Volltext Seite (XML)
ZEHNTES GEWANDHAUS-KONZERT DONNERSTAG, 17. DEZEMBER 1936, 7V» UHR Dirigent: Hermann Abendroth ERSTER TEIL Konzert a-moll für Violine mit Begleitung des Streichorchesters von Johann Sebastian Bach (1685 —1750), vorgetragen von Herrn Professor Georg Kulenkampff [Berlin]. I. Allegro, ma non tanto. II. Andante. UI. Allegro assai. Die italienische Konzertform, die der Geiger Vivaldi zu Beginn des 18. Jahrhunderts ausbildete, leinte bacn am Weimar-i Kufe kennen, wo sein. prinzliclieii Schüler sie mit Begeisterung pflegten. Bach studierte die künstlerischen Möglichkeiten der Form zu nächst an der Übertragung zahlreicher Violinkonzerte Vivaldis und anderer Meister für Klavier. Hier wie in den Violinkonzerten, die er später schrieb, belebte er aber die einfache akkordische Begleitung der Italiener, indem er sie motivisch geistvoll durchgestaltete. Fünf Weihnachtsgesänge für gemischten Chor, vorgetragen vom Thomanerchor. Leitung: DDr. Karl Straube. Johann Eccard (1553 — 1611): „Übers Gebirg Maria geht“ Übers Gebirg Maria geht, Hält Einkehr bei Elisabeth; Die fühlt ein Drängen in der Brust, Des Geistes Wort sie künden mußt. Sie grüßt des Herren Mutter traut, Maria sang wohl froh und laut: Mein Seel’ den Herrn erhebet, Mein Geist sich Gottes freuet; Er ist mein Heiland, fürchtet ihn! Er will allzeit barmherzig sein. Was bleiben immer wir daheim? Laßt uns auch aufs Gebirge gehn, Da eins dem andern spreche zu, Des Geistes Gruß das Herz auftu, Davon es freudig werd und spring, Der Mund in wahrem Glauben sing: Mein Seel’ den Herrn erhebet, Mein Geist sich Gottes freuet; Er ist mein Heiland, fürchtet ihn! Er will allzeit barmherzig sein.