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Lustschiffahrt. Frankfurt. Der künftige Luftverkehr beschäftigt an dauernd alle Gemüter. Nach einer der „Köln. Ztg.' zu gegangenen Mitteilung über die i» Frankfurt a. M. in Gründung begriffene Luftschiffahrts-A. G. ist es nicht aus geschloffen, daß als eine der ersten Linien die Strecke Lon don-Köln eröffnet wird. Bei den an der Nordküste vorherrschenden Westwinden wird eine Fahrt von London nach Köln in acht und noch weniger Stunden möglich sein, und auf dieser Strecke wird das Luftschiff gewiß leicht zu besetzen sein, während auf der Rückfahrt, die vielleicht das zwei- und dreifache an Zeit erfordert, die Zahl der Fahrgäste gering sein wird. Bis aber das erste deutsche Luftschiff über den Köpfen der staunenden Engländer erscheint, wird wohl noch manche Zeit vergehen. Wien, 23. Oktober. In Gegenwart des Kaisers, einiger Mitglieder des kaiserlichen Hauses und mehrerer Ver treter der Regierung, sowie der Spitzen der Behörden führte Blsriot heute 2 glänzend gelungene Flüge aus. Ein nach Hunderttausenden zählendes Publikum bereitete dem Aviati ker lebhafte Ovationen. Der Kaiser sprach Blsriot wieder holt seine Anerkennungen aus. Paris, 23. Oktober. In der Nähe von Satrouville bei Paris ist gestern abend ein Lenkballon vom Typ Clemens Bayard bei seiner ersten Versuchsfahrt in den Telegraphendrähten der Westbahnlinie hängen geblieben. Ein gerade hereinfahrender Personenzug mußte auf freier Strecke halten. Der Ballon konnte erst nach einiger Zeit befreit werden. Mittelgebirge wirb unter bem 16. Oktober geschrieben: Hier und tzm Eilde- und Biebabal kann man des rei chen Obstsegens nicht flojh /werden. Bis auf die im Durchschnitt ger-äng« Aepfelprnte bietet.der Herbst eine große Fülle aller ObMüchstje. Wer die Preise betragen bei den »meisten Solchen nur */« der letzten Fahre. Bei den Frühherbstbirnen (Solchner und Kaiserkronen) ging es noch an. Wer Mr Butterbirnen, ferner Koprtsch- und Bankertbirnen^ welche drei Arten die Haupttnenge wertvoller Winterarten für die Elbausfuhr darstellen, zahlen die Ausrüster Schäffer nur 3—4 Kronen die Butte (40 Kilogramm). Mancher Obstpäckfler wird zusetzen müssen, besonders in der LobosiHer Gegend. Obst pflücker sind infolge der Leutenot schwer zu erlangen, ob schon man ihnen gegen 4 Kronen täglich zahlt. Große Mengen infolge von Muh und Ueberreifen herabge- sall-ener Zwetschgen müssen verfaulen; denn man hat nicht Zeit zum Eins amm ein oder Pflücken. Den Fünf biber guter Pflaumen gibt mau um 16—20 Heller. Zur Powidelerzeugung gebricht es den Frauen an der Zeit oder an Uebung; auch ist» der Absatz nicht geregelt^ Dörrehäuser werden immer seltener, auch muß man ei nem Backer 50 Kronen Wocheillochn zahlen, wozu noch Hord en Herstellung^ Kohle und/ Holz kommen, während die Preise für Dörrobst a uch gedrückt sind. Einen einzigen Vorteil bietet die reiche Obsternte dem Land wirte doch, nämilich gutes Viehfutter! 15. Ziehung 5. Klasse 156. Königs. Sachs. Landes-Lotterte, gezogen am 22. Oktober 1909. 