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ACHTES GEWANDHAUS-KONZERT DONNERSTAG, DEN 3. DEZEMBER 1925, 7 UHR Dirigent: Wilhelm Furtwängler ERSTER TEIL Variationen und Fuge über ein Thema von Johann Adam Hiller (op. 100) von Max Reger (1873 —1916). ZWEITER TEIL »Hymnische Stunden.« Ein Zyklus für Streichorchester von Waldemar von Baussnern (geb. 1866). [Uraufführung unter Leitung des Komponisten.] 1. Prolog 2. Evangelium 3. Dithyrambus, auf die Tonfolge: Lieder mit Klavierbegleitung, vorgetragen von Herrn Kammersänger Professor Julius von Raatz-Brockmann [Berlin]. Am Klavier: Frau Lena Wolde. Goethe. Geh’! Gehorche meinen Winken, Nutze deine jungen Tage, Lerne zeitig klüger sein; Auf des Glückes großer Wage Steht die Zunge selten ein; 1. Zwei Cophtische Lieder von Hugo Wolf (1860—1903) a) Geh’! Gehorche meinen Winken Du mußt steigen oder sinken, Du mußt herrschen und gewinnen, Oder dienen und verlieren, Leiden oder triumphieren, Ambos oder Hammer sein. b) Lasset Gelehrte Lasset Gelehrte sich zanken und streiten, Streng und bedächtig die Lehrer auch sein! Alle die Weisesten aller der Zeiten Lächeln und winken und stimmen mit ein: Töricht, auf Bess’rung der Toren zu harren! Kinder der Klugheit, o habet die Narren Eben zum Narren auch, wie sich’s gehört! Merlin der Alte, im leuchtenden Grabe Wo ich als Jüngling gesprochen ihn habe, Hat mich mit ähnlicher Antwort belehrt: sich zanken und streiten Töricht, auf Bess’rung der Toren zu harren! Kinder der Klugheit, o habet die Narren Eben zum Narren auch, wie sich’s gehört. Und auf den Höhen der indischen Lüfte Und in den Tiefen ägyptischer Grüfte Hab’ ich das heilige Wort nur gehört: Töricht, auf Bess’rung der Toren zu harren! Kinder der Klugheit, o habet die Narren Eben zum Narren auch, wie sich’s gehört. Goethe.