Volltext Seite (XML)
Lokaldlntt fürAue, Anerhammer, Zelle-KlSfterlcin, Nieder- «. Oberpsannenftiel, Kanter, Bockau und die umliegenden Ortschaften. Erjcheini «Uttwach», Freitag« u. GonNtag«. MdonnementSprei« iml. der 3 wertbvollen Beilagen vierteljährlich urit Bringerlohn 1 Mr. LV Pf. durch die Post 1 wt. 25 Pf. Mit 3 Eustrirten NeiStätter«: Deutsches Aamitienölatt, Hute Heister, Jeitspieget. »'«raniwortliiber Redakteur: «mit Hegemeister in Aue (Erzgebirge). Reoaktion u. Expedition: Ave, Marktstraß«. di« einspaltige Evrpufzeile IO Pf«, die volle Seite 30, >/, S. 15, >/< St. 9 Mk. bei Wiederholungen hoher Rabatt- All« Postanüaltkn und Landbriesträger nehmen B«sttllung«n an. No. 130. Freitag, den 3. November 1893. 6. Jahrgang. Bekanntmachung. Wegen Reinigung der WWt«räume de- unterjeichaelen Rache» bleiben dieselben einschließlich der Sparkasse und de» Standesamts Freitag Md Sonnabend, den S. und 4. November d. I. für den Geschäftsverkehr geschloffen, jedoch werden im StandeScuute dringliche Angelegen heiten Sonnabend, den 4. d. M. von 1v—11 Uhr Bormittag» erledigt. Aue, am t. November 1893. Der WcrLH der StgdL. 0r. Kretzschmar. Gestellungen auf die DE" AuerthaL-Zeitung "MW (No. 865 der Leilunglpreielist«) , für Monat November u. Dezember werde» i» der Expedition (Aue, Marttstraße), von den Aus trägern de» Blatte-, sowie den Landbriestkägern jederzeit gern angenommen. Hrpedttion der „Auertyat-Aeitung," llüixxll LRegvriK«l,t«r. Neue Ausgaben, neue Steuern. ES müssen neue Sperrsvrt- im NeicbSlande errichtet werden. Dem Kommandeur des 16. Korps, dem Grafen Hifeler, zählt man da« Versse^ft zu, den Kaiser auf die Gefahr aufmerksam gemacht zu Haden, die un» im Kriegs fälle au« dem Umstande erwächst, daß unsere Grenze auf der «eiten Strecke zwischen Saarvukg und Metz militä risch nur unzureichend gedeckt ist. Dah man die Schwäche dl» berührten Grenzabschnitte» auch in maßgebenden Krei. sen bereit» empfand, erhellt daraus, daß man seit einigen Jahren in Dieuze und Mörchmgen, ungefähr Halbweg» zwischen Metz und Saarburg. Garnisonen errichtet hat Es war von jeher die eigentümliche Stärke de» mit her- vorragendrm topographischen Sinne begabten General», di« schwachen Punkte einer militärischen Position zu er« ' spähen. Man weiß sich noch zu erinnern, wie Graf Hä- se>er zur Zeit, da er noch al» Generalmajor in Straß burg stand, sich anheischig machte, eine beträchtliche Lrup- penmasse durch die Linie der Fort» hindurchzusühren, Ohne baß diese in der Lage seien auch nur einen Schuß zu thun. Und in der That ist ihm da«, dank der eigentüm lichen Terrainverhältniss« zwischen 2 Fort» im Westen, (Nachdruck vv«rbol«n. ZseuMeton. ' Die Gouvernante. (Roman von Rudolf Scipio. Fortsetzung. Pie ihm nun gekommene Erkenntniß, daß jene ruhige, mehr freundschaftliche Zuneigung, welche er gegeü Klothil de emtzfand, keine Liebe gewesen sei, daß er diese vielmehr unrechtmäßigerweise einet anderen widm« — und «le er jetzt einsah, längst gewidmet habe, beunruhigt« ihn bei seiner ehrenhaften Gesinnung alif'» Aeußerste und er fühlte, daß er Hirse völlig unberechtigte Regung mit aller Macht unterdrückest müsse. Zur Erreichung diese» Ziele» schien er ihm nöthig, für einige Zeit seine Besuche auf Hardenau eiNzustellen. Um fstr sein Wegbleiben «inen Entschuldigungsgrund za haben, zugleich aber auch, üm sein« Gedanken zü zerstreuen, entwarf « noch an demstlben Abend dest Plan zu einer bastlichen Aenverung an seinem Hammerwerk«, welch« et selbst leiten wollte. Bi» weit nach Mitternacht branNt« auf Schloß Feldes, in jener Nacht noch «in rinsaaft« Licht, welch,» Kosten!