5960 M auf Nr. 10482 18154 21095 44991 100004. .n>«0 M. auf Nr. 2802 10658 11854 13857 26623 28033 31415 50744 55477 57308 «3129 65932 66842 67149 70774 72548 79053 83628 99358 104655 108125 109248 2000 M. auf Nr. 4000 9368 12342 13412 15332 22150 22344 36772 42686 46620 52724 54982 66408 67852 68105 80721 80968 82717 86820 87133 89002 92104 93361 100047 100422 1000 M aus Nr. 399 2839 4175 5265 10694 11872 12431 17007 17498 17583 17602 20042 22331 24555 26815 27502 30271 31621 84656 44118 45952 48152 50418 62409 63456 63668 64832 66536 67545 67902 68155 69251 72733 75605 81074 81446 85945 86463 93925 98078 101377 106184 107167 109916 5v<> M. auf Nr. 859 1709 2623 3539 4901 5518 7386 8361 9033 9844 10912 11048 11311 13195 17561 17629 17863 22059 22743 25746 26242 25102 35206 36555 37825 39327 40463 41078 43352 43551 44071 46576 46860 51148 52436 52966 53027 55203 57751 66955 67081 67737 «8060 69839 70206 71899 74313 74388 74900 77443 81632 82095 82173 83362 83653 87852 89713 89822 89924 90330 90677 90761 91555 91574 94625 97289 99905 101989 103016 104589 106701 106898 107877 Bon hoher Feljenwarte. Nachdruck verboten. ... Was wisset ihr dunkle Wipfel, Von der alten, schönen Zeit. Doch die Heimat — hinter den Gipfeln, Wie liegt sie von hier so weit... HeimaLsang, HsimaMang. — In jedem Menschen klingen -alle Lieder der Heismat, mag er nun auf der selben Scholle, aus der er als Kichd seine unbekümmer ten Spiele getrieben, auch» als gereister Mann seine' Tage verbringen, — mohsl ihm alsdann — oder mag er fern vom lieben, vertrauten Platz auf rauhen Pfaden des Lobens van einem Ort zum mildern getrieben wer den, heimatlos, oin.Frchnsder überall. Derjenige, wel chem jahraus, jahrein Heimatluft zu atmen vergönnt ist, der achtet wohl garnicht einmal auf die stete, ur ewige Heimatwaise, sie singt so, traulich versonnen, so selbstverständlich durch das Leben, daß er ihrer nur yn ganz besonsdovs schönens, außergewöhnlichen Stim mungen,, die dieses Klingen zu selbständigen Tonge- bsilden werben lassen, um dann von der Seele beglückt ausgenommen zu werden», inne wird. Der andere da gegen, welchen das Leben unerbittlich und kalt von der Man Kinttheistsstätte fernhält, der lauscht begierig auf jeden Tom, den ihm die Erinnerung, zuträgt wie aujs Mügeln dos Windes. Und während sich jener mit inniger Frensde den Wunde «weisen, der Heimat hingibt, werden säe diesem stets mit einer leisen Wendung nach Moll ausklimge.n, wenden stets mit einem sehnsüchtigen, wehmutsvollen „warum" schließen. Solche Menschen, denen diese träumerische,Marum-Frage" aus den gro ßen Augen schaut, gibt es gar viele, besonders in, un fern jetzigen Herbsthagen. Der Herbst weckt Heimwehs Heimweh, wenn die Sonne an Tages Ende zum letz ten Mal die Welt segnet, und eiingeht ins ferne Land .sOrpbid", Heimweh, wenn im früher Morgenstunde die weihgrauen Nebvhmaffen unbeweglich über der Erde ruhen. Wie den einen die dunklen Baumwipfel, die noch das rote. Abendgold säuimh, an die ferne Waldheimat gemahnen, so zaubern die gelben Stoppelfelder, auf welchen die fallie Herbstsonne liegh, dem andern sein« heimischen TieflanhStzründe vor dre Seele. Und immer ists der Herbst, der mit besonderer Eindringlichkeit seine wehmütige Note dazu gibt. Dem oritten, und das geschah mär», öffnen die stillen, weißen Frühnebel den inneren Wick aus die unendliche See der lieben nor dischen Heimat. Ebenso unbeweglich, so tief ruhig wie hier in heiliger Morgenshille die Herbnebel liegt dort in hehrer Einsamkeit in den bleigrauen Herbsttagen das Meer da, Unendlichkeitsgefühle weckend. Ich. gehe in Gedanken den steinigen Strand entlang, weit fort. Nun