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Amts- M AiiMM für den «»scheint >4^*1 I «bonncment -2L--Z Wrk des Amtsgerichts Cidenstock ZAZ« sertionspreis: die kleinsp. ken, sowie bei allen Reichs- und dessen Hlrngebung. Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: E. Hannebohn in Eibenstock. — -- — ' - ' 42. Jahrgang. ' - LA4. Dienstag, den 12. November L8SZL. Die Gemeindeabgaben, welche zum vierten Termin, als den 1. Novbr. d. Js. fällig gewesen sind, sowie auch noch frühere Rückstände an Gemeindeabgaben und Schulgeldrestc, werden hiermit erinnert, und sind dieselben nunmehr sofort und längstens Sinnen ist Hagen als den 22. Novbr. 1895 anher zu bezahlen, widrigenfalls alle Rest« mittelst Exccution cingctrieben werden müssen. Schönheiderhammer, den 12. November 1895. Der Gemein dcrath. Poller. Mittwoch, den 13. November 1893, Nachmittag 2 Uhr sollen im Böttger schcn Gasthof« in Lbcrstühcngrün eine Kommode, ein Tellerschrant, ein Nähtisch, eine Wanduhr, ein Tisch und eine Kommode mit Glaoaufsatz gegen Baarzahlung versteigert werden. Eibenstock, am 11. November 1895. Der Gerichtsvollzieher des Königlichen Amtsgerichts. Liebmann. Donnerstag, den 14. November 1893, Vormittag II Uhr sollen im Gasthofe zum Auersberg in Wildenthal .» Hirschgeweihe und 9 Rehgeweihe gegen Baarzahlung versteigert werden. Eibenstock, am 6. November 1895. Der Gerichtsvollzieher des Königlichen Amtsgerichts. Liebmann. Aus Deutschlands großer Zeit. Zur Erinnerung der 25jähr. Gedenktage des Krieges 1870/71. Der Festungskrieg n. Sieben der Einschließung von Paris und dem offenen Feld kriege mußte es die Ausgabe der deutschen Heeresleitung sein, die zahlreichen Festungen, welche die Märsche und Verpro- viantirung der deutschen Truppen hinderten, in ihre Hand zu bekommen. Der Festungskrieg stellte an die deutschen Truppen und Führer um so höhere Anforderungen, als für denselben aus dem Gcsammtaufgcboi deutscher Heere nur verhältnißmäßig geringe Truppenmasscn verwenoct werden konnten. Am 24. Oktober fiel Schlett statt, als Festung von geringer Bedeutung. Obgleich die Besatzung gering und . der Platz schwach war, hatte doch der Kommandant Graf Reinach die Ucbergabc mit den stolzen Worten „meine Bedingungen werden die Kanonen sein" abgelehnt. Als aber 50 schwere Kanonen und Mörser angelangt waren und in dem ersten auSgchobenen Laufgraben die Kanonen ausgestellt wurden, er gab sich die Festung am nächsten Tage. In der Stadt herrsch ten skandalöse Zustände; Volkshaufen und betrunkene Soldaten durchhculten die Gassen, unbekümmert um die ausgebrochenen Feuersbrünste, welche erst von den deutschen Pionieren gelöscht wurden. Erbeutet wurden 120 Geschütze und 7000 Gewehre. Der Verlust der Deutschen während der Belagerung betrug 20 Mann. An der Reihe folgt nun der Fall von Metz, am 27. Oktober, der der Vollständigkeit halber hier nochmals ange führt sei. Die Festung Verdun, welche die Hauptlinie der nach Deutschland führenden Bahnen in einer für die deutsche Verpflegung, Munitions-Versorgung u. s. w. höchst unan genehm fühlbaren Weise durchschnitt, war bereit« seit längerer Zeit Gegenstand des deutschen Angriffes. Die Festung hatte eine Besatzung von 6000 Mann, lag aber, rings von Höhen umgeben, in einem Thalc