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bft ^lttschetdüng für unmtttelbar bevorstehmd hltv« zu dürft« und auch diesmal wäre e« möglich, daß mir UN« täuschen. Aber die Wahrscheinlichkeit spricht uicht dafür. Die „Orientkrise" ist auf dem Punkte mmelaugt, daß es sich nur noch um die Frage: „Wer fängt an?" handelt. AnBersöhnung ist nicht mehr zu denke». Einhervorvmeude« russische« Blatt, der „Golos", schreibt: ,,3« Falle «inerEr- QWzitrea wegen der uuerheblichste« Bergehen, sum- WW» vrrhäugt werden könne, schrecke sie gebildete ED MM Eintritt in die Marine oder in die Flotten- AHnme ab. Er stellte den Antrag, e« sei in der Meiuuug dirft» Hause« die Zeit erschienen, wo die Prügelstrafe in der Marin« »geschafft werden sollte. Der Antrag wurde indeß, nachdem er von Admiral Egerston bekämpft worden war, mit 164 gegen 122 Stimm« abgefthnt. 3» Italien gab Sch am5. d. eine aufständisch« Bewegung kund. Iw Kreist Cerretto Saonita Pro- vinz Benrveat, marschirte eine Band« von socia- listischen Internationalisten, welche einige aus 88, andere auf über 60 angebeu, gut versehen und au«, gerüstet gegen die Berge, wie es scheint, mft der Idee, sich daselbst anderen Gruppen anzuschließen. Unterweg» stieß fie auf eine Patrouille von 5 Ca rabinieri, richtete auf dieselben ihre Waffen und er griff dann die Flucht. Einige der Bande find be- ... . reit« tu Gewahrsam, die anderen werden verfolgt. Neuerung der Feindseligkeiten zwischen der Pfotte Nach neueren Meldungen sind die Haufen der Inter» und Montenegro — was einer entschieden« «et» nationale» keineswegs vernichtet, sondern setzen ihre geruvg der Pforte, di« Forderungen de« Protokolls Strrifzüge fort. Ein Trupp dersrlben zog, nachdem anzuaehmen, gleichkäm« — würde Rußland nicht- er «e Archive in Sarino angezündet hatte , nach übrig bleiben, als seine an der türkischen Grenze "" ' ' . - eoneentrirtm Trupp« vorwärts rücken zu laffrn. Wahrscheinlich schon in der nächsten Woche werde Europa klare Beweise erhalten von dem festen Ent schluß Rußlands, da- Ziel zu erreichen, für welche« seine Trupp« an der Grenze concentrirt find." Der Waffenstillstand ist abgelaufen und die Türkei schein sich alle» Ernste« auf die Eröffnung der Feind- srltgkeiten vorzubereiten. Der Belgrader Correspon- tzent der „Time«" erfährt au« Bosnien, daß Truppen bändig in Serajewo ankommen und Proviant sowie Kriegsmaterial au« der Hauptstadt in den aufstän disch« Distrikten an der österreichischen Grenze »ertheilt werd«. Die Bo-nirr glaub«, Montenegro werde die Feindseligkeiten gegen die Türkei beim Ablauf de« Waffenstillstände« wieder beginn«. Der größere Theil der Trupp«, die jüngst Serajewo paffirten, find Asiaten. Da di« moslem irische Be völkerung BoSni«» gänzlich im Stande ist, die Insurgent« innerhalb deren Bergschluchken zu hal ten, würde dirft Jmportation au« Asien andeuten, daß die türkische Regierung erwartet, auf etwa« Furchtbarere« al« die Jnsurgantenbanden im nörd- ücheuBoSnien zu stoßen. Neue Verordnungen sind in. Serajewo veröffentlicht worden, welche alle nicht WDsch untauglich« Muselmänner auffordern, Militärdienste zu leisten. Da« englische Parlament hat sich in der letzten Woche vorwiegend mit den Orientwirren be schäftigt. In der UuterhauSsitzung vom 10. April lenkte Mr. Taglor, liberaler Abgeordneter für Leicester, die Aufmerksamkeit de» Hause» auf da» der Prügelstrafe in der Marine, der öffentlichen Meinung, bemerkte er, WOcher Arme« abgeschafft , ohne daß die darunter gelitten, und allgemein werd« ge- jttjübt» sie sei auch in der Flotte abgeschafft. Er tüptete, die Prügelstrafe sei nutzlos, sie hätte Galla, beraubte di« dortige Steuercaffe und brannte ein der G«teinde gehörige« Gebäude nieder. — In Florenz wollte man am 8. d. ein Meeting gegen da« Fluchen und Lästern veranstalten, dasselbe würde aber durch einen argen Skandal und durch einen Kampf zwischen Polizei und Pöbel gestört. Mao scheint in der guten Stadt Florenz da« Fluch« zu den Grundrechten zu rechnen. — Am Sonnabend hieß e« in Rom, der Papst sei plötzlich gestorben. Erst spät Abend« wurde die Nachricht officirll de- mentirt. Der Gesundheitszustand de» Papste« ist jedenfalls sehr bedenklich, man ist allgemein der An- ficht, daß die Catastrophe nicht mehr lang« auf sich warten lassen wird. An demselben Morgen, an dem man die Nachricht von seinem Tode verbreitete, hatte der Papst einen großen Empfang abgehalten. Sein Aussehen zeigte eine vollständig« Erschlaffung, gegen seine Gewohnheit fügte er dem kurzen Segen keinerlei Ansprache hinzu. Die Beine versagen voll ständig ihren Dienst , er wurde deshalb auf einem Rollwagen an den Knieenden vorübergefahren, der Arzt wich ihm keinen Augenblick von der Seite. In Spanien, wo sich die öffentliche Meinung fast ausschließlich damit beschäftigt, für den König Alfons unter de» Töchtern der „durchlauchtigen Welt" Brautschau zu halten, obwohl die Sache gar nicht dringlich ist, sind die Cortes zum 25. April einberufen. / Au« Constantinopel liegen folgend« Krieg-Nach richt« vor: Am 14. April gingen unter Mustapha Pascha von Constantinopel 4 Panzercorvetten und 2 Kanonenboote nach der Donaumüadung ab. Da türkische Geschwader im Schwarzen Meere besteht au« 15 großen Kriegsschiffen, darunter find neun Panzerschiffe. Die türkische Flotte ist der russisch« im Schwarzen Meere weit überlegen und ist im , , .... Stande, die Russen von jeher Action gegen eine der edle höchst nachtheilige Wirkung auf den Charakter türkischen Hafenstädte abzuhalten. Andrerseits haben de« Dienste« und, da fie von den commandirendeu aber auch die Ruffen ihre Hafenstädte durch Tor pedo« gegen jeden Angriff von der Secseiic gesichert. Da die Dardanellen nach letzter Inspektion durch die preußischen Instrukteur? Blum uyd Wendt al« Ver- theidigungsfählg befunden Word« sind, würden keine weiteren Schiffe n-ch dem Mittelmeere geschickt werden. Au» Athen wird gemeldet, daß Theile de« 4. türkischen Armeecorp» di« griechisch« Grenze besetzten, worauf Griechenland di« Mobilifirung soviel al« möglich beschleunigt. Die Türken scheinen Überall die Offensive rrgmfrn zu wvllro, nur die Äffische Kaukasu«-Armre düifftr ihnen Ölvorkommen. Bride?