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Lieder mit Klavierbegleitung von F. Schubert, gesungen von Frau Culp-Merten. a) Nacht und Träume. Heil’ge Nacht, du sinkest nieder, Nieder wallen auch die Träume, Wie dein Mondlicht durch die Räume, Durch der Menschen stille Brust. Die belauschen sie mit Lust, Rufen, wenn der Tag erwacht: Kehre wieder, holde Nacht! Holde Träume, kehret wieder! Matth, von Collin. b) Was bedeutet die Bewegung? Bringt der Ost mir frohe Kunde? Seiner Schwingen frische Regung Kühlt des Herzens tiefe Wunde. Suleika. Und mir bringt sein leises Flüstern Von dem Freunde tausend Grüße; Eh’ noch diese Hügel düstem, Grüßen mich wohl tausend Küsse. Kosend spielt er mit dem Staube, Jagt ihn auf in leichten Wölkchen, Treibt zur sichern Rebenlaube Der Insekten frohes Völkchen. Lindert sanft der Sonne Glühen, Kühlt auch mir die heißen Wangen, Küßt die Reben noch im Fliehen, Die auf Feld und Hügel prangen. Und so kannst du weiter ziehen! Diene Freunden und Betrübten! Dort, wo hohe Mauern glühen, Find’ ich bald den Vielgeliebten. Ach, die wahre Herzenskunde, Liebeshauch, erfrischtes Leben Wird mir nur aus seinem Munde, Kann mir nur sein Atem geben. Goethe. c) Clärchens Lied. Freudvoll Und leidvoll, Gedankenvoll sein; Langen Und bangen In schwebender Pein; Himmelhoch jauchzend Zum Tode betrübt; Glücklich allein Ist die Seele, die liebt. Goethe. Dem Schnee, dem Regen, Dem Wind entgegen, Im Dampf der Klüfte, Durch Nebeldüfte Immer zu! immer zu! Ohne Rast und Ruh’! Lieber durch Leiden Möcht’ ich mich schlagen, Als so viel Freuden Des Lebens ertragen; d) Rastlose Liebe. Alle das Neigen Von Herzen zu Herzen, Ach wie so eigen Schaffet das Schmerzen! Wie soll ich fliehen? Wälderwärts ziehen? Alles vergebens! Krone des Lebens, Glück ohne Ruh’, Liebe, bist du! Goethe.