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Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung : 13.01.1910
- Erscheinungsdatum
- 1910-01-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-191001133
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-19100113
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-19100113
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
-
Jahr
1910
-
Monat
1910-01
- Tag 1910-01-13
-
Monat
1910-01
-
Jahr
1910
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aus. Ein gewählter Beira-t werde gang anderes Ver trauen gemeßen. — Abg B i e ne r-Cchemnitz (Mit telst! ist mit einer ganzen Reihe von Ausführungen der Borredner einverstanlden und "bringt weiter eine Reihe von Einzelwünschen im Interesse des städtischen Haus haltbesitzes vor, die er der bessernden Ha>Nd der Depu tation empfiehlt. — Abg. Opitz-Treuen i. V. (kons.): An den Grnnldlagen des bestehenden Gesetzes habe man nicht gerüttelt, weil die Lwndedlbrandversiche- rungSanstailt ein Institut von eminenter Bedeutung für die Volkswohlfnhsst sei. Der Verlauf der heutigen Debatte habe aber gezeigt, daß man mit den von der Regierung gegebenen Richtlinien im allgemeinen ein verstanden sein könne. Jedenfalls sei der Inhalt der Vorlage relativ geeignet, Gesetz zu werden nnd biete gute Basis zur Verständigung. — Minister Graf Vitz - thumvon E ckst äd t: Im ganzen habe der Entwurf oder vielmehr die beiden Entwürfe sympathische Auf nahme gefunden» Auch der Abgeordnete Günther, der von Stagnation, bureaukratischer Erstarrung der Re gierung und altem Zapf gesprochen habe, werde hof fentlich zu einem milderen Urteil kommem Ueber Ein zelwünsche werde sich in der Deputation reden lassen, und er sei gern bereit, dort kräftig mitzuwirken. Ihm selbst würde es sehr lieb sein, wenn es gelingen sollte, der Anstalt mehr Bewegungsfreiheit im Sinne der Selbstverwaltung zu geben. Dann müßte aber der Landtag auf einen Teil der jetzt durch seinen Ausschuß geübten Kontrolle Mer die Anstalt verzichten. Auch darüber werde sich in der Deputation reden lassen, ob der Vertreter des Hausbesitzers im Beirat der Ver sicherten sein Mandat auf Grund einer Wahl oder einer Ernennung durch das Ministerium ausüben solle. Gegen die Einführung des Monopols auf Maschinen versicherung hätte die Retzierung an sich nichts einzu wenden» möchte aber den Grundsatz der Gewerbefrei heit nicht ohne Not durchbrechen. — Um 4^/» Uhr wird ein Antrag auf 'Schluß der Debatte gtgeri 3 Stimmen angenommen. Nächste Sitzung morgen 10 Uhr. LnMissatzrt. Die Militärverwaltung kauft „Parse- valIII". Die Verhandlungen wegen Ankaufs des Luft schiffes „Parfeval III" durch die Militärverwaltung stehen unmittelbar vor dem Abschluß. Die Militär verwaltung .hat sich ihazu entschlossen., den „Parseval III" zu erwerben. Der Kaufpreis beträgt rund 270000 Mark. Beim Abschluß der Verhandlungen wird im all gemeinen zu berücksichtigen sein, daß die Ballonhülle, die durch die zahlreichen Probefahrten etwas verbraucht ist, nach dem Ankauf erneuert werden muß. Die Ko sten der neuen Hülle schätzt yran. auf 70000 Mark. In Spandau wurde auf dem Weichenturm des dor tigen Güterbahnhofes eine Leuchtvnrtichtung von 38 großen elektrischen Lampen angebracht, die zu Sig- naszwecken für die in Tegel stationierten Militärluft