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Domine Jesu Christe, rex gloriae, libera animas omnium fidelium defunctorum de poenis inferni et de profundo lacu. Libera eas de ore leonis, ne absorbeat eas tartarus, ne cadant in obscurum. Sed signifer, sanctus Michael, repraesentet eas in lucem sanctam, quam olim Abrahae promisisti et semini eius. Hostias et preces tibi, Domine, laudis offerimus; tu sqscipe pro animabus illis, quarum hodie memoriam facimus. Fac eas, Domine, de morte transire ad vitam, quam olim Abrahae pro misisti et semini eius. »Ave verum corpus« für vier Singstimmen mit Begleitung von Streichorchester und Orgel (Köchel-Verz. Nr. 618) Ave verum corpus, natum de Maria, virgine, Cuius latus perforatum unda fluxit et sanguine, Vere passum, immolatum in cruce pro homine, Esto nobis praegustatum in mortis examine. Über der Arbeit am»Requiem«ist Mozart gestorben. Zwar ist die Partitur von seiner Hand hoff nungsvoll auf das Jahr 1792 vordatiert; doch war der Meister der unerschütterlichen Überzeugung, daß er sich selbst die Totenmesse schrieb. Im achten Takt des »Lacrimosa« bricht Mozarts Hand schrift ab; bis dahin ist der Chorsatz vollständig ausgearbeitet, die Instrumentation in ihren wesent lichen Teilen festgehalten oder doch skizziert. Es wird berichtet, daß Mozart am Sterbelager eine Vokalprobe abhielt, aber beim »Lacrimosa« nach wenigen Takten schon heftig zu weinen begann, so daß man abbrechen mußte. In der Nacht verfiel er in Fieberfantasien, die ständig um das un vollendete Werk kreisten. »Das letzte war noch, wie er'mit dem Munde die Pauken in seinem Requiem ausdrücken wollte. Dashöre ich jetzt noch!« — so berichtet Mozarts Schwägerin über das Ende. Die Aufführung im Gewandhaus bringt nur jene Stücke, fürdie Mozarts Urheber schaft als verbürgt gilt. Auch das »Ave verum« entstammt dem letzten Lebensjahr — als eine Schöpfung, in der fromme Verinnerlichung und eine schlicht volkstümliche Liedhaftigkeit in reine Schönheit aufgegangen sind. ZWEITER TEIL Symphonie Nr. 2 (D-dur op. 36) von Ludwig van Beethoven(1770—1827) I. Adagio molto — Allegro con brio. II. Larghetto. III. Scherzo: Allegro. IV. Allegro molto ». . . selbst der hohe Mut—der mich oft in den schönen Sommertagen beseelte — er ist verschwunden . . .« — so steht in der Nachschrift zum Heiligenstädter Testament vom 6. Oktober 1802. In jenen schönen Sommertagen des hohen Mutes aber war die 2. Symphonie entstanden! Von der heftigen inneren Krise, die den Menschen erschütterte, läßt nur die umflorte Stimmung der Einleitung zum ersten Allegrosatz ein wenig ahnen. Im übrigen bedeutet die künstlerische Tat, wie so oft bei Beet hoven, auch hier wiederum Überwindung und Läuterung schwerer seelischer Erlebnisse. Ende des Konzertes gegen 8 Uhr Sonntag, 7.Dezember, 6 Uhr: IV. Kammermusik Reger: Klarinettenquintett A-dur op. 146. Mozart: Klarinettenquintett A-dur (Köchel-Verz.581) Strub-Quartett. Klarinette: Luigi Amodio Sonnabend, 6. Dezember, 6 Uhr: Voraufführung In der Voraufführung tritt an die Stelle des Klarinettenquintetts von Reger das Klarinettenquintett h-moll op. 115 von Brahms Donnerstag, 11. Dezember, 6 Uhr: 7. Gewandhaus-Konzert Joh. Nepomuk David : »Kume, kum, geselle min«, Divertimento nach alten Volksliedern Brahms: Violinkonzert, Edgar Wollgandt. Beethoven: V. Symphonie (c-moll op. 67) Donnerstag, 18. Dezember, 6 Uhr: 8. Gewandhaus-Konzert (Mozart-Gedächtnis-Konzert) Symphonie B-dur. Motette für Sopran »Exsultate jubilate« HaffnenSerenade (Violin-Solo: Kurt Stichler). Rezitativ und Rondo »Ch’io mi scordi di te« Symphonie Es-dur. Gesang: Tiana Lemnitz Druck von Breitkopf & Härtel in Leipzig