- anschlägr, Pläne und Baurisse beschien. Aber so tisrig der Mann, dessen hohe Gchäit sich barüberdvg, auch ar- beitete, immer wieder drängten sich «in Paar dunNt Augen sterne zwilchen Pt« Zahlen und Linien, nstd wenn er dann,, «ißmuthig über dir Störung, den Kopf schüttelt«, so war ^«» ihm, al» ob ein warmer'Hauch seine Stirn streife und »in weich« Ar» sich um seinen Nacken Kg«. ' der Festung gelungen. Die Folge davon «ar die Errich tung einen neuen Beste' bei Oberhauibergen. Don Metz erzählte man vor Kurzem «ine ähnlich« Geschichte. E« erscheint begreiflich, daß dir klaffende Lücke zwischen Saar- bürg und Metz die stille Gorge de» General» bildete. Die Besatzungen von Mörchingen und Dieuze, wenngleich man die letztere durch ein Regiment Chevaprleger» ver stärkt hat, »erden schwertich imstande sein, den gewalti gen Ansturm der Truppenmass n, die man ihnen gegen über in Luneville, Nancy und Toul zusammengezogen hat, die Spitze zu bieten. Die Kavalleriedivistvn in Lune« ville bildet für sie eine beständige Drohung. ES ist kein Geheimnis, daß man in französischen Össtziertkreisen sich Mit der zuversichtlichen Hoffnung trägt, bereit» am ersten Mobilmachungstage da» Reichsgebiet zu betreten. Es wird den Franzosen nicht schwer fallen, durch da» Seillethal di« Lothringische Hochebene zu ge winnen und zu überschwemmen und durch Wegnahme der Eisenbahnknotenpunkt«, vor allem de» nichtigen BeuSdorf hi« 'Strecke Straßburg-Metz zu unterbinden. Sie hätten dadurch unsere Mobilmachung empfindlich gestört und den Schauplatz der ersten Treffen aus deutschen Boden verlegt zum Schrecken unserer lothringischen Grenzbewohner, die au« naheliegenden Gründen vor nicht» mehr zittern, al» vor einem WiedrcauSbruch de» deutsch-französischen Zwiste». Dem oder jenen ist wohl noch erinnerlich, daß unter den zahlreichen Fartastegemälden vom großen Zukunsttkriege, in denen sich die Franzosen so gern« gefallen, eine» «ar da» die Entscheidungsschlacht nach Baronvill« verlegte. Wo aber liegt Baronville? Auf der lothringischen Hoch ebene, da wo die beiden Hauptstraßen von Nancy und Luneville an die Eisenbahn Straßburg-Metz stoßen. Im nächsten Kriege kämpfen wir um di« Existenz. Unbere chenbare Ereignisse werden dabei ein« «eit größere Roll« spielen al» in irgend einem früheren Kriege. Wir haben die Pflicht, un» vor ihnen sicher stellen, so lange es Zeit Nach wenigen Stunden «ine» tiefen, erquickenden Schla fe» war Felde» mit dem frühesten Mprge» schon wieder an die Arbeit, di« er nur zu de» notwendigen Mahlzeiten auf kurze Zeit unterbrach. Der Bau wurde eben so rasch begonnen, al» er beschlos sen «ar, und da der Eifer de» Bauherr« sich allmählig auch auf dessen Arbeiter übertrug, so «ar bald ein zur Betänderung bestimmter alter Thetl de» Hammerwerke« verschwunden und durch ei« neue», größeres und allen Anforderungen entsprechende» Bauwerk ersetzt. Während hier aber schon längst der Rüstkranz da« Ge bälk zierte, Ziegel an Ziegel sich reihte und die Mauer leute sich emsig bemühten, die offenen Wandflächen zst schließen, um da» Bauwerk vor dem Herannahen der rauhfn Jahreszeit unter Dach zu bringen, «ar der Urheber de« Ganzen hinsichtlich de« Ziele«, welche« ^ dabei in erster Linie im Auge gehabt, auch nicht «inen Schritt «eiter ge langt. All« Bemühungen, Gerda'« Bild au» seinen Gedanke« zu verbannen und dasjenige Klothilden« von Hardeck wie- der an dessen Stelle zu setzen, erwiesen sich al» vergeblich, Und so hatten denn di« Arbeiten, denen Felben noch immer mit unermüdetem Eifer oblag, eigentlich keinen an deren Erfolg al« den, -seine» -immer mehr zunehmenden Mißmuth über da« Bergevlichr seine« Mühen« und über sein« vermeintliche Eharalterschwichr einigermaßen zu min dern. ' Dir schönen Herb-tag« waren dahingegangen und der November