schiffe dienen wird. Das ist der erste Leuchtturm für Luftschiffe. Der ungarische aviabische Verein veran stattet in den diesjährigen Mngstfeiertagen in Buda pest eine internationale Wett slli e g e r k o n k u r r e n z, welche 11 Tage lang dauern wird. Der erste Preis be trägt 100 000 Kronera dann sind noch eine weitere An zahl kleinerer Preise ausgesetzt. VL KLUYUS. Derektivroman von F. Eduard Pflüger. .5. Fortsetzung.» Eine falsche Spur verfolgen, das wußte auch ein geübter Verbrecher, heim, die beste Zeit verlieren, nämlich die, wo die richtige Spur noch warm ist, wo man den Herrn Spitzbuben im Laufe von zwölf bis vieruudzwanhg Stunden am Kragen hat. Diese ersten vieruudzwanzig Stunden sind die erfolgreichsten. Darum also durften jetzt keine Fehler gemacht werden, es mußten notwendig alle Fährten, die sich aufdrängten, verfolgt werden. Während Dalberg diesen Entschluß faßte, ivar er langsam seiner Droschke zugeschritten und hatte dem Kutscher die Weisung gegeben, nach dem Anhalter Bahnhof zu fahren. Er trieb ihn zu hastiger Eile au, deun alles dauerte ihm heute zu lange. Er war in einer fieberhaften Aufregung und wollte keinen Augen blick verlieren, der vielleicht kostbar sein konnte.. Endlich kant er an und stürmte eilig die breite Treppe im Vestibül hinaus, nach dem Bureau des Stationsvorstehers, der ihn freundlich begrüßte und sofort mit ihm die Recherchen vornahm. Schon beim Billetexpedienten zeigte sich ein überraschendes Resultat. Zu dem Personenzug nach Halle war ein Billet dritter Klasse nach Würzburg von einem Manne gelöst worden, der einen auffallend langen und dichten schwarzen Pollbart trug. „Er sah aus wie Sudermann," erklärte der Schalterbeamte. Dalberg ließ ihn kaum ausreden, als er schon, von dem Stationsbcamten gefolgt, die Treppe hinauf uach dem Bahnsteig stürmte, um den Schaffner an der Sperre zu vernehmen. .Waren Sie zu dem Hallenser Zug im Dienst?" Weiter hsagte er zunächst nichts, sondern wandte sich an den Vorsteher mit der Bitte, den Mann ablösen zu lassen und ihm für eine halbe Stunde zur Verfügung zu stellen. Diesem Wunsche wurde sofort entsprochen und bald saß Talberg mit dem Schaffner und dein Stationsvorsteher ruhig und ungestört in dem abgelegenen Vorstandsbureau, und das Verhör ging glatt seinen Gang. Der Doktor hatte ja eine eminente Geschicklichkeit, gerade das autz den Menschen heraus zu fragen, was er wissen wollte und zwar so, daß der Verhörte nicht einmal merkte, worum eS fich eigentlich handelte. „Also sagen Sie mir mal, lieber Mann, war der Andrang Pt dem Personenzug heute früh sehr stark?" „Gewiß." „Sie haben also nicht genau beobachten können, wer alles die Bahnsteigsperre passierte?" „Nein, schon deshalb nicht, weil man ja immer mehr die Augen aus der Fahrkarte, als auf das Gesicht der Reisenden hat." „Ganz recht, ist Ihnen trotzdem mcht ein Reisender von besonderem Aussehen ausgefallen?" „Der Herr Doktor meinen einen Mann mit einem Galgen» vogelgcstcht, einen Verbrecher?" „Na ja, aber an dem Gesichte erkennt man die Verbrecher meistens nicht, lieber Freund. Rund heraus, haben Sie keinen großen Mann mit auffallend langem schwarzen Vollbarl gesehen?" Ja doch, ja! Es kam so mit dem dicken Schwarm und ließ em Billet" dritter Klaffe lochen." „Wohin, das wissen Sie nicht mehr?" „Nein, es fällt einem ja auch