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IV. Erster Brief Pauli an die Korinther. Kapitel 13. Wenn ich mit Menschen- und mit Engelzungen redete und hätte der Liebe nicht, so wär’ ich ein tönend Erz oder eine klingende Schelle. Und wenn ich weissagen könnte und wüßte alle Geheimnisse und alle Erkenntnis und hätte allen Glauben, also, daß ich Berge versetzte, und hätte der Liebe nicht, so wäre ich nichts. Und wenn ich alle meine Habe den Armen gäbe, und ließe meinen Leib brennen und hätte der Liebe nicht, so wäre mir’s nicht nütze. Wir sehen jetzt durch einen Spiegel in einem dunkeln Worte, dann aber von Angesicht zu Angesichte. Jetzt erkenne ich’s stückweise, dann aber werd’ ich’s erkennen, gleichwie ich erkennet bin. Nun aber bleibet Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei, aber die Liebe ist die größeste unter ihnen. Vorspiel zu »Lohengrin« von R. Wagner. Lieder mit Klavierbegleitung von H. Wolf, gesungen von Herrn v. Kraus. Fußreise. Nie verscherzte Erstlings-Paradieseswonne. Also bist du nicht so schlimm, o alter Adam, wie die strengen Lehrer sagen: Liebst und lobst du immer doch, Singst und preisest immer noch, Wie an ewig neuen Schöpfungstagen, Deinen lieben Schöpfer und Erhalter! Möcht’ es dieser geben! Und mein ganzes Leben Wär’ im leichten Wanderschweiße Eine solche Morgenreise! Mörike. es, o Seele. a) Am frischgeschnittnen Wanderstab, Wenn ich in der Frühe So durch Wälder ziehe, Hügel auf und ab: Dann, wie ’s Vögelein im Laube Singet und sich rührt, Oder wie die goldne Traube Wonnegeister spürt In der ersten Morgensonne, So fühlt auch mein alter, lieber Adam Herbst- und Frühlingsfieber, Gottbeherzte, b) Der Ein Tännlein grünet wo, Wer weiß? im Walde, Ein Rosenstrauch, Wer sagt, in welchem Garten? Sie sind erlesen schon — Denk’ es, o Seele! — Auf deinem Grab zu wurzeln Und zu wachsen. c) Der Wandern lieb’ ich für mein Leben, Lebe eben, wie ich kann, Wollt’ ich mir auch Mühe geben, Paßt es mir doch gar nicht an. Schöne alte Lieder weiß ich, In der Kälte, ohne Schuh’ Draußen in die Saiten reiß’ ich, Weiß nicht, wo ich abends ruh’! Zwei schwarze Rößlein weiden Auf der Wiese, Sie kehren heim zur Stadt In muntern Sprüngen. Sie werden schrittweis gehn Mit deiner Leiche, Vielleicht, vielleicht noch eh’ An ihren Hufen Das Eisen los wird, Das ich blitzen sehe! Mtrike. Musikant. Manche Schöne macht wohl Augen, Meinet, ich gefiel’ ihr sehr, Wenn ich nur was wollte taugen, So ein armer Lump nicht wär’. — Mag dir Gott ein’n Mann bescheren, Wohl mit Haus und Hof verseh’n! Wenn wir zwei zusammen wären, Möcht’ mein Singen mir vergehn. Eichendorff.