Technisch-wirtschaftlicher Vergleich zwischen dem Aufschluß von Braunkohlentagebauen mit Hilfsgeräten und dem mit für den späteren Normalbetrieb vorgesehenen Großgeräten
Titel
Technisch-wirtschaftlicher Vergleich zwischen dem Aufschluß von Braunkohlentagebauen mit Hilfsgeräten und dem mit für den späteren Normalbetrieb vorgesehenen Großgeräten
I. Einleitung Während in Nordindien Steinkohlenindustrie vorhanden ist, finden sich in Süd indien keine Steinkohlenlagerstätten. Neuerdings hat man im Bezirk MADRAS bei NEYVELI eine große Braunkohlenlagerstätte entdeckt. Im bisher als bauwürdig festgestellten Teil der Lagerstätte gibt es einen Braunkohlenvorrat von ca. 500 Mt. Die Abraummächtigkeit beträgt ca. 60 m und die Kohlenmächtigkeit 15—20 m. Zur Zeit ist die für die Industrie und Eisenbahn in Südindien notwendige Steinkohle von Nordindien über eine Entfernung von ca. 1500 km transportiert worden. Das ist sehr ungünstig und erhöht die Kosten der Steinkohle. Deshalb wurde entschieden, einen Tagebau mit einer Jahresanfangsleistung von 3,5 Mt Kohle bei NEYVELI aufzuschließen. Dieser Aufschluß sollte im 2. Fünfjahrplan (1956—1961) durch geführt und die Jahresleistung im 3. Fünfjahrplan verdoppelt werden. Unter Berücksichtigung der Erfahrungen, die man in den Großtagebauen Deutsch lands gesammelt hat, wurde entschieden, den Aufschluß mit Schaufelradbaggern, Förderbändern und Bandabsetzgeräten durchzuführen. Diese Geräte sollten aus Deutschland eingeführt werden. Da aber die Lieferdauer ca. 3 Jahre betrug und man die Arbeit ohne Zeitverlust aufnehmen wollte, mußte man sich nach anderen Möglichkeiten umsehen. Es war möglich, amerikanische Hilfsgeräte, wie Pflugbagger, Löffelbagger, Schwer kraftwagen usw., in kurzer Zeit zu erwerben. Unter diesen Umständen entstand die Frage, ob Hilfsgeräte für den Aufschluß von Tagebauen wirtschaftlicher als Großgeräte eingesetzt werden können. Für den Regelbetrieb wird angenommen, daß nur Großgeräte wirtschaftlich sind. Der Aufschluß mit Großgeräten kann entweder mit Bagger-Band-Betrieb oder mit Bagger-Zug-Betrieb erfolgen. Weil es geplant ist, im Tagebau von NEYVELI Bagger-Band-Betrieb einzusetzen, wird hier zuerst der Aufschluß mit Bagger-Band- Betrieb und der mit Hilfsgeräten dargelegt. Als Hilfsgeräte können Draglines, Pflugbagger bzw. Löffelbagger mit LKW- Förderung und Motorschürfwagen für den Aufschluß von Tagebauen benutzt werden. Die Kosten beim Betrieb mit Hilfsgeräten werden besonders durch den Förderweg beeinflußt. Deshalb ist es auch das Ziel, beim Betrieb mit Hilfsgeräten den Förder weg möglichst kurz zu halten. Wenn die Gestalt des Kohlenfeldes es erlaubt, den Aufschluß entlang dem Rand des Feldes durchzuführen und die Massen parallel zur Aufschlußachse zu verkippen, dann ist der Förderweg am kürzesten. Ist das nicht möglich, sollten die Massen an der Kopfböschung verkippt werden. In diesem Falle liegt die Aufschlußachse senkrecht zur Grenze des Kohlenfeldes. Für beide Fälle wurde untersucht, bis zu welchen Grenzen die Hilfsgeräte für den Aufschluß von Tage bauen wirtschaftlicher als Großgeräte benutzt werden können.