weniger auf, wohin die Billets gehen, Herr Doktor. Darum kümmert sich unser einer weniger, die Hauptsache ist ja doch, ob der Tagesstempel richtig ist." „Gut, gut." Dalberg stand auf, zog seine Uhr und meinte: „Um 8,40 Uhr geht wohl jetzt der V.Zug nach Halle und ich finde das Zugpersonal vom Personenzug wohl auch dort?" „Jawohl, Herr Doktor, ich werde gleich an den Zugführer telegraphieren, daß die Schaffner fich in Halle zu Ihrer Ver» sügung halten." „Ich danke Ihnen, Herr Vorsteher, und nun führen Sie mich einmal an Ihr Telephon, ich möchte noch ein paar Worte mit dem Präsidium sprechen." Der Doktor erhielt schnell Verbindung und verständigte de« Kriminalkommissar Vollrad von seiner Absicht nach Halle zu fahren, um dort weitere Ermittelungen anzustellen. Man solle sich jedoch nicht aufhalten lassen, nach Robert Malling zu suchen und ihn womöglich zu verhaften, da dieser Bruder seiner Meinung nach des Mordes dringend verdächtig sei. Er bat ferner, an den Papieren Mailings nicht zu rühren, da sie einer weit genaueren Durchsicht bedürften, als es in der Eile hätte geschehen können. Ferner ersuchte er, die Obduktion der Leiche sofort vor nehmen zu lassen, damit er am späten Nachmittag wenigstens ein oberflächliches Urteil über Ort und Stunde des Todes erhalte» könne. Nachdem dies alles besorgt war, stieg er beruhigt in den Eisenbahnzug und fuhr nach Halle. Eine neue Ueberraschung erwartete ihn dort: Keiner von dem Zugbegleitungspersonal hatte einen Mann mit schwarzem Vollbarl gesehen. Dalberg dachte einen Augenblick nach und dann nickte er still vor sich hin. Seine Kombination war wieder einmal richtig gewesen. Der Spitzbube hatte mit dem falschen Batt von der richtigen Spur ablenken wollen, er hatte ein Billet nach Würz burg mit schwarzem Bart gelöst und diesen im Zuge abgelegt. Wenn sich auf irgend eine Weise schwarze Haare vorfänden bei der Leiche oder im Zimmer oder im Ofen, so war die Absicht klar. Er war also auf einer Zwischenstation ausgestiegen und hatte eine ganz andere Richtung genommen. Teufel, das hieß die Spur labyrinthartig verwischen. Konnte der freche Geselle nicht einfach nach Berlin zurückgesahren sein, von Wittenberg, von Halle, von Jüterbog von jeder Zwischenstation, wo der Zug hielt?! Hier mußte schnell und sicher gehandelt werden, er fuhr daher in rasendem Tempo nach der Polizeidirektion, legitimierte sich und veranlaßte, daß sofort an alle Stationen zwischen Halle und Berlin Depesche gegeben wurde, mir der Anfrage, ob ein ver dächtiges Individuum dort ausgestiegen und in einer anderen Richtung weiter gefahren sei. Halte der Mörder in Halle das Experiment gemacht, so war er kaum zu ermitteln, denn die Station ist zu groß, es sind der ein- und auslaufenden Züge zu viele und die Bahnsteigschaffner sowohl als auch die Billetexpedienten haben keine Zeit, auf ver dächtige Reisende zu achten. Während Dalberg von der Polizeidirektion nach dem Bahnhof fuhr, kontrollierte er sein Kursbuch und entdeckte, daß der am zeitigsten abgehende Zug uach Leipzig gegangen war. Und nun wollte er doch noch einen Versuch machen, der ihm oft in solchen Fällen Glück gebracht hatte. Er ging in Begleitung eines Schutz mannes, der ihm von der Direktion zur Verfügung gestellt worden war, in alle Barbiergeschäfte in der Nähe des Bahnhofes und fragte, ob