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mehreres Unglück, nirgends können ihre Flotten sichern Stand halten, überall wer. den sie von den Griechen angegriffen und durch Brander zersprengt. Die Türken hatten von jeher einen Wi derwillen gegen den Dienst zur See, und sahen blos das Land als den Oct an, wo sie ihre Tapfeckeit zeigen können. Ihre Flöt- ten waren daher vor dem AuSbruche der griechischen Unruhen größtentheils mit Grie chen bemannt, welche sie gewaltsam preßten und zum Seedienste zwangen. Dadurch er warben sich die Griechen wnl mehr Kennt- Nisse in derLeitung derSchiffe, als die Tür- ken, und als die französische Revolution 1789 ousbrach, und das südliche Frankreich am Getreidemangel litt, schafften ihnen dic Grie- chen auö der Türkei den Bedürf davon zu, dadurch wurden viele reich und dehnten ih. ren Handel und Fahrten immer weiter aus. Die Inseln Hydra, Spezzia und I P- sara an der Cüdküsie von M 0 rea, wcl- chc ganz unfruchtbare'Felsen waren, be- völkerten sich mit lauter Seefahrern, welche hier Sicherheit gencss-n und immer wohl- habender wurden. Hydra hat jetzt 40,000 Einwohner, welche über 3000 Schiffe Haden. L)urch solche Begebenheiten sind die Grie- chen geschickte Seefahrer geworden und ihre Flotten sind der Türkischen weit überlegen; sie haben zur See qroße Siege erfochten, welche sie ebenfalls für ihre Freiheit und Un- abhängigkcit gekämpft. Oie Anzahl det Sch ffe die gegenwärtig dit griech.sche Flotte ausmachrn, belauft sich au^oo, wclchevoa einem Oberadrmral und ZUntcrbefehlshaber» commandirt werden. Der Admiralitätühol befindet sich auf der Insel Hydra. Ein anderes großes Unglück hat die Hauptstadt der Türken selbst betroffen. Zu Anfänge des März 1823 waren die Urb-r- blechscl der türkischen Flotte bei Konstan tinopel angelangt und die Besatzung anS Land gebracht worden. Auf einmal entstand Feuer, welches so schnell um sich griff, daß den Nach richten zu Folge an 40,000 Häuser eingeä schert wurden. Es hat zwei Tage gebrannt, anfangs schien es, als ob das Feuer die Ge gend, wo die Christen wohnen, verheeren wollte, aber der Wind ward bald anders, wodurch auch das verwüstmte Elemeneeinr andere Richtung nahm, die Christenwohnun gen nicht berührte, wohl aber die Türken wohnungen pestomehr hcimsuchte. Das größ te Unglück für die Türken ist, daß die Stück gießerei und das Seearsenai mit allen seinen Vorräthen verheert wurde, wodurch die Pforte der Mittel zu neuen Scerästungea beraubt wird. Wer diesen schrecklichen Brand veran laßt hat, ist Nicht zu bestimmen, einige schrei ben ihn der Wuth der Ianltscharen, andere den zurückgekommenen Seesoldatrn zu. Allen» Anschein nach war cs damit auf die Woh nungen der Christen abges hen. Aber Golt lenkte es anders und bewahrte sie vor sol chem Unglück. Die griechische Heldin Bobelina. (Mit einem Kupfer.) Lascarina Bobelina ist durch die Bcge- benheiten in Griechenland recht sch.-berühmt geworden, weshalb eine kurze Schilderung von ihr nicht ungcrne gelesen werden wird. Sie ist eine Frau von 40 Jahren und ziemlich hoher Gestalt, ihre Gesichtszüge sind schon und lebendig. Ihre Handlung im gewöhnlichen Umgänge ist einfach, aber der geringste Gegenstand, der sic ansoncht, bcl-bt ihre Züge und dann entwickelt sie eine leb hafte Beredsamkeit. Aus einer angesehenen Familie der Insel Hydra entsproßen, helra- lhere sie nacheinander zwei Echiffslap.taint von der Insel Cpezzia, ihr rrster Gemahl