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FÜNFTES GEWANDHAUS-KONZERT DONNERSTAG, DEN 6. NOVEMBER 1924, 7 UHR Dirigent: Wilhelm Furtwängler ERSTER TEIL Symphonie (Bdur) von Johann Christian Bach (jüngster Sohn von Johann Sebastian Bach, 1735—1782). Zum Vortrag eingerichtet von Fritz Stein. [Zum ersten Male.] I. Allegro assai. II. Andante. III. Presto. Rezitativ und Arie »Rollend in schäumenden Wellen« aus dem Ora torium »Die Schöpfung« von Joseph Haydn (1732 —1809), vor getragen von Herrn Kammersänger Richard Mayr [Wien]. Rezitativ Und Gott sprach: es sammle sich das Wasser unter dem Himmel zusammen an einem Platz, und es erscheine das trockne Land; und es ward so. Und Gott nannte das trockne Land Erde, und die Samm lung des Wassers nannte er Meer; und Gott sah, daß es gut war. Rollend in schäumenden Wellen Bewegt sich ungestüm das Meer, Hügel und Felsen erscheinen; Der Berge Gipfel steigt empor, Arie Die Fläche, weitgedehnt, durchläuft Der breite Strom in mancher Krümme Leise rauschend gleitet fort Im stillen Tal der helle Bach. Divertimento für kleines Orchester (D dur, Op. 67) von Paul Graener (geb. 1872). [Uraufführung.] I. Allegro vivace. II. Allegretto scherzando. III. Larghetto. IV. Un poco alle- gretto: con gracia. V. Allegro. ZWEITER TEIL Lieder mit Klavierbegleitung von Hugo Wolf (1860—1903), vor getragen von Herrn Mayr. Am Klavier: Herr Günther Ramin. al Biterolf Kampfmüd und sonnverbrannt, Fern an der Heiden Strand, Waldgrünes Thüringland, Denk’ ich an dich. Mildklarer Sternenschein, Du sollst mir Bote sein, Geh’, grüß’ die Heimat mein Weit über Meer! Feinden von allerwärts Trotz meiner Waffen Erz; Wider der Sehnsucht Schmerz Schirmt mich kein Schild. Doch wie das Herz auch klagt, Ausharr’ ich unverzagt: Wer Gottes Fahrt gewagt, Trägt still sein Kreuz. Scheffel.