Volltext Seite (XML)
Mandat wegen des Verkaufs und der Stempelung der Kalender. Friedrich August, von Gottes Gnaden, Herzog ru Sachse« re. rc. de« Heil. Römischen Reichs Gtt- Marßchall und ^hursurft rc. N>un kund und fügen hiermit ,o wissen: Das Maaßen Uns wiedttdofte gellem,nde An- reige sescheben, daß, obwohl wggen des Kalenderwrsens IN Unsren Landen verschiedene Mandate und Generali« er, schteurn, msouderheit aber, nachdem vermöge Mandats vow >z. Septe-d. .70, die vorder verbilden «eivesem Einsühki and Verkausung dner außerhalb v>ndes gedruckten Kalender, um auch hierumer da« frei« Commercium nicht ja bindern, hinwiederum »erstattet, und nur ein gewißes Stempelgeld aas sämttche aus- und inländische Kalender qe- teget ftp, durch da« an:erm 'i Julju« -7-8 rmanirle Patent di, Führ- und Verkausung svwod>, al« auch der Gebrauch »ngcstempel:» Kalender nachdrücklich und bei nadmdafter Strafe gänzuch untersagt, auch daß al!« und jede für o-rss sitt'ch ji« achtende Kalender aufdem Tiiulblatkemit einem bcsvnder« dazu aeftrrigten, von rvlder Farbe ausgedruckwn Stempel bezeichnet seyn wlro, »er»rbnet worden, dennoch itttbero häufige Conlkavenrivnen und linterfchleife auf mancherlei Weise vorgegangen, soqar, daß unter andern einige Fremde oder sogenannte Hausirer mit falschem Stem pel d-druckte Kalender eiugeschleppt und verkauft, inaleicheo der Kaftnderoerleger eignem Ansüdren nach die mehre- sten Käufer ungestempelte Kalender >u kaufen verlanget, und wenn sie solche erhalten« sofort die Litulblätter davon bald oder ganz, damtt der Unrerschleif wcht entdeckt werden könnrr, abgerissen haben. Wann wir aber svkhanen strafbaren Beginnen, Mißbräuchen und Defraudationen, wodurch unser davet versirende« Interesse verkürrr wird, ge steuert, solche adgestellet, und sonder-ich ftüt anuerogene« Patent vom ar Julv >71« straklich beobachtet wissen wollen; Al« wiederhole», erneuern und erläutern Wir selhives, und befehlen hierhurch f, gnädig al« ernstlich, daß h. i. Sämtliche in diekgen Land«, ,u dedilireade in-und auelänvische Kalender solle» iweimal, einmal aus dem Tito blatt des Kalende s, und da« iw iremal aus dem Blatte, we sich der Monat Dezember schließt, rotb, und »t-r e schwart gestempelt und dkshalb oqch Lttpzig, avwo solche Dortofret bin- und zurückpassiren, an dasigen CreiSbt- «Mltn tingefendet werden. 4. r Don jedem Duftend in Oktav soll 6 gr in Qua-to 4 gr., in r». ? gr., in 16. - gr., in rj gr. « pf. la <4 r gr. von jede n Buch Blättchen 4 gr und von jedem Stück Cvmttir Kalender 6 pf. emgeschickt und erleget, über bitte« aber an Generalaecjse oon inländischen Kalendern nur die H-ndlunasaccii» derer Händler, dahingegen von frem den Kalendern ohne Unterschied statt der bisherigen » gr 6 pf vom T^ler gr. vom Stück entrichtet werden. § ;. Wenn jemand ungestempelte Kalender kauft oder verkauft, wU außer deren CoußScatwn sowohl Käufer al« Verkäufer um einen Thaier von jedem Stück bestraft werden 4 4- Besonder« werden die Kalenderdrucker und Ve-leaer, so au« der ersten Hand verkaufen, bei gleichmäßiger Strafe verwarnt, denen inländischen Käufern nicht frei zu Vellen, od ne geaemprfte Kalender kaufen wollen. 4 5- Wenn die Kalender Mil dem Zmpekst-mpel cold beiklchnet find, so sollen solche hernach auch bei bene» General-Acett-Einnahmen i»r Derdüning sonstiger Unordnung noch mtt einem schwarzen Stemprl gestempelt werden, jedoch nicht »der, »IS wenn sie de eirS mit dem doopelren Imoostftemo l b-»etcbner sind; und soll kein Kalender, s- mckt mit dem gewöhnlichen Impoststemvel an den oddrsagten deideu Stellen desselben roth beieichnet ist, im gering sten »assi e». 6 tziiemand als denen Buchdruckern und Buchbindern in Städten wird der Aalenderhandel gestattet, und dagegen solcher denen Hausirem, Rah-r>> und Butierkrämern die Dtbrrwung aller und jeden Kalender bei Coiißscarioi» derselben und Fünf Tbaler Sttaft, oder nach Befinden Gefängniß und andrer nachdiücksichen Peftiafung hiermit stintlich umers.gr und »erboten wftd 4 7 liebe» die »erbotene Enckühr« und Verkausung ungestempelter Kalender überh -upr festen sämtliche Beamte, Käthe in Städten, und übrige GerichtSob'igkeiten, ein wachsames Auw führen. Nicht mwder sollen die Geleits- Lttis, und andere Einnehmer, auch DisitatvreS, ferner die Tranksteuer Re iftre«, und zwar leftrere der ihren andern Verrichtungen, wie sic wegen der Spielkarten rbun, auch aus die Lalenberimpostunterschleise mit Achtung geben, sol che ausfindig 1« machen suchen, und gegen Genießuog de« vierten Lheii« der eiujud ingenden Straft, behörigen Ort« «nzeiuen §. 8 Künftig soll auf dir^Kalender, so nicht wirklich in Leimig gedruckt, da« Wort: Leipziger Kalender, oder Leftriu kejnrsnttgtü weiter bei Straft der Confiscatttn gesetzt werden; auch soll denen Kaftnderdrucke-n, Verlegern »v r Händlern, wenn ihnen von den dehbrig gestempelten Kalende-n einige liegen bleiben, be« Adlons jeden Iabre«, legen E mendong der unverkauft gebnedenen Kalender des vorh. ngen Jahr-«, so viel andre neue Kal »der auf dast künftiar Ja r frei passirt und gestempelt, die alten hingegen >n der Kalend rimvost E,pe i.ion cassirr w-rden. §. s Wegen de« Handel« in denen Leipziger und Naumburger Messen bleibt e« bei biSd rr er Verfassung »hn- steändett. Dieses Mandat soll auch nicht nur IN den öffentlichen Zeitungen bekannt >:emacht, sondern au d in die IN- läiioisch>n Quan und OrtavKalenber völlig, in die andern hingegen nur Ansrugswe se, ihrem wesenr.ichen Inhalte »ach, mit emg,rückt und solche« bei Straft der CvnfiScatton, ke neSwrge« weiter unrerlsffen werden, vielmehr damit der den Kalendern aus oächnkünsrigeS 1774KS Jahr, oder, wo di« Zeit iu kur«, wenig, en« bei denen auf da« i77tstr Jahr vdnfebchar angeftngen, und also unausgesetzt fortgessbren werden. Zu n- krerm U-kund dessen h den Wir diese« Mandat eigenhändig vollzogen, »ich mit UnftM ShuttEerret btt drucken lassen, S» geschehen u»d gegeben ru Dresden, am zo. October 177z.