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VIERTES ABONNEMENT-KONZERT IM SAALE DES GEWANDHAUSES ZU LEIPZIG DONNERSTAG, DEN 27. OKTOBER 1910. Leitung: Professor Arthur Nikisch. ERSTER TEIL. Symphonie (Esdur) von W. A. Mozart. I. Adagio — Allegro, n. Andante. III. Minuetto: Allegretto. IV. Finale: Allegro. ZWEITER TEIL. Zigeunerlieder von J. Brahms, gesungen von Fräulein Elma Gerhardt. (Diese Gesänge werden ohne Unterbrechung vorgetragen.) I. He, Zigeuner, greife in die Saiten ein! Spiel’ das Lied vom ungetreuen Mägdelein! Laß die Saiten weinen, klagen, traurig bange, Bis die heiße Träne netzet diese Wange! II. Hochgetürmte Rimaflut, wie bist du so trüb’, An dem Ufer klag’ ich laut nach dir, mein Wellen fliehen, Wellen strömen, [Lieb! Rauschen an den Strand heran zu mir; An dem Rimaufer laßt mich ewig weinen nach ihr! III. Lieber Gott, du weißt, wie oft bereut ich hab’, Daß ich meinem Liebsten einst ein Küß chen gab. Herz gebot, daß ich ihn küssen muß, Denk’, so lang ich leb’, an diesen ersten Kuß. Lieber Gott, du weißt, wie oft in stiller Nacht Ich in Lust und Leid an meinen Schatz gedacht. Lieb’ ist süß, wenn bitter auch die Reu’, Armes Herze bleibt ihm ewig, ewig treu. IV. Brauner Bursche führt zum Tanze Sein blauäugig schönes Kind, Schlägt die Sporen keck zusammen, Czardas Melodie beginnt; Küßt und herzt sein süßes Täubchen, Dreht sie, führt sie, jauchzt und springt! Wirft drei blanke Silbergulden Auf das Cymbal, daß es klingt! V. Kommt dir manchmal in den Sinn, Mein süßes Lieb, Was du einst mit heil’gem Eide Mir gelobt? Täusch’ mich nicht, verlaß mich nicht, Du weißt nicht, wie lieb ich dich hab’, Lieb’ du mich, wie ich dich, Dann strömt Gottes Huld auf dich herab!