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Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung : 10.07.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-07-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-190207103
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-19020710
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-19020710
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
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Jahr
1902
-
Monat
1902-07
- Tag 1902-07-10
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Monat
1902-07
-
Jahr
1902
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lich schon unter dem angelsächsischen Könige Aethelred mit Eng land einen einträglichen Handel, aber ihre Macht sollte erst später offenbar werden. Keiner der nachfolgenden Könige bi« in die Zeiten der Königin Elisabeth vermochte ohne die Dienste der deutschen Kaufherrn in England und ohne solche de« deutschen Hansabundc« aurzukommen. Sie waren in stetigen Geldverlegen heiten, einmal infolge der Kriege mit den einheimischen Baronen, die e« da galt, in ihrer Macht zu brechen, wo sic übermächtig zu werden begannen, oder aber in den Feldzügen gegen die krieger ischen Scholten de« Norden« oder gegen Frankreich. Auch die vielfachen Feldzüge gegen Irland kosteten Geld und immer wieder Geld; der englische Handel lag zu jener Zeit meist in den Händen der deutschen Kaufleute, sie waren durch die ihnen be willigten Privilegien ausnehmend stark und reich geworden. Die Deutschen besaßen zu jener Zeit in England eine starke Flotte, sic verfügten über unermeßliche Reichthümer, und Geld spielte in jenen Tagen eine nicht minder wichtige — wenn nicht wichtigere Rolle al« heute. Kein Wort finden wir in der englischen Ge schichtsschreibung von den Diensten erwähnt, die die deutschen Kaufleute ihrem neuen Adoptivlandc leisteten. Keine Silbe sehen wir da verzeichnet von der Thatsache, daß e« vornehmlich Kölner und andere Kaufleute waren, die Richard I. (Löwcnherz) au« den Händen seiner erbitterten Gegner aurlösten oder auskauften, al« er von seinem schlgeschlagencn Kreuzzuge nach Palästina aus der Rückkehr nach England seinem erbitterten Gegner, dem öster reichischen Erbherzog, in die Hände fiel, dessen Fahne er nach dem Sturme von Acre von den Wällen der Stadt entfernt und mit Füßen getreten hatte. Auch die Dienste, die die Schiffe der Hansa Eduard I. und Eduard III. bei ihren Feldzügen gegen Schottland und Frankreich leisteten, bleiben in der englischen Geschichtsschreibung unerwähnt. Die Verpfändung der englischen Rcichskronc an deutsche Gcldverlciher bleibt unbesprochen, um so wenigsten« den Schein zu wahren, daß dem AuSlandc nicht die Ehre wurde, die englischen Reichskleinodien in sicherem Gewahr sam zu halten. Um so rühmlicher aber wird, gerade wa« die Regierung de« dritten Eduard anbetrifft, der Seeschlacht von Sluys oder die Vernichtung der Blüthe de« französischen Heere« bei Eressy gedacht, nur daß die Antheile der deutschen Handels herren nicht erwähnt werden. Sic waren es vornehmlich, die dem englischen Herrscher die nothwendigcn Schiffe zur Verfügung stellten, um seine Truppen über« Meer zu schiffen, denn England verfügte damals über alle« Andere denn eine Flotte. Geradezu verblüffend in seiner Art aber ist der Hinipei«, Laß Eduard III., der nur mit deutschem Geldc seine ruhmreichen Unternehmungen durchzusühren vermochte, von den deutschen „Söldningen" im Stiche gelassen und aus sich selbst angewiesen wurde. Cressh und der Sieg de« englischen Heere» über die sechsfache fran zösische Uebermacht wird allezeit mit Stolz in den Annalen der englischen Geschichte genannt werden, von dem Antheile, Len die deutschen Hansavcrbündcten daran hatten, wird nicht« erwähnt, ebenso wie in späteren Zeiten, und nehmen wir hier Waterlow oder Bellealliance zum Beispiele, der den deutschen Verbündeten gebührende Antheil einfach todtgeschwicgen oder mit wenigen Worten übergangen wird. E« wird nicht überraschen, zu hören, daß in den englischen Geschichtsbüchern lediglich Wellington ge nannt wird, der die Schlacht schlug, um beim »Rachhausegehen" Blücher zu begegnen und ihm gnädig die Hand zu schütteln. Der in der höchsten Bedrängniß gethane Ausruf des englischen Feld herrn, daß er wünsche, „es wäre Nacht oder die Preußen kämen", ist nicht erwähnt, ja selbst Wellington stand in späteren Jahren nicht an, die SiegeSpalmc allein für sich in Anspruch zu nehmen und den ehemaligen deutschen Verbündeten, der ihn vor einer sicheren und schmählichen 'Riedertage gerettet hatte, in den Augen der Welt herabzusctzen. Dahin gehört nicht zum Wenigsten sein barsches Benehmen gegen den Prinz-Konsort der weiland Königin Viktoria, da» ihm seitens desselben oder der Monarchin selbst nie verziehen werden konnte. Locale und sächsische Nachrichten. — Eibenstock. Das