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her, welcher gegossen hatte, mit philosophische»! Gleichmuthc, „waS Lenkst Le k kannst doch net ver langen, Laß ich in der schlechten Zeit Dich begie ßen soll mit Chocoladc!" V e l k s sch uiw ese n. „Kleiner sage mir, welche von diesen zwei Wegen fübrt nach Neudorf? E- soll nur eine Stunde von hier sein." ,,Dö« weiß i nit." „Wie alt dist Du denn?" „Dos weiß i nit." „Wie lange gehst Du denn in die Schule?" „Dös weiß i nit. Heuer komm i raus. Mei Herr Pfarrer hat mich erst gestern wieder ^elobk. I kann 260 G'srngbuchliederveis', <2,Ü00 B:bel- sprüch', die sechs Haupistück', und jetzt brauch i nur noch die Haustafel gar zu lernen, nachher bin i fertig." Ein Berliner Blatt erzählt folgende er« götzliche Anecdote: In einem klemen Städtchen lebte ein Mann, der das bescheidene Amt eines Hirten der den Juden und Türken verhaßten Thier« ar-S- übte. Nach und nack gewöhnte er sich daran, s<me Pflegebefohlenen mit dem Namen oder Titel ihrer Eigentyümer zu rufen: da heißt es denn: Schramm, kannst Du wieder nicht hören? — Magister, willst Du her? — Warte nur, Bürgermeister, was machst Du wieder im Rinnstein? — Ei Pastor, Dich soll ja der Teufel holen! — SleuerralhS Wiltwe, sei ruhig! — Spitz, gieb doch dem Lüdicke mal eins! — Nu, Rector, was beißt Du denn? — Spndicu«, sei ar tig, sonst giebt's Hiebe! — Was grunzt denn der großmäulige Sradlschreiber wieder? — u. s. w. Herr N. war genöthigt mit seiner Frau und Tochter an einem schönen Sommecabend auf «inem Bauerwagen von einem benachbarten Dorfe wieder nach Berlin zurückzufahren, da sich plötzlich ein star ker Regen eingestellt hatte. Seine Frau halte bei dieser Gelegenheit ein paar Gänse gekauft; auch dies« lagen auf dem Wagen. Al» sie an'» Thor kamen, trat der Thvrschreiber, dem Herr N. bekannt war, an den Wagen heran, und fragte: „Haben Sie etwa» Accisbares bei sich?" „We Sie sehen," ant wortete Herr N., „ein paar Gänse." Der Thor- schreibcc hatte die wirklichen Ganse nicht gesehen er glaubte also, es würden die beiden Frauenzimmer da mit gemeint, u rd sagte lächelnd: „fahren Sie in Gottes Namen, solche Gänse geben keine Accise." Rache ist süß. Ein böhmischer Bauer, der bisher noch an die Welterpropbezeihungen des Kalen ders geglaubt, sah mit langverhaltencm Grimme daS Regenwetter des vorigen ScmmerS m t an. Wäh rend sein Kalender das schönste Wetter zusicherte, ergoß sich draußen der Regen in Strömen. End lich riß dem Bauer die Geduld. Er schlug außer halb an seinem Hause einen Nagel ein, und hing den Kalender dran, indem er sagte: „Jetzt genießt Dein schönes Wetter, Du Lügenmaul," Der arme Kalender, den schönsten Sonnenschein im Leibe, ver» faulte bald von der äußern Nässe und zerfiel. (Bohemia.) Ein Edelmann hatte viel« Jäger bei sich versammelt. Man sprach beim Miltagsessen von Lagdangelegenbeiten. Der Harwwirtk erzählte: rr bade einen Sechzehnender durch das Gehör und durch einen Hinterlauf geschossen. Alles lacht». Der Edelmann berief sich auf seinen Jägrr: „Erzähle doch, Johann, du warst dabei!" „Ja", sagte Johann, „der gnädig« Herr schoß den Sechzehnender, als er sich eben mit dem Hinterlauf hinter dem Gehör kratzte." Jetzt sprach Johann heimlich ,u seinem Herrn: „Lügen Sie mir künftig nicht so weit auseinander. Ich konnte es diesmal beinahe nicht zusammen bringen!" Als ein Bauernjunge gefragt wurde, was er werden wolle, um dereinst sein Fortkommen zu finden, antwortete er! ,,V ikrioIöl, denn das frißt sich immer durch.-? Ein Arzt der Saphir begegnet», versicherte ihn, er behandle einen sehr gefährlichen Kranken. Ja, Eie haben recht, entgegnete der Humorist, alle Kranken die Sie behandeln sind gefährlich daran. Dienstgesuch. Ein tugendhaftes Mädchen von t9 Jahren, welche sich ihres Wohlverhalrens wegen auSweisen kann, wünscht in einen Laden, oder zu ein paar Kindern zu kommen.