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Die Erstarrungskruste. 11 Grund gegen die plutonische Entstehung der krystallinischen Schiefer ahleiten (vergl. das spätere Capitel über Metamorphismus). Uebergänge im Streichen sind nie bei ihnen beobachtet; da, wo man früher sie zu finden glaubte, liegen Verwerfungen vor. Zu den bezeichnendsten Eigentümlichkeiten der krystallinischen Schiefer gehört das Auftreten derselben untergeordneten Gesteine bald in Linsen, bald in Lagen. Dahin gehören neben Amphiboliten, Eklogiten, Olivinfelsen (Eulysit), Zobteniten, Gneissen (in Glimmerschiefer), Augitgranuliten (in normalen Granu- liten), Magneteisen u. s. w. die Kalksteine und Dolomite. Diese sind, wie Bd. II, p. 518 angeführt, mit ihrer Umgebung durch Uebergänge und Wechsel lagerung verbunden, finden sich bald rein, bald gemengt mit Silikaten, um schliessen Streifen und Linsen der umgebenden krystallinischen Schiefer, so dass die gleichzeitige Bildung nicht zu bezweifeln ist. Man hat eingewendet, dass die Karbonate in hoher Temperatur ihre Kohlensäure abgeben müssten und dass Karbonate neben Quarz nicht existiren könnten. Obgleich man in Graniten, Felsitporphyren, Lipariten Magneteisen neben Quarz findet, bezweifelt desshalb Niemand die plutonische Entstehung jener Eruptivgesteine oder erklärt in ihnen das Nebeneinander von freier Kieselsäure und unverbundenem Oxyd für un vereinbar. Als sich das Magneteisen ausschied, war wohl eine Mischung von Silikaten, aber kein Quarz als solcher vorhanden. Soll nicht das, was für Quarz und Magneteisen gilt, auch für Quarz und Karbonate gelten ? Dass Kalk karbonat in hoher Temperatur Kohlensäure nicht abgiebt, wenn sie nicht ent weichen kann, lehren die Versuche von G. Rose und Kalksteineinschlüsse in den Eruptivgesteinen, s. Bd. I, p. 425 und flg. Aus Magneteisenmassen konnten sich Silikate ausscheiden, das lehren die Vorkommen in den Gneissen; und aus geschmolzenem Kalkkarbonat werden auch wohl Silikate krystallisiren können, wenngleich es noch nicht nachgemacht ist, so wenig wie vieles Andere. Nach Bischof ist „aller Kohlenstoff auf und in der Erde sekundären Ur sprungs, denn das Reduktionsmittel der Eisenerze hätte nicht in Berührung mit Eisenoxyd und anderen Oxyden im feurigflüssigen Zustand bleiben können, ohne zu Kohlensäure und Kohlenoxyd geworden zu sein und die Oxyde reduzirt zu haben. — Allen bekannten, mehr oder weniger isolirt vorkommenden Kohlen stoff können wir nur für ein Zersetzungsprodukt der Kohlensäure halten, und der Vegetationsprocess ist es, der dieses Zersetzungsprodukt geliefert hat und liefern wird“ 1 ). Der zweite Satz, soweit er die Entstehung der fossilen Brenn stoffe betrifft, wird kaum Widerspruch erfahren. Aber welcherlei chemische Verbindungen der gasförmige Kohlenstoff des Nebelballs einging, welcher offen bar vor allem organischen Leben existirte, lässt sich nicht entscheiden; die Entstehung von Kohlenstoffmetallen, welche bei späterer Oxydation Oxyde, viel leicht auch Karbonate und Graphit lieferten, ist sicher nicht ausgeschlossen. Gediegene Metalle gehören bekanntlich in den Gesteinen zu den seltenen Vor- 0 Bischof. Lehrb. d. chem. und physikal. Geologie. 1863. I. 668.