ged. Silber verwachsen (Bild 98). Teilweise findet er sich auch in typischen stäbchenförmigen Einschlüssen im Bleiglanz IV (Bild 36). Argyrodit (AgsGeSs): In Paragenese mit Baryt, Karbonaten, älteren Sulfiden und Pyrargyrit konnte auch Argyrodit beobachtet werden (Reinsberger Gang bezirk). Dies bestätigt die bereits von Nitzsche (1954) festgestellte allgemeine Ge-Anreicherung in den jüngeren, niedrigthermalen Paragenesen des 1. und 2. Mineralisationszyklus. Innerhalb der Silbersulfid-Abfolge kam es zur Bildung des eigenen Germaniumminerals Argyrodit, der erstmalig im Zentralteil des Freiberger Lagerstättenbezirkes (Revier Brand) nachgewiesen werden konnte (Weisbach 1886, Winkler 1886). Argentit (Ag2S): Vom Argentit I der eb-Formation unterscheidet sich der Argen- tit II durch seine Paragenese. Letzterer ist häufig als Anflug auf feinen Klüften im Baryt, Quarz und in jüngeren Karbonaten zu finden. Oft wurde er in feinen Trümchen bzw. Einschlüssen im Rotnickelkies, Bleiglanz und in der Zinkblende festgestellt. Die älteren Silberminerale, besonders Pyrargyrit und Stephanit, werden von Argentit umkrustet (Bild 35). Sehr oft ist er auch mit ged. Silber vergesellschaftet (Bild 37). Teilweise waren grobe Zwillingslamellen zu beob achten (= lamellarer Silberglanz), die nach Ramdohr (1960) als Umwandlungs lamellen zu deuten sind und zeigen, daß die Bildung bei über 179 °C erfolgte. Ged. Silber (Ag): Als letzte primäre Ausscheidung des 2. Mineralisationszyklus und damit überhaupt der Freiberger Mineralisation tritt noch einmal ged. Silber in Erscheinung. Es ist immer jünger als die Arsenide, Sulfide und die übri gen Silberminerale (Bild 37). In feinen Einschlüssen durchstäubt ged. Silber den Baryt, Karbonate, Safflorit, ged. Arsen, Zinkblende und Bleiglanz IV. In grö ßeren Einschlüssen liegt es im Polybasit und Rotgültig vor. Teilweise ist ged. Silber orientiert nach Baryt verwachsen. Manchmal kann es auch in Form von feinen Trümchen in den älteren Sulfiden auftreten, wo es besonders den Marka sit intensiv verdrängt. Oxydationsprodukte Neben den primären Mineralbildungen treten natürlich auf den Gängen der Frei berger Randgebiete noch zahlreiche Oxydationsbildungen in Erscheinung, auf die jedoch hier nicht näher eingegangen werden soll. 3. Die Einzellagerstätten Die nähere Behandlung der zahlreichen, durch einen z. T. jahrhundertealten Bergbau aufgeschlossenen Erzgänge der Freiberger Randlagerstätten macht es der besseren Übersicht wegen notwendig, die Vielzahl der einzelnen Gruben felder regional zu bestimmten Gangbezirken zusammenzufassen. Diese sind ih rerseits wiederum in die vier Freiberger Randgebiete eingeordnet (Anl. 3). Aus der Vielzahl der Erzgänge sind grundsätzlich nur diejenigen näher angeführt, die einmal eine mehr oder weniger bedeutende Vererzung gezeigt haben und über