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SECHZEHNTES GEWANDHAUS-KONZERT DONNERSTAG, 13. MÄRZ 1941, 6 UHR Dirigent: Hermann Abendroth ♦ Zweiter zeitgenössischer Abend ERSTER TEIL Konzertsuite für großes Orchester von Harald Genzmer (geb. 1909). [Eräiauffülwung.j I. Langsam — lebhaft — langsam. II. Sehr frisch — III. Langsam. IV. Rondo. Harald Genzmer lebt in Berlin. Seine Konzertsuite, 1939 entstanden, gliedert sich in vier straff zusammengefaßte Sätze. Kraftvoll und leidenschaftlich bewegt, feierlich ernst, klangfreudig und lebendig — so gibt sich das Werk, dem eine starke Aus druckskraft innewohnt. Konzert für Klavier mit Orchester (Es-dur op. 31) von Hans Pfitzner (geb. 1869), vorgetragen von Herrn Professor Wilhelm Kempff. I. Pomphaft, mit Kraft und Schwung — II. Heiterer Satz: Ziemlich schnell, in einheitlich atemlosem Zeitmaß. III. Äußerst ruhig, schwärmerisch — IV. Rasch, ungeschlacht, launig. Das Klavierkonzert, Ende 1922 beendet, ist durch Walter Gieseking zur Uraufführung gekommen. Das Werk hat symphonischen Charakter und offenbart in seinen ton poetischen Stimmungen den Romantiker Pfitzner. Im ersten Satz zwei Hauptgedanken: ein pomphaft schwungvoller und ein »sehr empfindungsvoller, schwerer und ernster«. Spielerisch und froh bewegt ist der zweite Satz, breitgesponnen und von tiefer Inner lichkeit erfüllt der dritte. Kraftvolle Musizierlaune spricht aus dem fast improvi satorischen letzten Satz, der eine echt Pfitznersche Problematik aufweist. Kurz vor dem Schluß erscheint eine virtuose »Kadenz in Fugenform«.