hatte mit Sturm und Regen sein Regiment an- getreten. Der, nm« Bau war, wenige Lage zuvor glück- ltch vollendet, und »ährend draußen der Rege« nieder, rauschte, dröhnten au« de« Innern de» neuen Gebäude« wieder di» wuchzjgen Schläge de« sch»««« Eisenhammer« durch da» Thal. ist. E» ist daher wshl begreiflich und Pflicht der Militär verwaltung, den Gedanken zu erwägen, die gefährdete Linie durch Sperrsyrt« zu verstärken. Gelingt e« diesen Fort« den Feind auch nur 24 Stunden aufzuhalten und eine Störung unsere« Aufmarsches zu verhindern, so ha ben st« ihren Zweck erfüllt. Ihre .Erbaung scheint um so notwendiger, als e« un« schwerlich glücken wird die Mobilmachung de» Gegner« in Rückstand zu bringen der sich hinter einem dreifachen Gürtel von Sperrsvrt« verschanzt hat, die ganz uneinnehmbar sind. So würden die Forts zwischen der Saar und Mosel mit Metz al« gewaltigem Stützpunkt im Westen eine bedeutsame Verstärkung unserer Grenzen varsteUen. Dann bleibt nur eine Stelle noch ungedeckt — die Lücke von Belfort. Aber hier ist der Zugang schmal und va« Gelände im Südwesten von Mülhausen nach MoltkeS eigene n Au«- spruche für eine nachdrückliche Verteidigung nicht ungünstig. Aber auch hier mag sich zum Schutz- SüoceutschlandS die Notwendigkeit der Errichtung von Fort» noch ergeben. Sie werden dazu beitragen, uns vor einem Gast zu be wahren, der an die Louvoi»' und Melacs gemahnen könnte. Politische Nachrichten. DeullGluu». Berlin, den 1. November. — Kaiser Wilhelm sandte sein lebensgroße« Bild al« Beweis seiner Gnad« dem Graien Caprivi. — Die Eröffnung de« Reichstages, voraussichtlich durch den Kaiser selbst, wird am 16j November mittags 12 Uhr im Weißen Saale deS Berliner Schlosses erfolgen. — Die preußische Eisendahnreform wir» immer groß artiger. Neben der famosen, den Verkehr arg belästigen den Perronsperre sind noch andere Verböserungen zu ver zeichnen. D>« heiterste ist ein Anschlag im Bahnhof« zu Ein neue« Bauprojekt des Einsiedler- auf Felde» mußte de- Wetter« und der Jahreszeit wegen bi» zum Frühjahr vertagt werden. — Der Freiherr hatte sich deshalb zur Ausfüllung seiner Wintermütze von seinem Buchhändler einen Stoß neuer Bücher schicken lpffen, welche er gerade durchstöbert«, al« ihm einfiel, daß heute der dritte Novem ber, der Geburt-tag der Baronin Hardeck sei. So wenig er sich auch innerlich für «inen Besuch auf Hardenau vorbereitet fühlte, wo er nothwendig mit Gerda zusammentreffen mußte, so konnte er an diesem Tage doch nicht von dort fern bleiben, ohne eine Ungezogenheit zu begehen, welche sein« in solchen Sachen i«hr streng« zu künftige Schwiegermutter ihm nicht so leicht würde ver ziehen haben. Er ließ deshalb bald nach Tisch sein Pserd satteln und ritt hinüber. Die lange Unterbrechung in Feldrn« Besuchen «ar auf Hardenau weniger empfunden, al« da» unter solchen Ver hältnissen wohl zu erwarte,l gewesen wäre. Der Schloß herr hatte in Folge der Eröffnung der Jagd, welche wäh ren» dieser Zelt häufig Gäste ars sein*Schloß führt», «in« angenehme Zerstreuung gefunden. Dl« Baronin »ar »äh rend vierzehn Tagen mit ihrer Tochter in der - Residenz gewesen, un» seit ihrer in den letzten Tagen de» Oktober erfolgten Rückkehr leisteten ihr Sohn und Eisen, die zur Jagd mjtgekommen waren, dest Damen Gesellschaft. Go »ar denn Gerda wohl di« Einzige, der Fern- blriben Felde«» ausgefallen «ar. St« hatte dadurch ihr« Befürchtung bestätigt geglaubt und sich vorgenommen, sich für die Folge so viel dl» möglich von dem Freiherrn fern zu halten, um so der Meinung, welche dieser von ihr ge wonnen haben Putzte, »ngegenzutreun. Sie hatte vor,»«gesehen, daß Felde« wenigsten» zum Geburtstag« der Baronin herüberkommen »«de, und des«