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nicht zum Kauen, sondern zum Ergreifen und Festhalten der Nahrung, weil sie (mit Ausnahme der Leguanenzähne) oben spitz und hakig sind. Bei den Krokodilen sind die Zähne in die Alveolen der Kiefern eingekeilt, bei den kleineren Eidechsen an die Innenseite des Kiefernrandes angewachsen, bei den Schlangen sind Zähne eingewachsen, gleichsam die Fortsetzung des Kiefernrandes bildend, bei den Fröschen findet man in der Oberkinnlade rund herum eine Reihe ganz kleiner, feiner Zähnchen, aber auch in der Mitte des Gaumens eine andere, eine ununterbrochene, quer stehende Reihe. Die Fische, deren Körperform auf Bewegung im Wasser berechnet ist, sind in der Form so verschieden, daß ihr Körper fast die ganze Scala von der Bandform bis zur Kugelform durchläuft, aber doch meist seitlich zusammengedrückt. Ihr Skelet nennt Roßmäßler ein ungeschlos senes, weil gewisse Knochen (Knochengürtel der Flossen, Gräten rc.) nicht mit der Wirbelsäule verbunden sind und anch eigentliches Brustbein und Becken fehlen' Dem Becken der höheren Thiere entspricht der Knochengür tel, welcher die Bauchflossen trägt, den Brustgliedern derselben ähneln die Knochengürtel, welche die Brustflossen tragen, an denen man schon Ober-, Unterarm und Hand unterschieden hat. Schon bei vielen Reptilien ist das Skelet knorpelartig, bei den Fischen ist es aber noch weniger verknöchert. Einige, einige Rundmäuler, haben sogar ein fast hautartiges, sehr wei ches Skelet, durch welches sie sich den wirbellosen Thieren annähern. Bei einer Abtheilung bleiben die festen Theile körnig-knorpelig, weßhalb sie Knorpelfische genannt werden (Rochen, Haifisch, Stör rc.) Die meisten Fische haben jedoch neben knorpeligen Theilen auch wirkliche Knochen im Skelet; sie heißen Knochenfische (unsere Flußfische rc.) Die kleinen, gabeligen Rippen (Knochen) dieser Fische, welche neben den großen, mit dem Rück- grath verbundenen, unten aber getrennten Rippen noch vorhanden sind, liegen lose im Fleisch, weder unter sich noch mit der Wirbelsäule verbunden; sie heißen Gräten. Die Zahl der Wirbel ist beim Klumpsisch nur 17, beim Aal aber 200. Der Aal erinnert dadurch an die Schlangen. Der Kopf der Fische ist sehr deutlich und das Skelet desselben äußerst zusammengesetzt. Hals und eigentliche Brust findet man bei keinem Fisch; Kopf und Brust sind zum Kopfbruststück, Bauch und Schwanz zum Schwanzbauchstück ver schmolzen. Die Flossen der Fische enthalten strahlenförmig ausgebreitete Knochen, die den Fingerknochen der Hand oder den Zehenknochen entsprechen mögen und durch eine Haut verbunden sind. Jede Flosse oder jedes Flossenpaar wird durch besondere Knochen gestützt. Man unterscheidet Brust-, Bauch-, Rücken-, After - und Schwanzflossen. Die Brustflossen sind Paarig vorhanden wie die Bauchflossen, die übrigen meist einzeln. Was die Zähne anlangt, so sind diese bei den Fischen mehr Rachen - als Kie fernzähne und so verschieden noch Anzahl und Form wie bei keiner andern Thierklasse, aber nie eingekeilt, die Zähne an der Säge des Sägefisches ausgenommen. Manche, wie der Lachs, der Häring, haben sogar auf der Zunge Zähnchen, der Häring auch am Pflugscharbein der Nase. Die Zähne der Fische dienen meist zum Erfassen und Festhalten schlüpfriger Nahrnng.