Choral Nun, ich weiß, du wirst mir stillen Mein Gewissen, das mich plagt. Es wird deine Treu erfüllen, Was du selber hast gesagt: Daß auf dieser weiten Erden Keiner soll verloren werden, Sondern ewig leben soll, Wenn er nur ist Glaubens voll. II. Kantate für den 20. Sonntag nach Trinitatis: Schmücke dich, o liebe Seele. Chor Schmücke dich, o liebe Seele, Laß die dunkle Sündenhöhle, Komm ans helle Licht gegangen, Fange herrlich an zu prangen; Denn der Herr voll Heil und Gnaden Läßt dich jetzt zu Gaste laden. Der den Himmel kann verwalten, Will selbst Herberg in dir halten. Rezitativ und Arioso Wie teuer sind des heiligen Mahles Gaben! Sie finden ihresgleichen nicht. Was sonst die Welt für kostbar hält, sind Tand und Eitelkeiten; ein Gotteskind wünscht diesen Schatz zu haben und spricht: Ach, wie hungert mein Gemüte, Menschenfreund, nach deiner Güte! Ach, wie pfleg ich oft mit Tränen Mich nach dieser Kost zu sehnen! Ach, wie pfleget mich zu dürsten Nach dem Trank des Lebensfürsten! Wünsche stets, daß mein Gebeine Sich durch Gott mit Gott vereine. Rezitativ Mein Herz fühlt in sich Furcht und Freude; es wird die Furcht erregt, wenn es die Hoheit überlegt, wenn es sich nicht in das Geheimnis findet, noch durch Vernunft dies hohe Werk ergründet. Nur Gottes Geist kann durch sein Wort uns lehren, wie sich allhier die Seelen nähren, die sich im Glauben zugeschickt. Die Freude aber wird gestärket, wenn sie des Heilands Herz erblickt und seiner Liebe Größe merket. Arie Lebens Sonne, Licht der Sinnen, Herr, der du mein alles bist! Du wirst meine Treue sehen Und den Glauben nicht verschmähen, Der noch schwach und furchtsam ist.