NACHTRAG Während der Drucklegung wurde von einer weiteren Arbeit, die gleichfalls ein Verfahren zur zahlenmäßigen Bestimmung der Schneideigenschaften von Messer klingen beinhaltet, Kenntnis genommen. H. Stüdemann und W. Müchler [28] ermitteln die SF und SH (von den Verfassern als „Standfähigkeit“ bezeichnet) einer Klinge durch Kennwerte im Kurzzeit-Versuch. In Anlehnung an das Knapp sehe Hubzählverfahren [9], das neben den übrigen Zugschnittverfahren etwa über zwei Jahrzehnte lang als am brauchbarsten angesehen wurde, sich aber infolge seiner langen Prüfungsdauer als Betriebsverfahren nicht durch setzen konnte, sehen die Verfasser ihre Aufgabe darin, ein einwandfreies, brauchbares Prüfverfahren zu entwickeln. Der neue Weg zur Kurzzeitprüfung wird durch An wendung konstanter Schnittgeschwindigkeit und konstanter Schnittiefe erreicht, wäh rend bei dem Verfahren nach [9] die gleichförmige sinusartige Schnittgeschwindig keit mit fortschreitendem Stumpfungsgrad und abnehmender Schnittiefe je Hub an gewendet wird. Die Verfasser [28] verwenden als Maßstab für die Abstumpfung die Schnittkraft. Sie verwenden ebenfalls wie [9] und [12] Manilakarton als Prüfstoff. Dieser wird in Blockstreifen zu je 20 Blatt in die längs einer 380 mm langen rotieren den Walze eingefrästen 32 Nuten von je 10X5 mm 2 Querschnitt eingelegt. Damit ist eine gleichbleibende Schneidleistung gewährleistet, indem der Schnittwerkstoff in gleichen Dicken und mit konstanter Geschwindigkeit an die Klinge herangeführt wird. Das Prüfgerät setzt sich aus Eichvorrichtung, Klingenspannvorrichtung, Relais, Transformator, verschiedenen Schaltungen und einem Metrawatt-Schreibgerät zu sammen. Der 1 / 2 - p S-Getriebemotor ist auf Wippe für Vor-, Leer- und Rücklauf montiert. Die Walze mit dem Prüfstoff kann durch stetige Geschwindigkeitsänderung auf 2 bis 10 Umdrehungen/Minute gebracht werden. Die mit zunehmender Stumpfung steigende Schnittkraft wird über die Klingen haltevorrichtung von einer Feder meßtechnisch auf induktiver Basis aufgenommen, wobei die Schnittkraft, da sie als Resultierende schräg im Raum steht, in eine hori zontale Pjj und eine vertikale Komponente Py zerlegt wird. Ein Vorschubrad in der Walze verleiht den Streifenblocks einen stetigen Vorschub von 1,5 mm je Umdrehung. Die graphische Darstellung zeigt auf der Ordinate die Schnittkraft in kg und auf der Abszisse die Anzahl der Walzenumdrehungen. Die parabolischen Stumpfungskurven lassen sich nach arithmetischer Teilung der P-Achse und quadratischer Teilung der U-Achse strecken. Indem a = tg a die Neigung der Geraden und b den Abschnitt auf der P-Achse darstellen, besteht die Gleichung P = a (V—1) + b. Die Gerade läßt sich erst nach einer gewissen Umdrehungszahl (durchschnittlich nach der 20., spätestens aber nach der 50.) bis auf kleine Streuungen durch die Punkte legen, da die Erstwerte anscheinend infolge diskontinuierlicher Änderung der Anfangsschneid fähigkeit und anderer noch unbekannter Momente in der Regel stark abweichen. Die Schneidenkennung wird durch die zwei leicht bestimmbaren Werte A = — und a B = *_ ausgedrückt. A bezeichnet die SH (Standfähigkeit) der Schneide. Der reziproke b Wert 1 wird genommen, um eine Standperiode, also eine größere SH (die der a