und bot deshalb für hinreichend starke Geschütze ein gute« Ziel. Nach dem mißlungenen Hand streiche seitens der Sachsen am 24. August war die Festung nur beobachtet und erst am 23. September völlig eingeschlossen worden. Am 26. September wurde die Festung mit Feld geschützen beschossen, nachdem mehrere Ausfälle der Besatzung siegreich abgewiesen worden waren. Am 13. Oktober waren schwerere Geschütze cingctroffcn und nun donnerten 52 Ge schütze gegen die Festung. Der überlegenen französischen Fest ungs-Artillerie gelang eS jedoch schon im Anfänge des An griffes, die im Westen der Festung angelegten Batterien nie derzuhalten und auch der Infanterie bedeutende Verluste bei- zubringcn. Ein sehr energischer Ausfall am 20. Oktober hatte bedeutenden Erfolg; eine Höhe wurde von den Aus falltruppen erstürmt, die Belagerer wurden im Westen gänz lich zurückgcdrängt und 12 Geschütze zerstört, deren Zurück-' ziehung wegen de« ausgeweichten Lehmbodens nicht mehr möglich gewesen. Andeß wurden nach und nach 120 große Belagerungsgeschütze herangcbracht und es sollte nunmehr ein durchgreifender Angriff eröffnet werden. Diesen wartete jedoch der Commandant General Gustrin de WalocrSbach nicht ab, vielmehr bat er am 3. November um Waffenstillstand, an welchen sich am 5. November die Kapitulations-Verhand lungen schlossen. Am 8. November kam die Kapitulation zu Stande und am 9. November wurde die Festung übergeben. 2 Generale, 11 Stabs-, 150 andere Offiziere und 4000 Mann wurden kriegsgefangen; erbeutet wurden 136 Geschütze und 23,000 Gewehre. Sehr tapfer hielt sich die Festung Neubreisach. Diese war zwar nur klein, jedoch gut vcrtheidigt und besonders stark durch das bis an den Rhein vorgeschobene Fort Morticr. Generalmajor von Ichmcling ließ die Festung am 7. und 8. Oktober beschießen, aber obwohl einige Brände entstanden, verweigerte der Commandant Oberst von Kersor die Ueber- gabe. Da man sich zunächst mit Ichlcttstadk beschäftigen mußte, wurden vor Neubreisach nur geringe Truppen zur Beobachtung zurück gelassen. Die Besatzung von Neubreisach machte im Oktober mehrere glückliche Ausfälle, konnte jedoch die vollständige Einschließung am 27. Oktober nicht hindern. Die deutschen Arbeiten konnten in Folge des steinigen Bodens nur langsam fortschreiten. Am 2. November wurde ein ener gisches Feuer auf Fort und Festung eröffnet, allein auch vie Festung antwortete tapfer und wie« einen Handstreich kühn ab. Am 6. November kapitulirte das Fort, da nur ein Ge- 'chütz noch brauchbar war. Die Festung kapitulirte erst am 10. November, nachdem mehrere Straßen bis aus die Um fassungsmauern zerstört waren und der Commandant von den Einwohnern um die Ucbergabc bestürmt wurde. Beiden Be satzungen wurde der Abzug mit kriegerischen Ehren gewährt. Am 24. November fiel die nördlich von Metz gelegene Festung Diedenhoven. Sie war, weil sie von den um liegenden Höhen mit Feuer bestrichen werden konnte, nicht sonderlich vcrthcidiguugSfähig. Am 12. November wurde die Festung cingeschlossen, indeß erschwerte» auch hier schlechtes Wetter und selsiger Boden sehr die Arbeiten. Am 22. No vember in der Frühe begann das Bombardement, aus welches die Festung anfänglich sehr lebhaft antwortete; sehr bald aber war die Garnison so sehr