sich kurz nach dem Eintreffen des Zuges von Berlin ein Reifender eiugefuudcu, der irgendwie die Dienste des Ge schäftes in Anspruch genommen habe. Der alte Kniff brachte ein gutes Resultat. Es war ein Mann da gewesen, der Halle sich die Haare ganz kurz schneiden lassen und erklärt, er müsse so schnell als möglich bedient sein, da er nach Leipzig weiter reisen wolle. „War er mit dem Berliner Zug gekommen?" „Ich glaubte so," erklärte der Meister, „aber der Reisende erzäblte während der Arbeit, er sei mit dem Frühzug von Frankfurt am Alain angekommen." „Weiter ist heute früh bei Ihnen noch niemand bedient worden. „Nein, noch niemand." „Tann können Sie mir vielleicht eine Probe von den Haaren des ersten Kunden geben?" „Die steht gerne zu Ihrer Versügung." Ter Friseur gab die Haarprobe, faltete sie in ein Kuvert, und Talberg legte sie in seine Brieftasche. Wie er erwartet hatte, kam keine Meldung von den Zwischen stationen, die irgendwie brauchbar gewesen wäre. Man hatte nirgends eine auffällige Persönlichkeit gesehen und er glaubte vollkommen berechtigt zu sein, nach Berlin zurückzukehren und an der Mordstclle die Untersuchung von neuem zu beginnen. Während der Mittagsschncllzug durch des heiligen römischen Reiches Sandbüchse jagte, lag Dalberg in die Ecke seines Coupüs gedrückt und grübelte mit geschlossenen Augen über den eigen artigen Fall nach. Er stellte alle möglichen Kombinationen auf, aber keine wollte so recht glücken. Immer zeigte sich eine Lücke, die er nicht ausfüllen konnte. Wenn er rnhig nachdachte, so drängten sich ihm folgende charakteristischen Momente auf: Ein Einbruch mit nachfolgendem Totschlag? War es Totschlag? Oder konnte man aus dem ge schickten Verwischen der Spuren auf einen wohlüberlegten Mord schließen? Ein Verbrecher faßt nicht erst im gegebenen Augen blicke einen so geistvollen Entschluß, wie der, die Leiche durch eine geschickte Manipulation von innen einzuschließen. Also wahr scheinlich, höchst wahrscheinlich Mord. Wie er oberflächlich ge sehen hatte, war der wuchtig ausgeführte Dolchstoß unterhalb des Herzens eingedrungen, die Klinge war nicht wieder herausgezogen worden, worin auch eine kühne Ueberlegung zu erblicken war, denn dadurch wurde eine starke Blutung aufgehalten. Immerhin mußte der Mörder einen Blutstrahl über Hand und Arni be kommen haben. Wo nun hatte er das Blut entfernt? Wahr scheinlich noch in der Wohnung, im Schlafzimmer des Er mordeten. Das Schlafzimmer hatte er gar nicht untersucht. Ei, ei, das war eine schwere Unterlassungssünde, die unter Umständen dem Mörder die Sicherheit zur Flucht gegeben hatte. Eine heftige Unruhe bemächtigte sich Dalberg. Er sprang auf und lies in dem Coups auf und ab, warf einen Blick hinaus in die Land schaft, dann einen auf die Uhr und war trostlos, daß der Zug nicht schneller dahineilte. Wie konnte ihm, der doch sonst so genau auf alles achtete, ein solch' schwerer Verstoß passieren? Es war unverantwortlich, unverzeihlich. Fortsetzung folg». Verwischte Nachrichten. — Heftige Stürme. Paris, 11. Jan. „New- york Herald" meldet aus London: Große Sturme wüieten gestern an der Küste von Nord- und Mittelengland; namentlich schwer heimgekucht wurde die Landschaft Ekcoee und die Küste von Nordwestengland. Die Schiffahrt an der Küste ist voll ständig eingestellt worden. Man fürchtet