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3. Auch aus dem wirbelnden Tanz des Lebens (Motto: »Wie schwellen die Lippen des Lebens so rot«) lassen sich die Toten des dunkeln Reiches nicht verdrängen, die die Lust dämpfen und geheimnisvoll abebben lassen. 4. Der Chor Spruch (»Es ist ein Brunnen«), von zarten Orchesterfarben untermalt, besingt volksliedhaft die läuternde Kraft des Leides. 5. Gretchen vor der Mater dolorosa zeigt des Lebens höchste Pein. Klopfenden Herzens und mit auf gewühlter Seele schleppt die zu Tode Geängstigte sich hin und bricht verzweifelnd in einen Rettungs schrei aus. Hier geht Pfitzner bis an die äußerste Grenze kühnster Harmonik. 6. Das Orgeljugato entstammt dem Chor der Toten (»Wir suchen noch immer die menschlichen Ziele«) und wird vom Chor (»Alles endet«) übernommen. Die Verstorbenen singen von der Vergänglichkeit alles Irdischen. Nur bei der Stelle »Menschen waren wir ja auch« weicht das schattenhafte Unisono einer weichen Vierstimmigkeit, gleich als ob die Dahingegangenen bei dem Gedanken an das Irdische einen warmen Lebenshauch verspürten. 7. Scheiden im Licht: Der vom Schmerz gequälte Held fühlt sein Ende nahen. Der Sieg des Geistes und die Überwindung des Todes sind ihm gelungen. Imitatorisch reihen sich die Einsätze des im voran gehenden Chor vorbereiteten Themas (»Alles, alles rings vergehet«) in hellem C-dur aneinander. Stolz und aufrecht will der Held beim ersten Sonnenstrahl die Schwelle des Todes überschreiten. Auf diesen Höhepunkt des Werkes folgt nochmals 8. Der Chor der Toten, dieses Mal schließend mit einem eindringlichen, aufschreiartigen Dur-Akkord fast drohenden Charakters. Ende des Konzertes vor 8 Uhr Konzertführer und Partituren sind im Erdgeschoß erhältlich Donnerstag, 5. und 12. März keine Konzertveranstaltungen Dienstag, 10. März und Sonntag, 26. April: Zwei Sonatenabende außer Anrecht (im Großen Saal) Elly Ney und Ludwig Hoelscher Sämtliche Sonaten für Violoncello und Klavier von Ludwig van Beethoven I. Abend: Dienstag, 10. März, 6 Uhr Sonate F-dur, op. 5 Nr. 1. Sonate A-dur, op. 69. Zwölf Variationen für Violoncello und Klavier F-dur über ein Thema aus der Oper »Die Zauberflöte«. Sonate C-dur, op. 102 Nr. 1 Karten für beide Konzerte zu RM. 7.—, 5.—, 4.—, 2.50. Karten für ein Konzert zu RM. 4.—, 3.—, 2.40,1.50 ab Montag, 2. März Die für Sonntag, 1. März angekündigte VIII. Kammermusik Gewandhaus- (Stiehler-) Quartett muß auf Sonntag, 15. März, 6 Uhr, verlegt werden Ausverkauft. Keine Voraufführung Donnerstag, 19. März, 6 Uhr: 15. Anrechts-Konzert Dirigent: Hermann Abendroth, Gesang: Elisabeth Höngen, am Klavier: Günther Ramin. Beethoven : Egmont-Ouvertüre. Max Bruch : Arie der Andromache aus »Achilleus« Schubert: Lieder mit Klavierbegleitung. Strauss: Sinfonia domestica Öffentliche Hauptprobe: Donnerstag, 19. März, io 1 /, Uhr Ausfall zweier Sonderkonzerte Das 2. Konzert des Berliner Philharmonischen Orchesters (Sonnabend, 21. Februar) und das Konzert der Wiener Philharmoniker (Donnerstag, 12. März), beide unter Leitung von Wilhelm Furtwängler, können zum großen Bedauern des Gewandhauses und des Dirigenten in diesem Winter nicht mehr nachgeholt werden Der Preis für die ausgegebenen Zusatzanrechte und bereits geleistete Vorauszahlungen auf Einzelkarten werden gegen Rückgabe der Zusatzanrechts-Karten erstattet Es wird gebeten, die Karten bis zum 30. April d. J. an der Gewandhauskasse vorzulegen. Bei Einsendung durch die Post ist die Anschrift für die Überweisung des Geldes mitzuteilen Druck von Breitkopf & Härtel in Leipzig