Volltext Seite (XML)
Concert für Violine (Ddur, Op. 77) von J. Brahms, vorgetragen von Fräulein Leonora Jackson aus London. I. Allegro non troppo. II. Adagio. IH. Allegro giocoso, ma non troppo vivace. Lieder mit Pianofortebegleitung, gesungen von Herrn Scheidemantel. a) Morgenhymne von Georg Henschel. Bald ist der Nacht ein End’ gemacht, Schon fühl’ ich Morgenlüfte wehen. Der Herr, der spricht: »Es werde Licht!« Da muss, was dunkel ist, vergehen. Vom Himmelszelt durch alle Welt Die Engel freudejauchzend fliegen: Der Sonne Strahl durchflammt das All, Herr, lass uns kämpfen, lass uns siegen! Robert Reinick. b) Trauliches Heim von Anton Rückauf. Versteckt zwischen Eschen, da steht ein klein’ Haus, Ist Abends so heimlich, da pfeift keine Maus, Da scheint durch die Blätter ein Lichtlein so blank, Die Alte im Lehnstuhl und »sie« auf der Bank. Das scheint mir ins Auge, das geht mir zu Sinn, Das zieht mich im Schummern so heimlich dorthin, So warm und so wonnig, was mag das nur sein? Ich stehe am Fenster und schaue hinein. Und sitzen wir plaudernd um’s Licht auf der Bank, So scheint mir ihr Bäckchen noch einmal so blank, Dann ist es so ruhig, es pfeift keine Maus — O könnt’ ich doch bleiben, und braucht’ nicht nach Haus. Klaus Groth. Der Hidalgo von R. Schumann. c ) Es ist so süss, zu scherzen, Mit Liedern und mit Herzen Und mit dem ernsten Streit. Erglänzt des Mondes Schimmer, Da treibt’s mich fort vom Zimmer, Durch Platz und Gassen weit: Da bin zur Lieb’ ich immer, Wie zum Gefecht bereit. Die Schönen von Sevilla Mit Fächer und Mantilla Blicken den Strom entlang; Sie lauschen mit Gefallen, Wenn meine Lieder schallen Zum Mandolinenklang, Und dunkle Rosen fallen Mir vom Balkon zum Dank. Ich trage, wenn ich singe, Die Zither und die Klinge Von Toledanschem Stahl. Ich sing’ an manchem Gitter, Und höhne manchen Ritter Mit keckem Lied zumal. Der Dame gilt die Zither, Die Klinge dem Rival. Auf denn zum Abenteuer, Schon losch der Sonne Feuer Jenseit der Berge aus. Der Mondnacht Dämmerstunden, Sie bringen Liebeskunden, Sie bringen blut’gen Strauss; Und Blumen oder Wunden Trag’ morgen ich nach Haus. E. Geibel.