- 74 - 4, Zusammenfassung Ausgehend von der Annahme, daß ein Zusammenhang zwischen horaöopolaren Bindungsanteilen im Gitter eines Metalls und der von seiner Schmelze erreichten Unterlcühlung besteht, wurden ausführliche Unterkühlungsmessungen am Wismut und am Blei, sowie orientierende Messungen am Zink und Cadmium duTy.hgeführt- Hierzu kam eine automatisch gesteuerte Appa ratur mit photographischer Registrierung, mit der im Laufe der Gesamtuntersuchung etv/a 5000 Abkühlungskurven auf ge nommen wurden. Die Temperaturmessung geschah mit Hilfe von Thermoelementen. Die charakteristiscnen Unterkühlungen betragen danach für: Wismut 50 t 9°C Blei 0,5°C Zink 0,7°C Cadmium 0,1 °C Die festgestellten Unterkühlungen der genannten Elemente bestätigen die obige Annahme. Aus den Ergebnissen dieser Arbeit und bereits vorliegenden Meßwerten für Magnesium, Antimon und Zixin ergibt sich der Schluß, daß echte und Metametalle sehr wenig oder gar nicht unterkühlen, während die Halbmetalle mit wachsendem homöopolaren Bindungsanteil steigende Unterkühlungen zeigen. An Wismut wurde der Einfluß einiger Meßbedingungen auf die Unterkühlung untersucht. Die Reinheit und Art der Schutz- gasatmosphäre, die Höhe der Überhitzung, die Bieinheit des Tiegelmaterials und des Probenmetalls sowie die Abkühlungs geschwindigkeit konnten in ihrer Wirksamkeit auf das Unter- kühlungsverhalten beschrieben werden. 'Weiterhin erwies sich, daß auch am Wismut deutliche Anläuferscheinungen auftreten. Es konnte der von MÄNNCHEN und HAHN (7) an Antimon beobach tete Effekt auch an Wismut und Blei bestätigt werden, daß in Ginterkorundtiegcln unter einer Atmosphäre aus Wasser stoff geringere Unterkühlungen auftreten als unter Argon.