wende ich mich seitwärts in den entblätterten Wald, im welchem verlassene, weiße Tempel mit hohen SLu- lengängen ähren Dornröschenschlaf halten, überall tief innerliche Schönheit:, die vor sich selber bangt in ihrer Größe. Immer weiter führt dvr Weg» in den dichten Wald, kein Laut, nur/ der Atem des Schöpfers die ser hohen Kunst ist vernehmbar, — da legt sich mir ein weicher Arm auf die Schlütter, ganz 'acht. Und ich bin garnicht Erschrocken, wende nur ein wenig das Haupt unid — sehe, daß es Schneeflocken sind. Ich Tor hatte sie garnächjt bemerkt, hatte auch nächt darauf geachtet, daß ich mich direkt vor meinem Elternhause befand. Mer auch jetzt wunderte, ich mich nicht, son dern fand alles ganz selbstverständlich Ich war wohl gewandert und gewandert^ bis dex Winter ins Land gekommen war. Unbemerkt trat ich ein, alles war Mir so traut unjd wohlbekannt, der altertümliche Haus flur, di« steinerne Diele, auf welcher ich als Junge so Vst getollt . . . Ich wollte eben meinen Namen an eine kleine neben der Mngangstür befestigte Tafel schreiben, da öffneten sich plötzlich die Türflügel, und meine Mut ter trat heraus. Auch, sie war garnicht überrascht, schien mich im Gegenteil längst erwartet zu haben. Mit Tränen der Freude in den Augen nannte sie im Tone unendlicher Liebe meinen Namen> mehrere Male, strich mir dann sanft durch das Haar und sagte: „Bist nun wieder da, wieder zu Haus? Hast draußen wohl ganz vergessen, wies zu Hause war! Komm, laß uns jetzt in die Kirch« gehen, hept ist Weihnachts heiliger Abend". Ergriffen wollte ich, ihr folgen, da tönte von fern der grelle Don einer Glocke, es folgten mehrere, und bald schlugen wie Keulenschläge däe Töne haarscharf einer nach dem andern au mein Ohr. Was, Weih nachten? Die Kirchenglvcke hatte den Werkeltag einge läutet, gerade eben summte der letzte Ton noch nach. Die Sonne hatte die Nebelschleier/, durchdrungen und kämpfte nun, ein schgursges Katzengold, gegen meine traumhafte Phantasie. Naß waren Weg und' Bäume, an welchen hohnvoll, wie ein Paast Leichen, die letz ten Blätter hingen. Heitmat — Mutter — verwehte Friedhofsgedanken. Und höchst erfreut über meinen Fall aus dem HiMmel erlaubte sich» neben mir ein Frech dachs zu bemerken: „Wie? Wo is denn det passiert? Deutschland? Sach«! .... Dichter, Denker!" Am besten larrikiert aber eine solche Situation der nie derdeutsch« Volksjmund. Er sagt: „Ahn di man nix von Paepernöt (Pfeffernüssen), is noch lang, keen Wih- nachten!" EusebiuS Feldmann. Der Sonntagsjäger. Roman von Fritz Skowrönnet. (10. Fortsetzung.) VI. Langgestreckt lag das Dorf Mostolten an der Land straße. Än dem einen Enhe dicht beieinander einige stattliche Bauerhöfe, nach dortiger Sitte von hohen Steinmauern umgaben. Die Gebäude fast durchweg massiv, unter fester Bedachung An dem andern Ende des Dorfes standen däe Jnsthäuser und Chaluppen der freien Tagelöhner. Kleine Häuschen von Holz, die meisten atterschwach», als könnten sie die moosbewachse nen Strohdächer kaum tragen. Alles war auf dem Felde, als das Feuer aus brach. Nur die Kinder und alte, gebrechliche Leute waren zu Hause. In einer Chalüppe sollte Brot /gebacken werden. Die alte Großmutter hatte den Backöfen geheizt und ausgefegt. Gedankenlos trug sitz' — vielleicht hatte sie es schon oft getan —dik Aschtz mit den glühenden Kohlenresten auf den Hof und schüttete