadovSkv hat fich zu seiner Erholung zunächst nach Heidelberg begeben und dürfte von dort auf einige Tage nach Baden-Baden gehen. «Wie von verschiedenen Seiten verlautet, besteht die Absicht, die Wahlen für den Reichstag auf den 20. Juni anzusetzen. Daß die Bahlen iu der zweiten Hälfte Juni ftattfinden «erden, ist schon authentisch gemeldet worden, ob das angegebene Datum stimmt, wird abzuwarten bleiben. Die Wahlen für daS preuß. Abgeordnetenhaus sollen be kanntlich im Oktober stattfinden. Von verschie denen Setten werden dagegen Einwendungen laut, well dadurch die Wahlbewegung und Wahl aufregung fast auf das ganze Jahr ausgedehnt würden. ! «Die amtliche Auskunftsstelle in Zollsachen ist mit dem 1. April in Kraft getreten. Selbstverständlich wird nur über die maßgebenden Zollsätze des deutschen Zolltarifs Auskunft erteilt. Der Frage steller hat anzugeben, ob er die gleiche Frage bereits an eine andere Zolldirektivbehörde ge richtet und welche Auskunft er von dieser er halten hat; ob die fragliche Ware schon von ihm oder seine» Wissens von einem andern eingeführt wurde und welcher Zollsatz hierbei zur Anwendung kam; bei welcher Zollstelle des DirektivbezirkS die Ware zur Schlußab- fertigung, d. h. Verzollung, gestellt werden soll oder daß und warum das Zollamt dafür nicht namhaft gemacht werden könne. Der Fragesteller hat ferner anzugeben, woher die Ware stammt, Ursprungs- und Her kunftsland — wegen Anwendung der Vertrags oder allgemeinen Zollsätze. Endlich find hin reichende Proben von der einzuführenden Ware, vollständig übereinstimmend mit dieser, bei der Direktivstelle in Vorlage zu bringen. * Die 24-S tundenzeit für den Eisen- bahn - Betriebsdienst, wonach die Stunden von einer Mitternacht zur andern die Bezeichnungen 1 bis 24 führen, wie es im italienischen Eisenbahndienst bekanntlich von jeher der Fall, ist von sämtlichen beteiligten deutschen Regierungen endgültig abgelehnt worden. * Von den Regierungspräsidenten ist eine gut achtliche Aeußerung darüber eingefordert worden, ob „die Ausdehnung der Untersuchung des für Handelszwecke bestimmten Petro leums auf die Vornahme einer fraktionierten Destillation und die Feststellung des Erstarrungs punktes wünschenswett" sei. Trotz der bekannt lich auf 21 Grad Celsius festgestellten Ent flammungspunktes sollen nämlich zahlreiche, und zwar ausschließlich amerikanische Petroleum sorten sowohl eine ungenügende Leuchtkraft be sitzen, sowie auch wegen ihrer Explosionsgefahr gefährlich sein. * Nach einem Telegramm deS stellvertretenden Landeshauptmanns für Deutsch-Südwest afrika hat die kaiserliche Schutztruppe unter Valeska die frohe Botschaft, daS Vorhaben ihrer Vaters betreffend, verkünden. Seit der Reise nach Amerika schien Valeska die frühere Schmetterlingsnatür abgestreift und fich in ein ernstes, gedankenvolles Weib gewandelt zu haben. Günther, der die Frohnatur seines KindeS, die fich auch in den ernstesten Lebens fragen behauptet, so sehr geliebt, wußte fich diesen Wechsel gar nicht zu erklären. Auf seine zättlich besorgten Fragen erhielt er nur aus weichende Antworten uud hin und wieder fand er ValeSka in Thränen aufgelöst. Auch Frau Burger fühlte fich von Valeskas sonderbarem Wesen schmerzlich berührt. DaS junge Mädchen,,,' da» durch seine sprudelnde Heiterkeit, durch seine« allezeit ermutigenden, tröstenden Worte 'auf der Reise und bei Nachforschungen nm ihren Sohn der reinste Seclenquell für sie gewesen, zeigte fich fett der Heimkehr auffallend M und zurück haltend gegen sie. — Als einmal eine herzliche