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dal di mit stimm S — 5voo Mann starken italie nischen Freikorps vom äußersten linken Flügel auS längs der Alpen, verbrach und in einer Reihe sieg reicher Gefechte bis über Como hinaus vordrang. Gyulai'S anfängliches langsames Vorrücken war seit dem Eintreffen der Franzosen erst zum Stillstand, nachher zum ebensolangsamen Zurückmarschiren an und über den Ticino geworden. Obne ein« eigent liche Schlacht hatte er sich auS Sardinien hinaus manövriren lassen. Das veranlaßte doch den Kaiser von Oesterreich, von Verona auS den Feldzeugmeister Heß an Gyulai zu schicken, Heß kam am 4. Juni im österreichischen Lager an, alS eben die Franzosen und Sardinier ganz unerwartet ihren der österreichischen Hauptmacht gegenüberstehenden rechten Flügel mit Hilf« der Eisenbahn auf den linken Flügel geworf.« hatten und von dw aus den Ticino überschritten. In spät entdeckten die Oesterreicher die Absicht des Feinde-. Sir ließen ihre Armeekorps in Eilmärschen auf den bedrohten Punkt rücken. Bei Magenta kam eS zur Schlacht. Ob Gyulai dort allein den Oberbefehl führte, oder ob auch Heß dabei einsiuß- reicher Rathgeber war, ist noch nicht aufgeklärt. Die bei Magenta stehenden Oesterreicher griffen mit gro- ßer Tapferkeit den Feind an und hielten ihn im heftigsten Kampfe stundenlang auf. Immer neue Truppen rückten auf beiden Seiten in die Schlacht linien. Oie Oesterreicher durch Gewaltmärsche und schlechte Verpflegung erschöpft, kämpften dennoch mit großer Ausdauer und hatten die französischen Garden, bei denen sich Napoleon selbst befand, fast umzingelt, alS der General Mac Mahon mit einem französischen Armeekorps dem ruthlosen Kaiser zu Hilfe eilte und ihn au- der Gefahr de« Tefangenwerdens beseelt», indem er mit außerordentlichem Unqestüm sich auf die Oesterreicher warf und sie im Verein mit de» anderen französischen und sardinischen KorpS endlich zum Rückzüge nöthigte, den die österreichischen Trup pen unversolgt von dem ebenfalls schwer mitgeaom- menen Feinde antraten. Die Folgen der verlorenen Schlacht von Ma genta waren der Rückzug der Oesterreicher bis an den Mincio, also das Aufgebin fast der ganzen Lombardei und der unter ihrem Schutze stehenden Hrrzogthümer Parma und Modena. Am 8. Juni zogen der König von Sardinien und der Kaiser der Franzosen in da- eiligst von den Oesterreicher» gr- räumte Mailand ein. Gyulai wurde darauf des Oberbefehls enthoben, den, wie die österreichischen Berichte sagen, der Kaiser Franz Joseph selbst übernahm, unter Heß's Beistand, aber ohne den Sieg an di, österreichischen Fahnen fesseln zu können. Wo österreichische Truppen mit dem Feinde zusammentrqfen, haben sich die meisten Regimenter tapfer geschlagen, aber nirgends den Sieg erringe« können — wie behauptetHrd, weil die Oberleitung mangelhaft war. Nicht blo« der Oberkommandanl Gyulai ist abberufen worden, auch die Armeekorps- Kommandanten Gras Clam und Fürst Lichten stein und der Kavallerie-General Graf Zedwitz sind zur Disposition gestellt worden. Daraus auf einen Wechsel de« System- zu schließen, da- sich — wen« überhaupt, so wenigsten« im italienischen Feldzüge nicht bewährt hat, würde voreilig sein. Das neue Gasthaus auf der Schneekoppe. (Mit Abbildung.) Die höchste Gebirgskette Norddeutschland- ist da- Riesengebirge auf der Grenze zwischen Schlesien und Böhmen, und e« ist zugleich wegen der schönen Abwechselung zwischen Wald und FelS, sanften Ansteigungen und jähen Abstürzen und wegen der herrlichen weiten Rundsicht von seinen Berg spitzen au« über Schlesien, Böhmen und Sachsen Fußreisenden ganz besonder« zu empfehlen. Nicht Jedermann hat Zeit und Geld genug, die Alpen zu besuchen. Eine Reise in das Riesengebirge ist mittel« der Eisenbahnen, die bi- in die Nähe sich erstrecken, von Sachsen au- bequem in einer einzigen Woche und mit »erhältnißmäßig geringen Kosten zurückzu- ligen. Di« Wirthvhäuser, Bauten, auf dem Gebirge bieten zwar nicht dir Eleganz und den LuxuS der Schweizer Hotel«, kennen aber glücklicher Weise auch noch nicht die durch ihre enorm- Höhe noch bei Weitem die Alpen überragenden Schweizer Hotel- Rechnungen. Einfache aber irohlschmeckende Kost, wie Suppe, Hübner, Eierspeisen, Forellen, gute Urigarweine zu mäßigen Preisen werden dem Wan derer in allen Bauten deö Riesengebirge« geboten. Verwöhnte Naturen seufzen freilich über die gar zu einfachen Nachtlager: wenige Bauten auf dem Kamme de« Gebirges selbst bieten in dieser Beziehung mehr al« den Heuboden oder ein paar Laubsäck«. Der Fußwanderer, der hurch da« ungewohnte Bergsteigen ermüdet auf sie hinflnkt, wird auch auf ihnen sanft schlafen. Es handelt sich gewöhnlich nur um eine oder zwei so einfach zugebrachte Nächte. Steigt der Reisende dann vom GebirgSkamme herab, ft findet rr am Fuß« de« Gebirge« überall bequem ringe.