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russische Kanonen werben vor dem Pallast der Republik zu Warschau aufgefshreni Den 6. Ian. capiiulirt Breslau und wird b. 7. von baierschen Truppen besetzet. Breslau hielt also «ne schwere Belagerung von 4 Wochen aus, und die Einwohner empfanden alles Unglück, welches von solchen Kriegsbegedenheiten unzertrennlich ist, nicht nur die Vorstädte, sondern auch ein großer Theil der Stadt ward ein Raub der Flammen. Ueber izo Personen kürzer« lichen Standes sind theils getödtet, theils verwundet, ; in einer Stube verschüttet, 7 in ei« uem einzigen Zimmer erschlagen oder beschädiget worden. Der Schade, den die Stadt bloß an Fenstern erlitten hat, wird über roo,ood thl. geschätzt, wie groß mag der andere ftyn? Ge- ner»l V-ctvr setzt sich d. 8 in Marsch, um Colberg und Danzig zu belagern. Der Prinz Je« rome befiehlt den 15. die Abtragung der Wälle von Breslau. Den 16. capitulirt Brieg. In der Gegend von Bromberg zieht sich den 17 ein starkes Corps von Franzosen und Polen zusammen, dieses CorpS wird 8 Tage später voa den Russen angegriffen, eS behauptet aber seine Stellung bei Mohrungen und zwingt die. Russen zam Rückzug. — DaS König!. Sächs. Kontingent zieht sich bei Dresden und Meißen zusammen und setzt sich Anfangs Februars in Marsch nach Posen. Stargardt wird den 27. von pohlnifchen Truppen besetzet. Den 28. rücken die Franzosen in Schwedisch-Pommern ein, und plokiren von der Landfeit« Stralsund. Der Haupt«Kriegsschauplatz kommt nach Ostpreußen. Den zo reifet Napoleon von Warschau über Pultusk nach Allensteio. Den 4. Febr. erfolgt ein Treffen bei Allenstein, die Russen werden geschlagen und verfolgt, so daß Napoleon mit seiner Armee den 6. in Landsberg 6 Mei« len von Königsberg emtufft. Den 4. und 6. Febr. wird im englischen Parlement festgesetzet, daß der Sclavenhandel mit dem Jahre ihoS ganz aufho'ren soll. Den 7« capituluet Schweidnitz. Den 7 und 8 Febr fiel die große Schlacht beiPrcusfisch-Eylau vor. Die Franzosen be haupteten den Kampfplatz und siegten durch ihreGewandheit, aber der unerschütterliche Muth der Russen, verbunden mit der rauhesten Jahreszeit fetzten dem weitern Vordringen des fron, zöfischen Heeres Gränzen, und der Kaiser Napoleon beschloß, sein Heer von neuem die Winter« quartiere beziehen zu lassem Friede! und Napoleon des Großen Besuch in Dresden. Nachdem Napoleon deS Große» siegreiche Waffen bei Friedland Europa den Frie den erkämpft hatten, so erfolgte den rr Junii 1807 ein Waffenstillstand, während des« sen der große Kaiser ^Napoleon mit dem russischen Kaiser und dem König von Preußen persön« lich zusammenkommen, wodurch endlich der so lange erwünschte Landfriede zwischen Frankreich, Rußland und Preußen am 8- Julii zu Tilsit abgeschloßen wurde. Die Hauptpunkte desselben sind folgende: „ PreussischrPohlen erhalt der König von Sachsen, und verbindet den Titel eine- Her« jogs von Warschau mit feinen übrigen. Eine Constitution wird die Freiheiten und Rechte ' der Polnischen Nation festsetzen. Die Russisch Pohlnische Grenze ist bestätiget, und Rußland erhält von Preusfisch-Pohle» eitlen Strich Landes mit 200,000 Einwohnern. Der König von Preußen erhalt Schlesien, Alt Preußen, und alle übrige preusflsche Staa ten bis an die Elbe zurück, den Cotlbusser Creiß ausgenommen,welcher zuZSachsen jkommt.— Di« Länder Hessencassel, Braunschweig «nd alle Staaten, welche der König von Preußen an dem linken (lbufer besessen hat, Magdeburg mit inbegriffen, bilden da- neu« Königreich Westphalen.