VORWORT Das vorliegende Buch ist die zusammenfassende Darstellung der Inven tarisation alter Freiberger Bergwerksgebäude und Grubenanlagen, die in den Jahren 1951—1956 für das Institut für Denkmalpflege durchgeführt wurde. Gewissermaßen ein Vorläufer dieses Buches ist das Werk von Bleyl: Baulich und volkskundlich Beachtenswertes aus dem Kulturgebiete des Silberbergbaus zu Freiberg, Schneeberg und Johanngeorgenstadt im säch sischen Erzgebirge, Dresden 1917. In verschiedener Hinsicht unterscheiden sich die Bücher jedoch wesentlich. Bleyl hat seine Arbeit ganz als Architekt aufgefaßt und dabei manche Gebäude architektonisch in solchem Maße bis in die Einzelheiten aufgenommen und aufgemessen, wie es für unser Buch schon aus Platzgründen nicht in Frage kommen konnte. In dieser Hin sicht wird Bleyls Buch immer seinen Wert behalten. Auf bergbau geschichtliche Fragen ging Bleyl dagegen zu wenig ein. Er erschloß z. B. manchmal die technische Bedeutung eines Bauwerkes nur aus der bau lichen Gestaltung heraus, was in einigen Fällen zu Irrtümern führte. Wir haben versucht, unsere Angaben über Entstehungsjahr und technische Bedeutung der alten Bauwerke durch Studium der zeitgenössischen amt lichen Quellen zu sichern und haben dabei vieles aufgefunden, was trotz des relativ geringen Alters der Anlagen schon wieder der Vergessenheit anheimgefallen war. Eine ganze Reihe anderer Fragen ist jedoch erst durch weitere Forschung zu klären. Bleyl hat, wie er selbst betont, nur einige Beispiele ausgewählt, was auch erforderlich war, da er Bauten aus drei Bergrevieren beschrieben hat. Viele wichtige Gebäude mußte er übergehen. Da wir, wie es in der Natur einer Inventarisation liegt, Vollständigkeit anstreben mußten, haben wir uns, der Organisation der Denkmalpflege entsprechend, auf den Kreis Freiberg beschränkt, haben hier aber die Vollständigkeit fast erreicht. Nur einige unbedeutendere Huthäuser und Stollenmundlöcher blieben mangels bisheriger Bearbeitung unberücksichtigt. Die Beschränkung auf Freiberg ist insofern berechtigt, als gerade um dieses Zentrum des alten sächsischen Bergbaus die meisten alten bergmännischen Bauten erhalten sind und sie auch als beispielhaft für andere erzgebirgische Bergreviere gelten können. Deren Inventarisation wird durch das vorliegende Buch allerdings nicht überflüssig. Für wertvolle Auskünfte und Hinweise danken wir den Herren Dipl.- Ing. Ludwig Baumann, Alfred Börner, Markscheider Dipl.-Ing. Koop, Dr.-Ing. Lantzsch, Archivar Luksch, Bibliothekar Walter Schellhas und