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FÜNFZEHNTES GEWANDHAUS-KONZERT DONNERSTAG, DEN 4.FEBRUAR 1937, 7V2 UHR Dirigent: Hermann Abendroth KLASSISCHER ABEND ERSTER TEIL Symphonie Nr. 3 (D-dur) von Franz 5 I. Adagio maestoso —Allegro. H. Allegr IV. Presto vivace. &T (1797—1828). . III. Menuetto: Vivace. Schubert schrieb das Werk mit 18 Jahren im Frühjahr und Sommer 1815, in jener Zeit also, als er »Gehilfe« seines Vaters i» der Schule »am Himmelpfortgrund« war. Gerade in diesem Werk gewinnt Schuberts symphonisches Schaffen seine ureigenste Aus prägung. In den Themen des zweiten Satzes die — ob bewußj. oder unabsichtlich, ist belanglos — der gregorianischen Vorform der Melodie »Joseph, lieber Joseph mein« und dem Studentenlied »’s ist mir auf der Welt nichts lieber« angenähert sind, zeigt sich die innere Verbundenheit des Komponisten mit dem Volkslied besonders deutlich. Konzert für Klavier mit Orchester (c-moll op. 3 7) von Ludwig van Beethoven (1770 —1827), vorgetragen von Herrn Dr.Edwin Fischer [Berlin]. I. Allegro con brio. II. Largo. III. Rondo: Allegro. Mit diesem Werk erschließt Beethoven der Gattung des Instrumentalkonzerts eine ganz neue Ausdruckswelt. Das Wechselspiel zwischen Solo und Tutti, die wichtigste der form gebenden Kräfte im Instrumentalkonzert des Rokoko, wird nun durch eine Verwertung des thematischen Materials in symphonischem Geiste ersetzt. ZWEITER TEIL Rondo für Klavier mit Orchester (D-dur; Köchel-Verzeichnis Nr. 382), von Wolfgang Amadeus Mozart (1756 —1791), vorgetragen von Herrn Dr. Edwin Fischer. Dieses Rondo, das als selbständiges »Konzert-Rondo« erschienen ist, hat Mozart 1782 als neuen letzten Satz für ein neun Jahre vorher entstandenes Klavierkonzert komponiert. Er schreibt darüber an seinen Vater: »Zugleich überschicke ich Ihnen das letzte Rondo, welches ich zu dem Concert ex D gemacht habe, und welches hier so großen Lärm macht«.