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Üzza hat das Schicksal deS Peloponnes gesi- chcrt, der von Napoli entscheidet über Eric» cheniand. Die griechische Regierung hat nun ihre Residenz dahin verlegt, von wo aus sie ungestört alle See- und Landunternehmungcn bester lenken kann. Später sind in Napoli einige türkische Moscheen in christliche Kir- chen verwandelt und eingeweihet, auch am Ostersonntag die ersten Messen darinnen ge lesen worden. Nachdem Napoli von den Griechen be setzet war, konnte die Belagetungsarmee gegen Korinth und Patresso agiren, welches auch geschah. Uebcrall erschienen die Türken muthloser. Korinth hatte den 24. Fcbr. kopitulirt und der »Besatzung, über 3000 Mann, war bewilligt worden, sich nach Asien übcrschiffen zu lassen. Aber auch hier wur den die Türken wortbrüchig, indem die uöthigen Schiffe zur Abführung so vieler Truppen nicht sogleich herbcigeführt werden konnten. Deshalb versuchten sie sich durch- zuschlagen und nach Livadien und Teffalirn zu entkommen, allein die Griechen sammelten schnell ihre Streitkräfte zusammen, umring ten die Türken und überwanden sie auch im offenen Felde. (Siehe das Kupfer.) Es scheint, daß die Wünsche der Mensch heit, für die gerechte Sache der Griechen, in Erfüllung gehen werden. Denn fügt man hinzu, daß die Griechen die gleich starken Plätze Hydra, Ipsara und Malvesia besitzen, so kann man nicht läugncn, daß sie gegrün dete Hoffnung haben, bald in den Reihen Unabhängiger Staaten zu stehen. Zur See habcn die Türken fast noch Mehreres Unglück, nirgends können ihre Flot ten sichern Stand halten, überall werden sie von den Griechen angegriffen und durch Brander zersprengt. Die Türken hatten von jeher einen Wi derwillen gegen den Dienst zur See, und sahen bloß das Laib als den Ork an, wo sie ihr« Tapferkeit zeigen können. Ihre Flot ten waren daher vor dem Ausbruche der griechischen Unruhen größtenthcilS mit Grie chen bemannt, welche sie gewaltsam preßten und zum Seedienste zwangen. Dadurch er warben sich die Griechen weit mehr Kennt nisse in der Leitung der Schiffe, als die Tür ken, und als die französische Revolution 1780 ausbrach, und das südliche Frankreich am Gerreidemangel litt, schafften ihnen die Grie chen aus der Türkei den Bedarf davon zu, dadurch wurden viele reich und dehnten ih ren Handel und Fahrten immer weiter aus. Die Inseln Hydra, Spezzla und I p- sara an der Südküstr von Morea, wel che ganz unfruchtbare Felsen waren, bevöl kerten sich mit lauter Seefahrern, welche hier Sicherheit genossen und immer wohl habender wurden. Hydra hat jetzt 4o,voo Einwohner, welche über 3vo Schiffe haben. Durch solche Begebenheiten sind die Grie chen geschickte Seefahrer geworden und ihre Flotten sind der Türkischen weit überlegen; sie haben zur See große Siege erfochten, welche sie ebenfalls für ihre Freiheit und Uw abhängigkeit gekämpft. Die Anzahl dev Schiffe, die gegenwärtig die griechische Flotte auemachen, beläuft sich auf 4oo, welche von einem Oderadmiral und 3 Unterbefehlshabern eommandirk werden. Der Admiralirätshof befindet sich auf der Insel Hydra. Ein anderes großes Unglück hat die Hauptstadt der Türken selbst betroffen. Zu Anfänge des März 1823 waren die lieber« bleibsel ter türkischen Flotte bei Konstanti nopel angelangt und die Besatzung ans Land gebracht worden. Auf einmal entstand Feuer, welches so schnell um sich griff, daß den Nach richten zu Folge an 40^)00 Häuser eingeä- schcrt wurden. Es hat Zwei Tage gebrannt, anfangs schien es, als ob das Feuer die Ge gend, wo die Christen wohnen. Verheeren wollte, aber der Wind ward bald anders, wrdurch auch das verwüstenle Element eine andere Richtung nahm, die Christenwohnun- gen nicht berührte, wohl aber die Türken, Wohnungen bestomchr heimsuchte. DaS größte Unglück.für die Türken ist, daß die Stück gießerei und bas Seearsenal mit allen seinen Vvrräthen verheert wurde, wodurch die