Frage nach dem Grunde der Verstimmung auf ihre Lippen trat, fiel ihr ValeSka um den Hal». „Zweifeln Sie nicht an meiner Liebe und Ergebenheit, verehrte Frau: nach meinem Vater nehmen Sie und die Ihren die erste Stelle m meinem Herzen ein. Lassen Sie mir Zeit, mich wtederzufinden und die wehmütigen Gefühls anwandlungen zu bekämpfen." , „Aber watum hasten Sie fich so fern?" fragte Frau Burger traurig; „auch Ernst findet e» seltsam. Bange Gedanken bewegen seine Seele, er glaubt, Ihr Fernbleiben seiner Per- sönltchkett -uschreiben zu müssen." BaleSkaS Antlitz erschien wie in Glut getaucht. „welch' betrübendes Mißverständnis," sagte »Ageuzia Stefan»' meldet, dFl Prinzip den Waffe »stillAnn cuba Nischen JnsnrtzentI Papst porgefchla-en worden, a so erwarte «an jetzt die Anstvo Kinley de« Papst geböttd. der Dampfer „Helios" in Hamburg die Anker ausgeworfen. Mit der herzlichsten Freude be grüßten die Freunde die deutsche Erde, doch der Gedanke an das baldige Auseinandergehen er regte in allen ein schmerzliches Gefühl. MS Hany und Ernst für lange Zeit voneinander Abschied nahmen, legten sie fich gegenseitig ihre LebenSpläne klar. „Sobald ich mich mit Susanne für immer vereinigt habe, werde ich mir in einer der größeren Hafenstädte Deutschland» ein be deutendes Geschäft zu gründen suchen, denn auf die Daun könnte ich die Unthätigkeit nicht er tragen," sagte Hany herzlich zu Ernst, „wenn du dich nicht selbständig zu machen gedenkst, so vergiß nicht, daß mein Her- und mein HauS dir stets offen steht, denn die Neigung, die mich von allem Anfang zu dir zog, hat sich im Laufe der Jahre zu fest«, inniger Freundschaft gewandelt." Kommerzienrat Günth«, dn dem Abschied beigewohnt, lächelte leise vor fich hin, hatte er doch ganz andere Absichten in bezug auf Burger gefaßt. Wenn ihm schon dn junge Mann durch sein mutvoller Betragen bei dem gefährlichen Hotelbrand Achtung eingeflößt, so war diese» Gefühl auf dn Ueberfahtt wirkliche Zuneigung geworden. Das bescheidene, anspruchslose Wesen Ernsts, die liebevolle Sorgfalt, welche er sein« Mutt« angedeihen ließ, und die Achtung, mit da a Mister Brown, trotz da in Major Müller am 26. Februar am Grootberge über hie aufständischen Hottentotten im Norden des Schutzgebietes einen entscheidenden Erfolg vavongetraaen. Der Feind floh in dn Richtung auf Zeßfontein zu. Demnächst haben sich die Zwattboot - Hottentotten am 20. März «geben. Ihr Führ« sowie SO wnff«»- fähiaLMaun nebst den Gewehren fielen in die Hände da Sieg«. Die Gefangenen find nach Windhoek gebracht worden. Oesterreich-Ungarn. * Die Meldung, daß die gemeinsame Minister- konfaenz den von dem Mariuekommandauten v. Spaun vorgelegtenFlottenpkanwesent lich eingeschränkt habe, «weist fich al» unrichtig. D« Plan, da den Neubau von 5 Schlacht schiffen, 5 Kreuzern, 8 Torpedofahrreugen und 60 Torpedobooten fordert, und dessen Kosten sich auf 55 Mill. Gulden belaufen, ist vielmehr von der Ministerkonferenz genehmigt worden. Nur wurde, wie daS.Fremdenbl.' mttteilt, die vom Marinekommandanten für den Ausbau be antragte Frist von zehn Jahren auf Anraten da beiden Finanzminister verlängert. Frankreich. "Mit dem französischen Budget spielten Kammer und Senat zu gutnletzt noch eine Weile Fangeball. Die Deputiertenkammer nahm in d« VormittagSfitzung am Mittwoch das Budget, welches vom Senat zurückkam, an, stellte jedoch einige Kreditforderungen, die vom Senat gekürzt waren, wied« her. Nachmittag» wurde da» Budget Wied« dem Senat über wiesen. "Dem .Eclair' zufolge beabsichtigt eine An zahl Kaufleute und