Volltext Seite (XML)
sie bei Crossotheca kidstoni an einer schildförmig verbreiterten Platte und sind wahrschein lich am Grunde miteinander verwachsen. Eine gestielte schildförmige Platte mit ansitzenden Mikrosporangien, wie es für Crosso theca typisch ist und der Fruktiflkation ein bürstenartiges Aussehen verleiht, ist auch bei den von Sellards (1902, S. 196—198, Taf. VII, Fig. 3, 4 und 8) als Crossotheca sagittata und Cr. trisecta bekanntgemachten Arten vorhanden. Nach Sellards’ Rekonstruktion werden die langen spitzen Mikrosporangien am Rande einer gestielten spießförmigen Platte getragen. Interessant und einer Nachprüfung wert scheint mir die Feststellung: „It is probable, that some of the fronds were entirely sterile, and that others were mostly sporangia-bearing, the apical part only being, in most cases, sterile“ (1. c., S. 198). Dies steht ganz im Gegensatz zu unserem Fossil, wo nur basal noch sterile Fiederchen ansitzen. Anders als bei den Crossotheca-Arten sind die Verhältnisse bei Telangium scotti Benson (1904, Taf. XI, Fig. 10), einer männlichen Mikrosporangiengruppe, die man nach Crookall (1930, S. 634) zu Lyginopteris oldhamia bzw. Sphenopteris hoeninghausi rechnet. Im Gegen satz zu Crossotheca kidstoni geht die glockenförmige Gruppe der (8 ?) Mikrosporangien all mählich ohne besondere schildförmige Verbreiterung in den dünnen Stiel oder Träger über. Die Gestalt der Mikrosporangien zeigt Ähnlichkeit mit denen unserer Fruktiflkation, offen bar waren aber die Mikrosporangien basal mehr miteinander verwachsen. Auch die Gattung Pteruchus Thomas (1933, S. 233), die männlichen Fruktiflkationsorgane der Corystospermaceen, kann man wegen der Gestalt der länglich-spitzen Sporangien mit unserer Fruktiflkation vergleichen. In der Regel sind aber die zahlreichen Mikrosporangien am Grunde stärker miteinander verwachsen, und die mehr oder weniger länglichen Sporan gien gehen nach allen Seiten ab, so daß oft ein igelartiges Fruktiflkationsgebilde vorliegt. Daß bei einigen Arten der Gattung die Sporangien möglicherweise weniger stark basal ver wachsen waren, zeigt die Abbildung von Pteruchus spec. bei Thomas (1933, Taf. 24, Fig. 73). Allerdings sitzen hier die Sporangien an einer breiten schildförmigen Platte an, ähnlich wie bei Crossotheca, wodurch sich auch diese männlichen Reproduktionsorgane von Callipterian- thus arnhardtii unterscheiden. Von mesozoischen Gewächsen zeigen auch die männlichen Fruktifikationen der Cayto- niales Ähnlichkeit, die als Caytonanthus Harris (1941) bezeichnet werden. Sie besaßen Grup pen von Mikrosporangien an kurzen gabeligen Seitenachsen. Die Mikrosporangien (Synan- gien) waren hier allerdings vierteilig in Längsrichtung verwachsen. Bleibt noch der Vergleich mit Antholithus zeilleri Nathorst, den männlichen Reproduk tionsorganen des Rät-Leitfossils Lepidopteris ottonis Göpp., deren Zusammengehörigkeit Antevs (1914, S. 10 bis 15, Taf. 3, Fig. 1 bis 16) bereits wahrscheinlich machen konnte. Die fertilen Fiedern tragen hier an gabeligen Trägern mit 3 bis 5 Lappen die länglich-eiförmigen Mikrosporangien. An jedem Lappen oder Segment werden 8 Mikrosporangien oder Pollen säcke getragen, die sich durch Längsriß öffneten. Von allen verglichenen Fruktifikationen scheint mir außer Telangium scotti die männ liche Fruktiflkation von Lepidopteris ottonis in der Gestalt der Mikrosporangien und An heftung der Mikrosporangiengruppen mit Callipterianthus arnhardtii die größte Ähnlich keit aufzuweisen. Infolge rasch aufeinander folgender Teilungen sind bei Antholithus zeilleri die gabeligen Mikrosporangienträger aber etwas stärker gegliedert und in gewisser Weise gegenüber Callipteris arnhardtii weiter entwickelt. 6 Zusammenfassung Die Gattung Callipteris liefert auch heute noch die wichtigsten Leitfossilien des Rotlie genden. Besonders Callipteris conferta hat auf der Nordhalbkugel weltweite Verbreitung. Trotz der schon langen Kenntnis dieser Art und auch zahlreicher anderer Callipteris-Arten und der enormen diesbezüglichen Literatur ist über den Habitus und die Fruktifikationen bisher überhaupt nichts bzw. nur Dürftiges und Zweifelhaftes bekanntgeworden. Zum Verständnis der Bedeutung und Probleme der Gattung Callipteris wird auf ihre bisherige Kenntnis — Geschichte, Umgrenzung und systematische Stellung — eingegangen.