für viele Schiffe, die sich auf offenen Meer befinden, daß sie mit ihrer Besatzung untergegangen sind. DaS offene Meer ist von einem wüten den Orkan heimgesuchl worden; dazu herrscht im Norden bittere Kälte. — Deutschland auf der B r ü s s e l er W el t- auSstellung. Auf der Brüsseler Weltausstellung, die am 23. April durch König Albert von Belgien eröffnet wird, ist bereits die Gesamtheit der deutschen Gebäude nach kaum fünfmonatiger Baufrist unter Dach und Fach. Den Schwer punkt der industriellen Beteiligung Deutschlands bildet die Maschinenabteitung, die in drei besonderen großen Hallen untergebracht ist. Wie bekannt, wird auch eine UnlerrichtS- auSstellung eröffne», in der Preußen, Sachsen (vor allem das Zwickauer Realgymnasium) und Hamburg beteiligt sind. Jedenfalls wird Deutschland in Brüssel würdig vertreten sein. — Eine Moktke-Erinnerung wird der „Voss. Zig." mitgeteilt. Man stritt sich einst in einer Abendgesellschaft bei dem großen Schweiger übar die Möglichkeit der Abstammung des Menschen vom Tier. Schließlich wurde auch der Feldmavschall, der bisher nur tiefe Züge auL seiner Pfeife getan, hatte, gefragt, was er denn von der Sache halte. Lakonisch und verblüffend lautete die Antwort: „Kein Tier raucht!" — Ein Ach »-Million en Konkurs. In dem Konkurse über daS Privatvermögen des früheren Besitzers der Altonaer Wachsbleiche Kommerzienrats Möller soll nach einer Bekanntmachung des Konkursverwalters demnächst die ein malige Schlußverteilung erfolgen. Hierzu sind etwa 236 000 Mark verfügbar, die auf insgesamt 8 05b 420 Mark nicht be vorrechtigter Forderungen zur Verteilung gelangen. — Erben gesucht! Ein gewisser Georg Forster oder Foster in Amerika hat ein Vermögen von 10000 Mark hinterlassen. Etwaige Erbansprüche sind dem Auswärtigen Amt in Berlin zu unterbreiten. — Das Geständnis des Gift attentäters. Gegen Ende des Monats NovembeD wurde bekanntlich von dem Brigadier Faraco im achten Husarenregi- mente zu Verdun ebn abscheuliches Giftmordoerbre chen versucht. Ihm sich einen Soldaten, der ihm Geld geborgt hatte und dieses wieder zur'ückhaben wollte, vom Halise zu schaffen, schüttete Faraco in die Abend suppe jener Eskadron, der er zugeteilt war, Zyankali hinein. Infolge des üblen Geruches weigerte sich die Mannischaft, von der Suppe zu essen, und nur einige Mann nahmen einen Löffel davon zu sich. Sie er krankten unter Vergiftungserscheinungen und wurden ins Spital gebracht, wo es den Aerzten gelang, sie am Leiben zu erhalten. Trotzdem die Schuldbeweise gegen Faraco von Anfang an geradezu erdrückend waren, leug nete er unablässig, daß er das Verbrechen begangen habe. Gestern ließ nun der. Oberst des achten Husaren regiments die Mannschaft antreten und las ihr einen Brief des Faraco vor, der ein reumütiges Geständ nis enthält. Faraco bekannte, das Zyankali in die (Suppe geschüttet zu haben, um seinen Gläubiger, den Solldaten Thomas loszuwerden, und er sef auf diesen ruchlosen Gedanken durch die Tat des österreichischen Oberleutnants Hosrichter gekommen. — Eines besse ren Beweises, wie epidemisch solche Verbrechen wirken, bedarf es nun wohl kaum mehr. — Einen Gaunerstreich, der schon das Prä dikat „genial" verdient, erzählen die „Times" aus London. Bei einem dorjtigen Juwelier erschien ein ele ganter Herr und kaufte für bare 40000 Mark