Industrielle eine Versamm lung einzuberufen, um die Regierung aufzu fordern. sie möge die Wiederaufnahme derProzesseZolaundDreyfu» ver hindern, durch welche die Geschäftswelt sehr beeinträchtigt Waden würde. Suglanv. *Die Erklärungen da englischen Regierung im Unterhause über die Lage in China zeigen, daß über die einwandsfrete Haltung Deutschlands in London keinerlei Zweifel besteht, daß man aber durch die Verhandlungen mit Rußland fich zur Festsetzung in Wei- Hai-Wei bestimmt gesehen hat, wobei anscheinend auf einen Widerspruch Japans nicht gerechnet und daß schließlich daS Auftreten Frank reichs mit Mißtrauen angesehen wird. Die Opposition beobachtete im allgemeinen eine patriotische Zurückhaltung. Dänemark. «König Christian IX. von Däne mark feierte am Freitag seinen 80. Geburts tag. Seit daS alte oldenburgische Königshaus im Jahre 1448 die Regierung in Dänemark an trat, hat kein dänischer Herrscher ein so hohes Alter erreicht. Von den jetzt lebenden Souve ränen find nur Papst Leo und d« Großherzog von Luxemburgälter. Rußland. «Großes Aufsehen ruft ein Artikel da .Nowoje Wremja' hervor, worin ein Drei bund zwischen Deutschland, Rußland und Frankreich behufs völliger Ver drängung deSenglischenEinflufseS auS China befürwortet wird. Balkanstaaten. * In russischen diplomatischen Kreisen erörtert man den Plan, die Admirale mtt den her vorragendsten Mitgliedern der kretischen Nationalversammlung die Einführung einer gemeinsamen Verwaltung Kretas vereinbaren zu lassen, und hofft für diesen Fall die Uebernahme ein« Anleihe- Garantie fettens der vier beteiligten Mächte. «merika «Die große Verantwortlichkeit, den Krieg zu ettlären, wozu « von allen Setten lebhaft gedrängt wird, läßt Mac Kinley doch zögem. Erst am zweiten Osterfeiettage sollte seine Botschaft dem Kongreß -ugchen. An die Beratung über diese Botschaft knüpft sich die Entscheidung über Krieg und Frieden. Die Großmächte Europas haben zwar ihre „guten Uo« Uah rrnv Ferm. >. Hannover. Die hiesige Hofhaltung des Prinzen Albrecht von Preußen wird aufgelöst. Die Mitglieder deS Hofstaates werden nach Berlin übersiedeln, da» Inventar kommt teils , nach Berlin, teils nach Kamenz. Der Marstall wird bereits Ende dieses Monats Hannover ver lassen. Der prinzliche Hofhalt befand fich seit , dem Sommer 1871 in Hannover. Rostock. Eine Gedenktafel zur Erinnerung an den heldenhaften Seemannstod des Herzog» Friedrich Wilhelm von Mecklenburg-Schwerin wurde in diesen Tagen in der hiesigen „Her» berge zur Heimat" mit einer stimmungsvollen ernsten Feier enthüllt. Die Tafel ist von Eisen, enthält die Erinnerungs-Inschrift, sowie Ab bildungen des Hutes und Degens deS Herzogs und den Wortlaut des letzten Gebetes des jungen Helden: „Herr Gott, erbarme dich unsrer und gib uns einen schnellen und sanften Tod". Ein Chor sang daS Lied: „Wenn mit grimmem Unverstand Wellen fich bewegen". Der Geist liche hieü eine zu Herzen gehende Ansprache, die tiefen Eindruck auf die Versammelten machte. Bonn. Das hiesige Oberbergamt hat dem Gruben-Verwalter Julius Jung zu Eitorf an der Sieg das Bergwerks-Eigentum in dem in den Gemeinden Äellevaux, Weismes und Ligneuville im Kreise Malmedy gelegenen Felds, groß 2188 000 Quadratmeter, zur Gewinnung deS auf dem Felde vorkommenden Goldes ver liehen. Neustadt a. d. H. Ein hiesiges Kon sortium beschloß, der für die sogenannten kleinen und mittleren Leute hier herrschenden WohnungS- not durch die Gründung einer Baugenossenschaft ähnlich jener zu Ludwigshafen zu steuern. Es sollen in verschiedenen Stadtteilen