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misch-Kathollschen haben hinführo mit den Protestanten gleiche Rechte und freie ReligionSÜ. bung. DieLausitzeo werden Sachsen incorporirt. Es erhält zu dem Ende den Cottbusser KreiS, der bisher zu Brandenburg gehörte, (ein Flächeninhalt von i8 Meilen mit den Städten Cottbus und Peitz,von etwa Zv,cx>o Menschen bewohnt,) giebt aber dafür ein gleiches Gebiet am Werth mit dec Stadt Langensalza demjenigen Fürsten,dem der Kaiser Napoleon die Lande zutheilen wird, die Preußen 182z in Thüringen erhielt. Der König von Sachsen tritt dec Rhein-Con« föderativ« bei. Sein Contingent, auf den Fall eines Kriegs beträgt künftig 20,000 Mana, für den Feldzug 1807 aber nur 6c>oo Mann. Der Herzog von Sachsen-Weimar erhält den sein Land zurück, und wird souverainer Herr desselben, durch den Beitritt zur Rhein . Con föderation. Auch die vier andern Häuser der Ernestinischen Linie, Gotha, Meiningen, Hilde burghausea und Coburg treten derselben bei. In allen diesen Landen sollen hirführo die Ka tholischen mit den Augsburgifchen Confesstonsverwandten gleiche Rechte haben. Das Coch» tingent aller fünf Herzoge beträgt zusammen 2800 Mann. Den 16 Dccbr. begiebt sich der Kaiser Napoleon von Posen nach Warschau. Den 18 werden in den hannöverischen Lande« die Adler Napoleons ausgestellt. Der 20 Lecbr war der denkwürdige Tag, der unser» Allge- liebten Landesherrn als König der Sachsen begrüßte. Ein feierlicher Aufzug mit Pauken und Lrompeten-Schall, verbunden mit dem Donner der Kanonen verkündigte in Dresden die An, »ahme der Sächsischen KönigSwürde. Der dabei befindliche Herold verkündigte dieses mit folgenden Worten: Nachdem durch die allweise Vorsehung Gottes es dahin gediehen ist, daß die bisher Churfürstl. Lande zu einem Königreiche erhoben worden sind, so wird der Aller- durchlauchtigste und Großmächtigste Fürst und Herr, Herr Friedrich August als König von Sachsen hiermit feierlich ausgeruff-n, und dieses seinem getreuen Volke kund und zu wissen geihan. Lange und glücklich lebe und regiere Friedrich August unser allergnä- digstcr König! lange und glücklich lebe Amalia Augusta unser allergnädigste Königin! Den Tag darauf wurde zuDresden ein besonderes Dankfest gefeiert. Ein allgemeines Dank fest durch das ganze Königreich Sachsen, verbunden mit einer Collecte für diejenigen Landeseinwohner, die bei denKriegsdraagsalen besonders gelitten haben, wurde auf den Sen tas Estomihi 1807 festgesetzet. D. 2z verläßt der Kaiser Napoleon Warschau, da die Russen aufS neue mit Macht vordringen, und sich mit der einigermaßen erhvhltcn Preussischen Armee zu vereinigen suchen. Die Rus sen werden jedoch trog der tapfersten Gegenwehr in Zeit von 8 Tagen zwischen den Flüssen Bug und der Narew vertrieben, worauf die Franzosen die Winterquartiere beziehen. Den 27 erklärt dir Pforte gegen Rußland den Krieg. Alle in Constautinopcl wohnende Russen müs sen die Stadt räumen. Der Fürst von Pleß, welcher bei Neisse roovo Preußen gesammelt hatte, will Breslau entsetzen, und greift den 29. die bei Ohlau postirren Würtemberger und Bayern mit Bravour au, wird aber jurückgeschlageu, und muß sein übriges Heer in di« Festungen vertheilen. Den r Januar 1807 feiert Leipzig daS Friedensfest durch verschiedene Feierlichkeiten und eine prächtige Illumination. Einen vorzüglich schönen Anblick gewährte der Marktplatz, an dessen Ecken vier 60 Fuß hohe mit Lampen garnirt« Obelisken errichtet waren. Unter den Gebäuden fiel besonders das RathhauS, und daS Jndustrie.Comtoir in die Augen. Der er freulichste Anblick war aber vor dem Petersthor, wo ebenfalls hohe Obelisken mit Kronen und vielen ioco Lampen den frejen Platz erleuchteten, auf welchem die Statue unserS allgeliebten Königs sich befindet. Den 2. Jan. huldigt Frankfurt am Main dem Fürste» PrimaS, diese Stadt war diejenige freie Reichsstadt, wo sonst die Römischen Kaiser gekrönt wurden. I« großen Kaisersaal auf dem Nachhause sind alle diese Kaiser biS auf Leopold den H. abgemahlt. Merkwürdig ist eS, daß in der Reihe dieser Bildnisse für das von Franz H. kein Raum mehr vorhanden war. — D» französische Kais» kommt »ach Warschau zurück, 89 trbeutttt