PROGRAMM Dirigent: Professor Arthur Nikisch. ERSTER TEIL. Ouvertüre zu »Le Cheval de Bronze« von E. D.F. Auber. (Zum i. Male.) Unvollendete Symphonie (Hmoll) von F. Schubert. I. Allegro moderato. II. Andante con moto. Lieder und Madrigale, gesungen vom Thomaner-Chore. a) Ritter Frühling von C. Reinecke. Der Frühling ist ein starker Held, Ein Ritter sondergleichen, Die rote Ros’ im grünen Feld Das ist sein Wappen und Zeichen. Und nun mit triumphierendem Schall Durchzieht er Land und Wogen; Als Herold kommt die Nachtigall Vor ihm daher geflogen. Sein Schwert von Sonnenglanze schwang Er kühn und unermüdet, Bis hell der silberne Panzer sprang, Den sich der Winter geschmiedet. Und rings erschallt an jedes Herz Sein Aufruf allerorten, Und hüllt es sich in dreifach Erz, Es muß ihm öffnen die Pforten; Es muß ihm öffnen die Pforten dicht, Und darf sich nimmer entschuld’gen, Und muß der Königin, die er verficht, Der Königin Minne huld’gen. Em. Gtibd. Der bucklichte Fiedler von J. Brahms. b) Es wohnet ein Fiedler zu Frankfurt am Main, Der kehret von lustiger Zeche heim, Und er trat auf den Markt, was schaut er dort? Der schönen Frauen schmausten gar viel an dem Ort! Du bucklichter Fiedler, nun fiedle uns auf, Wir wollen dir zahlen des Lohnes vollauf! Einen feinen Tanz behende gegeigt! Walpurgis Nacht wird heuer gefei’rt. Der Geiger strich einen fröhlichen Tanz, Die Frauen tanzten den Rosenkranz; Und die Erste sprach: Mein lieber Sohn, Du geigtest so frisch, hab’ nun deinen Lohn! Sie griff ihm behend unters Wams sofort, Und nahm ihm den Höcker vom Rücken fort: So gehe nun hin, mein schlanker Gesell, Dich nimmt nun jedwede Jungfrau zur Stell’! Rheinisches Volkslied.