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ZWÖLFTES ABONNEMENT- KONZERT IM SAALE DES GEWANDHAUSES ZU LEIPZIG DONNERSTAG, DEN 9. JANUAR 1908. Dirigent: Professor Arthur Nikisch. ERSTER TEIL. Manfred. Symphonie in vier Bildern, nach dem dramatischen Gedicht Byrons komponiert von P. Tschaikowsky. (Op. 58.) (Zum 1. Male.) I. »Manfred irrt in den Alpen umher. Gefoltert von Zweifelsqualen, zerrissen von Gewissensbissen und Verzweiflung, ist seine Seele das Opfer namenloser Leiden. Weder die geheimen Wissenschaften, in deren mystische Tiefen er sich versenkt hat, und durch die ihm die finsteren Mächte der Hölle untertan sind, noch irgend etwas auf der Welt kann ihm Vergessenheit geben, die einzig er ersehnt. Die Erinnerung an die schöne Astarte, die er geliebt und in Sünde verstrickt hat, nagt an seinem Herzen. Nichts kann den Fluch bannen, der auf Manfreds Seele lastet, ohne Ruhe und ohne Frieden ist er den Qualen schrecklichster Verzweiflung ausgeliefert. II. Die Alpenfee erscheint Manfred unter dem Regenbogen des Sturzbaches. III. Pastorale. Das schlichte, freie und friedliche Leben der Bergbewohner. IV. Das unterirdische Reich Ahrimans. Manfred erscheint inmitten des Bacchanale. Beschwörung des Schattens der Astarte. Sie verkündet ihm das Ende seiner irdischen Leiden. Manfreds Tod.« ZWEITER TEIL. Konzert für konzertierende Violine mit Begleitung von 2 Flöten, Streich orchester und Orgel (Gdur, Nr. 4 der für Christian Ludwig, Mark grafen von Brandenburg, komponierten 6 Konzerte). Solo-Violine: Herr Eugene Ysaye aus Brüssel. Flöten: Die Herren Maximilian Schw edler und Oscar Fischer. I. Allegro. II. Andante — III. Presto.