eine sehr seltene schwarze Perle. Nach einigen Monaten ver langte derselbe Herr ein gleiches Exemplar. Der Ju welier versprach, alles mögliche tun zu wollen, um dies zu beschaffen, er müsse aber als Preis 70000 Mar? fordern. Der Herr erklärte, diesen Preis zahlen zu wollen. Nun erlies die Firma Kaufgesuche in der gan zen Fachpresse und tatsächlich meldete sich nach einiger Zeit auch ein Franzose, der ein gleiches Exemplar der schwarzen Perlte anbot. Der Juwelier zahlte nun 60000 Mark. Als man aber den Besteller suchte, war dieser nicht mehr zy finden und schließlich entdeckte man, daß die erste und zweite Perlp ein und dieselbe waren. Der Schwindler hatte die eigene Perle mit 20000 Mark Profit verkauft. Wettervorhersage für den 13. Januar 1910. Nordwestwind, Kälte und Schnee. Fremdenliste. Uebernachtet Haden im Ratskeller: Wilh Pfläging, Kaufmann, Leipzig, Fritz Feige, Kauf mann, Dresden, Otto Stiehl, Kaufmann, Leipzig. Reichshof: Otto Sommer, Koufmvnn, Chemnitz, W. Pieteihammer, Fabrikant, Chemnitz, Max Lang«, Kaufmann, Plauen, Ernst Eggeling, Kauf mann, Weida. Stadt Leipzig: Eduard Lenhard, Kaufmann, Annaberg, Oswald Kunze Kaufmann, Leipzig, Paul Sonntag, Kaufmann, Dresden. Stadt Dresden: Johannes Falk, Kaufmann, Wilkau, Arno An ders, Zeichner, Plauen, Paul Zacher, Zeichner Plauen, Emil Erhardt, Zeich- ner, Chemnitz Paul Painpel, Humorist, Zwickau, Karl Marlin, Humorist, Zwickau, Otto Reiter, Kaufmann, Plauen. Deutsches Haus: Max Klug und Frau. Humorist, Zwickau, Max Elsel, Pianist, Zwickau. Zwickauer Bich«arkt»beriOt vom 10. Januar 1910. Zum Verkauf standen: LöS Großvieh (Ochsen, Bullen, Kühe, Färsen Stiere und Rinder), 90 Kälber, 274 Schafe und Hammel und :37 Scd weine. Di« Preise verstehen sich bei Rindern und Schafen für k>0 kx Schlachtgewicht, bei Kälbern für 50 kg> Lebendgewicht und bei Schweinen sür 50 kß Lebendgewicht mit 20 p Ct. Tara per Stück. — Be fahlt wurden: Ochsen: u) vollfleischige, ansgemästete höchsten Schlachtwertes dis zu 6 Jahren 74— ff) junge fleffchige nicht ausgcmästete und älter« ausgemästete 72 o) mäßig genährte, jung«, gut genährt« ält«r« >19 ä) gering genährte jeden Alter« . Bullen: u) vollfleischige höchsten EchlachtwerteS 88 , ff) mäßig genährt« junge und gut genäh'tt ältere «4 , e) gering genährte 80 . Kühe und Färsen (Stiere und Rinder'»: ry vcllflosichig« ausgemästete Färsen, Stiere und Kinder höchsten Schlachlwert» 74 , ff) vollfleischige ausgemästet« Kühe böchsten SchlochiwerteS bi« zu 7 Jahren 7t—72, o) älter« auSgemästete Küde und wenig gut enlwickclle jüngere Kühe und Färsen 17—88, ä) mäßig genährt« Kühe und Fällen 52- 88, s) gering genährte Kühr und Färsen 45 M. bezahlt wurde für I Pfd.: Kälber: ») feinst« Mast- (Lollmest uno beste Saugkälber 84-8«, ff) mittlere Mast« und gut« Saugkälber 5o—e) ge ringe Saugkälber 48—48, <y ältere gering genährte Kälber Fresser: Schafe: ->) Rastlämmer und jüngere Masthammel 37—38. d> Lff.:e Masi« Hammel 34-3«, o) mäßig genährte Hammel und Schafe :Mer,schas-> 3c Schweine a) vollfleischige der feineren Raffen und deren Kreuzungen UN Alter bi« zu 1'/« Jahren 77—78 d) fleischige 74 78, <) gering ent wickelte, sowie Sauen 88—72 Pf. für 1 Psd. Dänische Rinder Mk. Tendenz: Rinder und Schate langsam, Kälber mittel Süweine flott.
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