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FÜNFTES GEWAN DHAUS-KONZERT DONNERSTAG, DEN 3. NOVEMBER 1927, 7 UHR Dirigent: Wilhelm Furtzv'ängler ERSTER TEIL Symphonie Nr. 2 (C dur, op. 61) von Robert Schumann (1810—1856). I. Sostenuto assai — Allegro ma non troppo. II. Scherzo: Allegro vivace. III. Adagio espressivo. IV. Allegro molto vivace. ZWEITER TEIL Szene und Arie des Lysiart aus der Oper »Euryanthe« von Carl Maria von Weber (1786—1826), vorgetragen von Herrn Kammersänger Friedrich Schorr [Berlin]. Rezitativ Wo berg’ ich mich? Wo fand’ ich Fassung wieder? Ha! toller Frevelwahn, du warst es ja, Der sie als leichte Beute sah! Ihr Felsen stürzt auf mich hernieder! Nicht Liebe war’s, Nur ihre Engelsmild’ und Güte! Nie wird sie mein! O ew’ger Qualen Hyder! Schweigt, glüh’nden Sehnens wilde Triebe, Ihr Auge sucht den Himmel nur; In ihr wohnt Unschuld, Anmut, Liebe, Ganz Wahrheit ist sie, ganz Natur. Was soll mir ferner Gut und Land? Die Welt ist arm und öde ohne sie! Mein ihre Huld? Mein wird sie nie — Vergiß, Unseliger! Entflieh! Sie liebt ihn! Und er sollte leben? Ich schmachtend beben? Im Staube Sieg ihm zugestehn? O nein! Er darf nicht leben, Ich mord’ ihn unter tausend Wehn! Doch Hölle! Du kannst sie mir auch nicht geben; Sie liebt ihn! Ich muß untergehn. So weih’ ich mich den Rachgewalten, Sie locken mich zu schwarzer Tat! Geworfen ist des Unheils Saat, Der Todeskeim muß sich entfalten. Zertrümm’re, schönes Bild! Fort, letzter, süßer Schmerz! Arie Verderben, Rache füllt die Brust! Vernichtung, Schrecken, Verderben, Rache Erfüllt die sturmbewegte Brust. Und galt’ es selbst mein Heil — Erlösche ewig meines Sternes Heil!