sie auf den Düngerhäufen. Der Wind blies «in Fünkchen und warf es auf ein Bündel Stroh, das zum Abend den SchMilnen ein- gestrestt werden sollte. Im nächsten Augenblick flog der rote Hahn auf das Dach, Eike Minute später schlug überall brausend und prasselnd dile Flamme in die Höhe. Fuukengarben sprühten auf, — schon brannte der nahe Stall. Jetzt schlug aus dreh vier Häusern i ahinter die Flamme gleichzeitig hervor. Mit dem Feuer schien der Wind zu wachsen. Mit rasender Schnelligkeit sprang es von Dach zu Dach ja selbst däe schmale Straße hinüber, und sofort stand auch hier die ganze Häuserreihe in Wammen. Es brennt nichts so leicht und schnell wie die von Sommerglut ausgedörrten Hvlzfchaluppen. Weinend und jammernd hatten däe alten Weiber bei den ersten Häusern die Kinder aus der Stube geführt und ver sucht, noch irgend eine Kleinigkeit herauszutragen. Bei den nächsten konnten sie frosh! seinj. das Freie zu erreichen; denn die Wut war bald unerträglich ge worden. Jetzt kamen vom Felde die Männer und Frauen herbeigelaufen. Laut jammernd rangen sie ditz Hände. Ihr ganzes Eigentum war e.än Raub der. Flammen geworden. We der Haus noch Mobiliar versichert. Sie besaßen buch stäblich nichts weiter, als was sie auf dem Leibe trugen. Die Mütter hatten zuerst nach den Kindern geforscht!. Gott sei Dank! Es war wenigstens kein Menschenleben zu beklagen. Sogar eine alte Frau, die gelähmt im Bette lag, konnte noch rechtzeitig aus dem brennenden Hause getragen werden. Die Bauern hatten die Spritze geholt und einen Wasserkübel aus dem nächsten Brunnen gefüllt. Das alte Gerät», das in seiner. Bretterbude lauge untätig gestanden halt«, ächzte und vfiff, als es in Bewegung gesetzt wurde. Aus dem Schlauch sprüh ten tausend Wassarfäden, und nur ein dünner Strahl erreichte das Feuer. Kraftlos verzischte das Wasser in der Glut. Die Männer ließen die Arme sinken. Hier war Hilfe und Abwehr unmöglich. Die Rappen sahen, wie Schimmel aus und warfen große Schaumflocken vvm Gebiß, als der. Assessor mit dem Förster an der Brandstätte eintraf. Von der einen Hälfte des Dorfes war nichts mehr vorhanden als rauchende Ruinen^ lieber zwanzig. Wohnhäuser und ebeusoviele Stallgebäude waren in einer Stund« bis auf die steineruen Grundmauern verbrannt. Mit düsterer Miene standen die Männer schweigend an der Trümmerstätte. Sonst, wenn sie heimkehrten, blinkte ihnen aus dem niedrigen Fenster ein tröstlicher Licht schein entgegen; sie fanden das Essen bereit, das ihren kräftigen Hunger stillte. Jetzt Waran säe Bottler, hungrige Bettler, auf die Mildtätigkeit der Mitmenschen angewiesen. Die Frauen raunten nicht umher und schrien», wiie sonst, sonüern saßen, von der Größe dös Unglücks bewältigt, am Feld- r.crin und weinten still vor sich hin, während l en Kin dern das Unglück eine angenehme Abwechslung dünkte. Diese dachten >»m Augenblick nicht daran, daß die Ettern ihnen jetzt weder einen Bässen Brot noch ein Obdach für die hereinbrechende Nacht zu bieten ver mochten. Gewohnheitsmäßig wie vor jedem Höherstehenden, rückten die Männer däe Mütze, als der Assessor heran trat. Sie kannten ihn nicht und wandten sich daher in ihrer unterwürfigen Manier an den Förster. „Ach, Herr Wohltäter, welch, ein Unglück! Wie hat uns der ttsbe »Gott gestraft!" „Schwatzt keinen Unsinn! Ihr seid ja große Ver brecher, aber der liebe