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Rezitativ. Der höchste Hirte sorgt für mich, was nützen meine Sorgen? Es wird ja alle Morgen des Hirten Güte neu. Mein Herz, so fasse dich, Gott ist getreu. Arie. Verbirgt mein Hirte sich zu lange, Macht mir die Wüste allzu bange, Mein schwacher Schritt eilt dennoch fort. Mein Mund schreit, mein Mund schreit nach dir, Und du, mein Hirte, wirkst in mir Ein gläubig Abba durch dein Wort. Rezitativ. Ja, dieses Wort ist meiner Seele Speise, ein Labsal meiner Brust, die Weide, die ich meine Lust, des Himmels Vorschmack, ja mein alles heiße. Ach! sammle nur, o guter Hirte, uns Arme und Verirrte; ach laß den Weg nur bald geendet sein und führe uns in deinen Schafstall ein. Arie. Beglückte Herde, Jesu Schafe, Die Welt ist euch ein Himmelreich. Hier schmeckt ihr Jesu Güte schon Und hoffet noch des Glaubens Lohn Nach einem sanften Todesschlafe. Choral. Der Herr ist mein getreuer Hirt, Dem ich mich ganz vertraue, Zur Weid er mich, sein Schäflein, führt, Auf schöner grünen Aue: Zum frischen Wasser leit er mich, Mein Seel zu laben kräftiglich Durchs selig Wort der Gnaden. »Herr Jesu Christ, wahr’r Mensch und Gott.« Kantate am Sonntag »Esto mihi« für Soli, Chor und Orchester von Johann Sebastian Bach. Chor. Herr Jesu Christ, wahr’r Mensch und Gott, Der du littst Marter, Angst und Spott, Für mich am Kreuz auch endlich starbst Und mir deins Vaters Huld erwarbst, Ich bitt durchs bittre Leiden dein: Du wollst mir Sünder gnädig sein. Rezitativ. Wenn alles sich zur letzten Zeit entsetzet, und wenn ein kalter Todesschweiß die schon erstarrten Glieder netzet, wenn meine Zunge nichts, als nur durch Seufzer spricht und dieses Herze bricht: genug, daß da der Glaube weiß, daß Jesus bei mir steht, der mit Geduld zu seinem Leiden geht und diesen schweren Weg auch mich geleitet und mir die Ruhe zubereitet.