Landkomplexe angekaust werden zum Bau von kleinen Wohn-. häusem. ES sollen auch bereits einige Kapita listen sich bereit erklärt haben, die nötigen Mittel vorzuschießen, auch soll versucht werden, von dm JnvaliditätSverficherung eine größere Summe zu mäßigem Zinsfuß zu «halten. Schwelm. Ein 13 jähriger Junge wurde in der Schule von seinem Lehr« wegen Nach lässigkeit und Faulheit getadelt. D« Junge gniet darob in großen Zorn, «griff ein Stech- / eisen und schlug damit den Lehrer auf den Kopf. Der Getroffene wurde erheblich verletzt; der Thäter befindet fich in Hast. > seinem Hause verlebten schweren Jahre begegnete, zeugte von einem edeln Charakter. Harry und Mister Brown haben fich auf daS herzlichste verabschiedet, die jüngeren Männn nicht ohne einen regen Briefwechsel vereinbart zu haben. Selbst Susanne hatte Ernst die rosigen Lippen zum AbschiedSkuß ge boten und Hany lächelnd verfichett, daß ihm dieser Lohn für die Vermittelung seines Glückes herzlich gegönnt sei. Die amerikanische und die deutsche Familie waren im innigsten Ein verständnis auseinandergegangen, fich noch ost ein frohes Wiedersehen zurufend, in daS auch Mist« Brown auS vollst« Seele einstimmte. In seiner liebenswürdigen Weise hatte Günther auf dem Heimweg vom Bahnhof, wo hin er den Freunden das Geleit gegeben, seinen Arm in den BurgerS gelegt und herzlich gefragt: „Und wa» haben Sie für Ihre Zu kunft beschlossen, mein lieb«, junger Freund?" „Darüber wollte ich mir erst Ihren gütigen väterlichen Rat erbitten, geehrtester Herr Kommerzienrat", sagte Ernst achtungsvoll. — „Mein innigster Wunsch geht dahin, «ich in mein« Vaterstadt nützlich zu machen, um mich nicht mehr von den Meinen trennen zu müssen. Ich habe mir in New Nork auf die redlichste Weise dreißigtausend Dollar verdient — und glaube, daß diese Summe zur Eröffnung eine» Geschäft» in Deutschland voll genügen könnte." Günther machte ein sehr enttäuschte» Gesicht. „Und ich batte gehofft, mir in Ihnen eine tüchtige Kraft für mein Geschäft zu gewinnen," sagte « mißmutig. „Die bedeutenden Handels verträge, die ich im Süden abschloß, erfordern D-k" ganze Strand ' s ist mit Schiffs- 'ähnlich wie bet ngS der ganzen trqf, aus West- lMtte „Ingolf", ,^MRn Sorge ge wesen war, da die erwarteten NachHchten längere Zett auSgeblteben waren, tt^Oßprnhagen ein. Am Bord waren sechs Mann/dke Besatzung d« . norwegischen Brigg „Sylvanus", die „Ingolf" in da Nords« dem Sinken nahe angehoffea stehenden Menschen zu retten, und da Versuch gelang. Freut man fich über „Ingolf", so er regt daS Bettagen de» kapttanS Riise, d« den zwischen Kallundbow (Seeland) und Aarhus (Jütland) verkehrenden Dampf« „Dronning" führt, allgemeine Entrüstung. Die „Dronning" passierte während deS Sturmes eine deutsche Galeasse, die, dem Sinken nahe, mit gehißt« Notflagge vor dem Winde trieb. Die Leute an Bord winkten und riefen um Hilfen und so nabe passierten die Schiffe einander, daß man deutlich die Gesichter da Schiff brüchigen erkennen konnte, aber Kapitän Riise verfolgte ruhig seinen Kurs, ohne auch nur einen. Versuch zu ihrer Rettung zu machen. De» heftigen Angriffen, die fich jetzt gegen ihn richten, begegnet er mit da Behauptung, daß er sein eigenes Schiff in die größte Gefahr gebracht haben würde, wenn « auch nur den Versuch gemacht hätte, zu wenden. Als die „Dronning" tags darauf dieselbe Stelle passierte, ragte vom deutschen Schiff nur noch eine Mastspitze aus dem Mass« empor, eS war mtt seiner Besatzung untergegangen.
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