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zur Schreckensstraße. Dort umflog ihn mit grausendem Dunkel die Unschuld, und unauf- baltsam trieben ihn die Rachegeister den fin stern Schlund hinauf, zu den Höhen des Gott hard. Hier ließ er sich den einsamen Felsen zeigen, wo die Unschuld ihr Leben geendet hakte. Zwei Tage lang irrte er in dumpfer Betäubung um das traurige Gestein, dann enthüllte er in einem Briefe an die Seinigen die Verbrechen seines Lebens, und wie eine hö here Gewalt ihn zu der schauervollcn Statte getrieben habe, wo er durch seinen Tod, den unversöhnlichen Geist der Hingeopferten zu be ruhigen bestimmt sey- Am Abend verließ er das Hospiz und am andern Morgen fand man ihn auf demselben Felsen entseelt in sei nem Blute. Aber um den grauenvollen Felsen feierten die Eumeniden die hohe That wunderbar voll« zogencr Vergeltung, mit dem Festgesang: Ihm (dem Frevler) mit Gewalt stürmen wir nach, Wie er auch schwinge den Fuß Und wir tilgen die Blutschuld. Der Artillerie-Elephant. (Mit Abbildung.) Unter den mancherlei Zwecken» zu deren Ausführung man sich der Stärke und Geleh rigkeit des Elephanten bedient, erregt nichts ein größeres Erstaunen, als ihr Gebrauch bei militärischen Unternehmungen. In Indien rückt keine Armee ohne eine beträchtliche An zahl von Elephanten in's Feld; man braucht sie zur Fortschassung des Feldzepäckcs und der schweren Artillerie über Berge und auf schlech ten Wegen, welches die elenden Ochsen, die sie sonst ziehen, nie bewerkstelligen könnten. Fünf zehn Gespann Ochsen, vier neben einander, die man vor einen Vierundzwanzigpfünder spannt, können ihn wohl auf guten Wegen fortbringen; sobald aber einige Schwierigkeiten in den Weg treten, können sie ihre Führer weder durch Schreien noch durch Schlage zum Fortgehen ^ringen. In solchen Fällen ruft man einen «xlcphantcnsührer zu Hülfe; dieser kommt mit seinem Thiere, daS entweder seinen Rüssel um das Rad beugt, und die Kanone leicht fortschasst, oder die Slückkammer mit der Stirne fortstößt, und alle seine Kräfte aufbietet, bis es jedes Hinderniß überwunden hat. Gelingt ihm dies nicht, so laßt man noch einen Elephanten kom« men, wo jeder ein Rad faßt und glücklich alle Schwierigkeiten besiegt. Der Schauplatz, den man hier abgebildet findet, ist der Weg über die Gates-Gebic- g e in des verstorbenen Tippo Saibs Staa- tcn, wo Bambus und andere üppige Gesträu che wild in Menge wachsen. Eine Anzahl von den Bengal- und Madras.Artillerien Laf- kars nzbst etlichen Europäern helfen ziehen. Die Anzahl der Elephanten, welche sich im Jahr 1792 bei der Arme des Marquis Corn- wallis befand, belief sich gegen 200. * Franz n. römischer Kaiser. (Mit zwei Abbildungen.) Lauter Jubel hallte durch die Säle des Romers zu Frankfurt a. M., als man am 5. Juli 1 /92 den_Brudcrssohn Iosephs, Franz k/. (geh. i,08, gest. 1835.) zum deutschen Kauer ausrief, — wohl nicht ahnend, trotz dem, daß derselbe dir Regierung unter bedenk- liehen Uniständen antrat, — daß es der letzte der deutschen Kaiser seyn würde. Unheilver kündend mischte sich mit diesem Jubelgeschrei das Todesröcheln der in den Niederlanden ge-