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Bürger, Bauern, Deutsche Brüder. Die Wahl ZÜM Reichstage steht bevor! In Eurer Hand liegt es, zu entscheiden, ob Ihr Front machen wollt Umstürzler, die gegen Thron und Altar, gegen Volksthum und Familie anstürmen, oder ob Ihr eintreten wollt für, gegen die Umstürzler, diese höchsten Güter. In Eurer Hand liegt es auch, zu entscheiden, ob unser deutsches Volk anheimfallen soll jüdischer Ausbeutung, ob der Lohn der Arbeit dem schlauen Börsenmann und dem listigen Händler gehören soll, oder Dem, der redlich die Arbeit leistet. Und wiederum liegt in Eurer Hand die Entscheidung, ob Ihr Euch auch ferner gängeln lassen wollt von Männern die zu Euch nur kommen, wenn die Wahlzeit da ist, die sich beugen und bücken, wo es gilt, aufrecht einzutreten für Euere Interessen, die nichts wissen von Dem, was Euch noth thut. Wir haben genug Grafen und Barone im Reichstag gehabt, wir brauchen jetzt Leute unseres Standes, Männer, die es wissen, wo uns Alle der Schuh drückt. Solche Männer findet Ihr und ein Mann, der Euere Interessen kennt, der muthig und kraftvoll für Euch eintreten wird, ein solcher Mann ist der Blumensabrikant Heinrich Gräfe jva. in Bischofswerda. Seht Euch den Lebenslauf dieses Mannes an! Ein schlichter Mann aus dem Volke, hat er sich durch eigene Kraft emporgearbeitet; er prunkt nicht mit ererbtem Vermögen, er sucht Euch nicht zu kötern durch hohe Geburt, er will nichts anderes sein, als ein schlichter Bürger. Seine Rechtlichkeit, sein ehrenhafter Charakter, sein Opfermuth, wo es gilt, für die Interessen Anderer einzutreten, haben ihm schon frühzeitig das Vertrauen Aller erworben, die ihn kennen. Mit 28 Jahren hat ihn seine Vaterstadt in die Vertretung der Bürgerschaft gewählt, immer wieder hat sie ihm durch neuere Wahlen ihr Vertrauen mit steigernder Mehrheit bezeigt und jetzt steht er seit 3 Jahren als Stadtverordneten-Vorsteher an der Spitze der Bürgerschaft. der Mann, dessen Wahl wir Euch Vorschlägen, auf dessen Wahl wir hoffen. Er tritt nicht aus Ehrgeiz auf den Kampfplatz, er will keine Orden erjagen, er ist kein konservativer Streber und Höfling; nein, er bringt Euch ein Opfer, indem er ein junges, aufstrebendes Geschäft zurückläßt, aber er bringt dieses Opfer willig und gern, weil er es sich schuldig zu sein glaubt, in Stunden der Gefahr für seine Mitbürger einzutreten. Bürger, Bauern, deutsche Arbeiter! Das ist ein Mann, der zu uns gehört im Leben und Streben, ein treuer Deutscher, der am Reich und am Volke, an Kaiser und König festhält mit zäher Kraft aus eigenster Uebcrzeugung, ein Mann, der das Christenthum hochhält, aber den Kampf der Confessionen Deutsche Brüder! Um was handelt es sich denn in dem kommenden Kampfe? Zunächst allerdings nm die Militärvorlage. Da wird unser Kandidat eintreten für die Forderungen, welche nothwendig sind zur Stärkung unserer Wehrkraft, aber er verlangt auch, daß nicht das arbeitende, das producirende Volk die Lasten trägt, daß nicht wiederum der Landwirth, der Beamte, der Gewerbetreibende, der Handwerker den mageren Beutel ziehen muß, sondern daß das Großkapital herangezogen wird. Wir Männer aus dem Volke opfern gern und willig Gut und Blut, jetzt aber fordern wir, daß das Volk das Blut giebt und die Börse das Gut. So ist cs eine gerechte Theilung! Wer gleichen Sinnes ist, der wähle . jn»i Aber in wenigen Wochen wird der Kampf um die Militärvorlage vorüber sein. Dann stehen fünf lange Jahre vor uns, in denen zahlreiche und wichtige Fragen entschieden werden sollen. Wer kann in diesen Zeiten für Euch eintreten? Doch nur ein Mann, der wie Heinrich Gräfe, aus Euren Kreisen entsprossen ist, der des Volkes Hoffnungen versteht und theilt. Wir brauchen nicht Männer — noch einmal sei es gesagt — die vom grünen Tische aus, wie aus dem sicheren Sitze des hoch adeligen Herrn zu Gericht sitzen über Dinge, die ihnen fremd sind, wir brauchen Männer unseres Blutes und unseres Standes! Ein solcher Mm», ist HrSK«, denn die wichtigste Aufgabe, die uns bcvorsteht, ist die, Mittel zu finden zur Erhaltung der productiven Stände, zur Erhaltung -es Mittelstandes, zur Sicherung von Landwirthfchast, Handwerk, Gewerbe, ehrlicher Arbeit! Praktische Männer, Männer der Arbeit, brauchen wir dazu, Männer aus den schaffenden, erwerbenden, arbeitenden Klassen. Im vorigen Reichstage saßen, besonders bei den Conservativen, eine Menge von hohen Beamten und hochadeligen Herren. Was haben sie uns gebracht? Verwirrung, Erbitterung, wirthschaftliches Ungemach! Die Handelsverträge sind bewilligt worden, die uns Schaden über Schaden bringen, gegen wenige Stimmen — die Antisemiten allein waren geschlossen dagegen — und Lasten über Lasten fielen auf die Schultern des Mittelstandes. Jetzt gilt es, daß Handwerk und Gewerbe, Landwirthschaft und königstreue Arbeiterschaft, wie der Stand der mittleren und kleinen Beamten geschlossen vorgehen: Sie können das nur in den Reihen der Deutschen Reformpartei, der einzige« Mittelstandspvrtei. Denn die Reformpartei ist auch die einzige Partei, die energisch Front macht gegen die Gefahren, welche uns vom Judenthum drohen. Und diese Gefahren sind groß. Der Landmann, der sich des wogenden Kornes freut, der vorher mit dem Schweiße seines Angesichtes den Boden düngte, wird betrogen um seinen Lohn durch den Terminhandel an der Börse, durch jüdische Fremdlinge, die nicht den Roggen vom Weizen, nicht den Hafer von der Gerste unterscheiden können. Landwirthe! Wählt darum Heinrich Gräfe, der Front machen wird gegen Eure Ausbeutung! Und das Handwerk, cs wird zerstört durch eine Concurrenz, die vor den niedrigsten Mitteln nicht zurückscheut, deren Schleuderausverkäufe und Waarenlager Stadt und Land überschwemmen, vor einer Concurrenz, die Euch um das ehrlich erworbene Brot bestiehlt. Wollt Ihr, deutsche Handwerker, nicht herabsinkeN zu Schuld- und Lohnsklaven der Juden, so wählt unfern Kandidaten, so wählt einen Mann, der, wie er, das Vertrauen der Bürger genießt, der als mehrjähriges Mitglied des Bauernbundes und Vertrauensmann des Bundes der Landwirthe bewiesen hat, daß er auch die Interessen des Platten Landes kennt! Vihmer, Bauern, Arbeiter, deutsches Volk! Gehet am Tage der Wahl geschlossen auf den Kampfplatz und gebet Eure Stimme ünserm Kandit>äten Heinpich Gräfe. , KIWAM'LMNIAVN MMWS«'