mit dem Löschen der Brände be schäftigt, daß saft keine Vertheidigung mehr stattfand. Die Verheerungen in der Stadt waren schrecklich. Um die Wirk ung der Bomben abzuschwächen, riß man das Pflaster auf und leitete Wasser in die Straßen. Am 23. November er schien die weiße Fahne auf einem Thurm. Ein preußischer Parlamentär begab sich in die Stadt, aber zu seinem Erstaunen bat der Commandant, Oberst Turnier, nur uni freien Abzug der Weiber und Kinder, was ihm abgeschlagen wurde. Da« Bombardement wurde wieder ausgenommen und der Stadt drohte völliger Untergang. Erst am 24. November Abends wurde die Kapitulation unterzeichnet. Die Garnison, 120 Offiziere und 4000 Mann, wurden kriegsgefangen nach Deutsch land abgeführt; 199 Geschütze und große Vorräthe wurden erbeutet. Drei Tage darauf fiel La F«re, 3 Meilen nordwest lich von Laon gelegen, wichtig durch den westlich liegenden Eisenbahnknotenpunkt Tcrgnier. Die Festung konnte an einen längeren Widerstand nicht denken, da im Osten sich ein beherr schender Höhenzug hindehnte. Am 15. November begann die Einschließung. Am 19. November kaui c« vor der Festung zu einem dreistündigen Gefecht, da« mit dem Rückzug der Franzosen endete. Am 25. November begann da« Bombarde ment aus 24 Geschützen. Biele Häuser, auch Militärgcbäude, geriethen in Brand; ein großer Theil der Stadt stand in Flammen, die Batterien der Festung waren zusammcugcscbossen, die Vorräthe vernichtet, die Bevölkerung, der weder Keller noch Kasematten zu Gebote standen, war in höchster Verzweif lung. Da kapitulirte der Commandant, Fregattenkapitän Planche, nach 30 stündiger Beschießung. Am 27. November fand der Einzug der preußischen Truppen statt. Zum Schluß dieser Aufzählung sei vie Einnahme der Citadclle von Amiens erwähnt, die am 30. November er folgte, aus welche aber noch näher cinzugehen wir bei den Kämpfen um Amiens Gelegenheit haben werden. Tagesgeschichte. — Deutschland. Der neue Gesetzentwurf gegen den unlauteren Wettbewerb soll sich ziemlich genau an die früheren anlehnen. Das Klagerccht der gewerblichen Verbände, da« in den Grundzügcn vorgesehen, aber in dem ersten Entwurf nicht enthalten war, soll nach der „Frkf. Ztg." in den jetzigen Entwurf auf vielfachen Wunsch wieder ausgenommen worden sein. Man darf bezüglich de« letzteren Punktes wohl annehmcn, daß namentlich die durchschlagenden Ausführungen in der Denkschrift des „ZentralauSichusseS der Berliner kaufmännischen, gewerblichen und industriellen Vereine" den verbündeten Re gierungen Klarheit über die berechtigten Interessen der be- theiligtcn Kreist gegeben haben. — Berlin, 9. Novbr. Die Konferenz zur Revision des Alters- unv JuvaliditätsgcsetzcS unv zur Begut achtung der Frage nach Verschmelzung der Arbciterver- sicherungsgcsetze hielt heute Vormittag ihre sechste Sitzung ab und nahm die in der ersten Sitzung am Montag ausgespon- neue Debatte über den an zweiter Stelle genannten Punkt wieder auf. Hier liege» die bereits mitgctheiltcn Reformpläne de« Präsidenten vom RcichSversicheruugSamt l)r. Bödickcr und des Direktors der Alters- und JnvalidcuversicherungSanstalt der Stadt Berlin, Magistratsassessors l)r. Freund, vor. In der Montagssitzung hatte die allgemeine Debatte eine erheb liche Zustimmung zu den Bödickerschen