Gott hat euch nicht gestraft; das besorgt die irdisch« Obrigkeit, wenn es nötig ist. Wie ist das Feuer ausgekommen?" „Man erzählst, Herr Wohltäter, daß die alte Kegr l« rische däe Kohlen aus dem Backofen auf den Hof ge schüttet hat". „Unglaublich ! Lange Haar«, kurzer Verstand. Das gilt bis zu neunzig Jahrpn hinauf". Jetzt kamen von der anderen Saite mehrere Wagen angerasselt. Allen voraus im schlankem Trab ein Ein spänner, auf dem Dora Dornburg» und Lotte Braun saßen. Dahinter ein Magen mist den alten Herren und einigen Inspektoren. Als letzter folgte ein be packter Leiterwagen. Dora sprang als --rste ab und kam auf den Assessor zu. „Es ist Wt, Herr Lgndrat, daß Sie hier sind, das freut mich!" „Verehrtes Fräulein, Sie haben sich im Titel ver griffen, ich bin noch nicht Landrat". „Ach was, hier vor den Leuten sind Sie der Land pat und sollen als solcher austreten. Gestatten Sie, daß ich Sie jetzt so anrede. Später kann ich ja wieder Herr Landratsarnstsverweser sagen, obwohl ich mir an diesem Titel beinahe die Zunge zerbreche". „Gut, mein Fräulein, .ich» füg« mich". „Haben /Sie schon etwas beschlossen?" „Nein". „Dann bitte ich dich, Onkel Adam, oie Leute von dem Kruge zusammenzutrommeln. Ich/ habe einige Dutzend gstobe Brote, zwei Dutzend Speckseiten und einen Zentner Magerkäse mitgebracht". „Mich mundert's, daß Sie so schnell hier sind". „Sehr einfach» Herr Landnot. Ich sah das Feuer auf flammen», Vitt schnell nach Hause, ließ die 'Wagen anspannen und auspacken, was ich im Hause fand. Eine Viertelstunde später kamen wär nach Signeten. Dort requirierte ich auchmpch was zu haben war, nahm Lotte mit auf meinen Einspänneq. und nun sind wir hier". Lkilbttrx sr!k>). Bcrmischtc Nachrichten. — Köln. Auf dem Kleinen Rhein bei Biebrich stießen infolge Nebels der Güterdampfer .Badenia 30" und der Dampfer .Industrie II' zusammen. Die .Industrie 11' sank. Die Besatzung wurde gerettet. Die .Badenia 30' ist beschädigt. — Reiche Stiftung. In Mühlheim a. Ruhr sind 220000 Mark von dem Rentner Binghaus zu wohl tätigen Zwecken vermacht worden. — Ein fast unglaubliches Schwindel unternehmen ist in Potsdam aufgedeckt worden. Zwei Herren, die sich Gebrüder Weber nannten, und angeblich aus Köln stammten, ließen in Potsdam eine „Nationale Sparkredit- und Hypothekenbank" handels- /gevichstlich eintragen. Sie traten sehr sicher auf un verbreiteten in Potsdam das Gerücht, daß es sich bei der neugegründeten Bank um ein Unternehmen aller größten Stils handele. Darauf bezogen sie von den Adlerfahrradwerken zwei Automobile für 50000 Mk. und von einer Potsdamer Schreibmaschinenfirma ver standen sie sich 40 Schreibmaschinen, die sie natürlich nicht bezahlten, zu erschwindeln. Sie engagierten Großbankkassierer, hochherrschaftliche Diener, Bureau beamte rc., von denen sie Kautionen bis zur Höhe von 5000 Mark im Voraus» verlangten und die sie bei ihrer eigenen „Bank" hinterlegten, natürlich auf Nimmer wiedersehen. Zum Schlüsse kauften sie von einer Bau- Meisterswitwe ein Haus für die „Bank". Der Ver trag sollte gerade abgeschlossen werden, als die Ver haftung der Brüder durch die Potsdamer Kriminal polizei erfvgite. — Zu den Sprengistoff-Funden in Mün chen. Die Sprengstoffe vor dem Justizpalast nieder- dergelegt zu haben, ist der ledige Tagelöhner Heinrich Kellner, der bis zümW. Oktober bei den Kanalisatians-