Plänen an den Tag treten lassen. Als das Rcsumv der Debatte waren die Thal sache» hervorzuhcben, daß von der große» Mehrzahl der Redner und der RegicrunzSvertreter die Leistungen der Berufsgenosscn- schastcn anerkannt werden, die Krankenversicherung wenig Tadel erfuhr, dagegen das Alters- und JnvaliditätSgcsetz einer einschneidenden Kritik, auch vom Regierungstische, unterzogen wurde. Der Präsident des ReichSversichcrungsamtS Or. Bö- dicker hatte namentlich das Markcnkleben als unhaltbar hin gestellt und Handelsminister Frhr. v. Berlepsch eine allgemeine Unzufriedenheit über das „Klebegesetz" konstatirk. — Anläßlich der heutige» Tagesordnung in der Konferenz war gestern Abend der Verband deutscher BerutSgcuosscnichaftcn znsammen- getreteu und hatte zu den Rcformpläncn de« Präsidenten Or. Bödicker Stellung genommen. Derselbe hat diesen Verschmelz- ungsidcen zugestimmt, auch sich bereit erklärt, die Mehrlasten, die aus der Verwirklichung dieser Ideen erwachsen würden, tragen zu wollen, vr. Bödicker vertritt auch die Ansicht, die Berufögenossenschastcn könnten den größten Theil des AlterS- und JnvalidikätSgcsetzeS dahin übernehmen, daß ein bestimmter Prozentsatz (etwa 1 pCt.) am Schluß des Jahre« umgelcgt und von den Bcrufsgenossenschaftcn eingcwgcn werde. — -Nach Eintritt in die Berathungcn der Konferenz ergriff Abg. Fetisch (zugleich Vorsitzender der BaugcwerkS-BcrusSgcnossenschaft) das Wort und präzisirte den Standpunkt des Verbandes ver deutschen Bcrufsgenossenschaften in dessen Auftrage. Im Fortgang der Debatte wurden von anderer Seite entgegen gesetzte Gesichtspunkte geltend gemacht. — Die Debatte über die VerschwelzungSfragc soll aus alle Fälle heute zu Ende ge führt und die Konferenz geschlossen werden. — Die in fast allen größeren deutschen Städten bestehen den Vereine der Tabaks- und Zigarrenladen-Jnhaber haben sich zu einer Eingabe an den Reichstag zusammcngethan, in welckcr sic Abänderung der für sie geltenden Bestimmungen über die Sonntagsruhe befürworten. Sic verlangen, daß entweder den Gastwirthen u. s. w. allgemein verboten werde, an den Sonn- und Festtagen auch außerhalb der dafür frei gegebenen GcschästSstunden Zigarren zu verkaufen, oder daß ihnen gestattet werde, außerhalb der Kirchzcit an den Sonn- und Feiertagen ihre Läden offen zu halten. — Da« Conüte zur Errichtung eine« BiSmarck- thurme« in Kiel beschloß, die für eine Bismarckehrung be stimmten 10,000 Mk. zur Errichtung eines Bismarck- Denkmal« unweit der Mündung de« Kaiser Wilhelm Kanals zu verwenden. Locale und sächsische Nachrichten. — Eibenstock. Wie un« mitgetheilt wird, gedenkt der Gesangverein „Stimmgabel" nach 1 ^jähriger Pause wie derum mit einem Concert an die Oeffentlichkeit zu treten. Alle wahren Freunde de« Gesänge» begrüßen da« mit Freude, sind koch die Leistungen diese« Vereine« nicht nur in Eiben stock, sondern auch nach außenhin zur Genüge bekannt. Da« Programm ist nicht nur ein außerordentlich reichhaltiges son dern auch ein sehr gewählte«, denn der Gesangverein „ Stimm gabel" sieht seine Ehre darin, seinen Gästen nur die besten Compvsitionen zu Gehör zu bringen. Raummangelshalber können wir nicht jede einzelne Nummer besprechen, nur aus einige wollen wir Hinweisen. Da« Programm, welche« un«