Kgl. Justizministerium hat dem seitherigen Wachtmeister beim AmtSgerickic Eibenstock, Herrn Fried rich Hermann Janke, bei seinem Uebertritt in den Ruhestand da« Prädikat Arresthausinspektor verliehen. — Dresden. Die Notifikation der Thronbe steigung des Königs Georg«, wie sie Donnerstag vor. Woche in Kiel an Bord der „Hohenzollern" durch Leu Kron prinzen Friedrich August dem Kaiser gegenüber erfolgt ist, war mehr als eine im höfischen Verkehr gebräuchliche Formsache. Die schriftliche Versicherung des König«, daß er „die allbewährten Traditionen zu dem Kaiser, seinem Hause und dem Reiche" auf recht erhalten werde, welche der Kronprinz beim Festmahle in die Zusage auflösle, daß sein Vater, „dem Kaiser und seinem Hause in gleicher Liebe und Treue zugethan bleiben werde wie sein verewigter Oheim," und die warmen DankeSworte de« Kaiser», mit welchen er „seine« väterlichen Freunde« und Be rathers," de« Königs Albert gedachte, um dann sein volle« Vertrauen zu dem jetzt regierenden Könige, der an dem Ausbau de« deutschen Reiche« verdienstvoll mitgearbeitet habe, auSzu- sprechcn, sind für unser Land bedeutungsvolle programmatische Kundgebungen. Da« Sächsische Volk wird diese« gegenseitige Versprechen, daß in den persönlichen und politischen Beziehungen da« bewährte gute Verhältniß andaucrn soll, mit voller Be friedigung und Gcnugthuung begrüßen. E« wird sich aber dem freudigen Gefühle über diese« politische GlaubenSbekenntniß um so vertrauensvoller hingcben, al« durch die unmittelbare Bc- thciliguug de« Thronfolger« an diesem Akte, der in dem herz lichen Empfang und in der hohen Auszeichnung, der Stellung des Kronprinzen L la suite der Marine-Infanterie, einen sehr charakteristischen Ausdruck gefunden hat, die sichere Garantie geboten ist, daß die Freundschaftsbande zwischen Hohenzollern und Wettinern auch in Zukunft festgeknüpft bleiben werden. — Dresden, 8. Juli. Da« hiesige UntersuchungSgefängniß ist gegenwärtig so überfüllt, daß fast keine Zelle mehr frei ist. Die Leitung der Kgl. Gcfangenenanstalt ist dieserhalb gezwungen, UntcrsuchungSgesangenc gemeinschaftlich unterzubringcn. Sehr viel zu dieser Ueberfüllung hat die Masscnverhastung der an dem bevorstehenden großen Monftreprozeß wegen Verbrechen« gegen da« keimende Leben Betheiligten beigetragen. Gegen 50 in diese Angelegenheit verwickelte Frauen und Mädchen befinden sich aus diesem Anlaß in der König!. Gefangenenanstalt. — Leipzig, 6. Juli. Eine hohe Auszeichnung ist der Leipziger Lehrerschaft dadurch zu Theil geworden, daß ein Mit glied derselben, der Lehrer Max Eschner (IX. Bürgerschule) am Donnerstag zu Sr. Majestät dem Kaiser an Bord der ^Hohenzollern" zur Audienz befohlen wurde. Eschner sollte Sr. Majestät da» von ihm herauSgegebene und im Verlag von F. E. WachSmuth erscheinende Werk: .Deutschland« Kolonien" mit einem längeren Vertrage verlegen. Die Audienz währte ca. eine halbe Stunde. Der Kaiser sand große« Wohlgefallen an dem Werke und befahl, dasselbe dem Prinzen Adalbert gleichfalls zu zeigen, zu welchem Zwecke der Prinz, der bekanntlich die Marine akademie besucht, an Bord gerufen wurde. Se. Königl. Hoheit nahm die ihm angebotene Widmung de« Werkes gnädig entgegen. Auch ihre Majestät die Kaiserin geruhte die AnschauungStaseln zu besichtigen und sie sich von Herrn Eschner erklären zu lassen. Mit huldvollen Worten der Anerkennung wurde Herr Eschner nach vierstündigem Aufenthalte an Bord entlassen. — Leipzig, 7. Juli. Daß vor Spitzbuben nicht« sicher ist, ist eine bekannte Thatsache; daß aber die Frechheit der Diebe so weit geht,. da« Gra» auf einer Wiese zu mähen und da« ge wonnene He» weiter zu verkaufen, diese« mußte zu seinem Leid wesen ein hiesiger Geschäftsmann erfahren. Al« derselbe in voriger Woche da« Gra« auf einer in Gautzscher Aue unweit der Gaschwitz-Plagwitzer Eisenbahn gelegenen, circa l'/, Acker Fläche haltenden Wiese, welche er im vorigen Jahre käuflich erworben hatte, mähen lassen wollte, wurde er zu seinem Schrecken gewahr, daß dieselbe längst abgeerntet war. Erst den Bemühungen der Polizei ist e« gelungen, den Missethäter zu ermitteln, welcher die Wiese gemäht und da« Heu an einen Fleischer in Gautzsch ver kauft hatte. — Plauen i. V., 7. Juli. Al« gestern Nachmittag der dreijährige Knabe de« StickmeisterS Pfob hier in Begleitung seiner sechsjährigen Schwester auf der Straße war, warfen ihm Kinder ein brennende« Streichhölzchen aus die Kleidung und setzten diese dadurch in Brand. Der Knabe rannte in den Garten einer nahen Restauration, wo die Wirthin und ein Nachbar da« Feuer erstickte», fick dabei aber selbst Brandwunden an den Händen zuzogen. Der Knabe hat schwere Brandwunden am Kopfe, Halse und am rechten Arm erlitten und befindet sich noch in Lebensgefahr. — Treuen, 8. Juli. Nachdem die kürzlich in Plauen abgehaltene Versammlung durch das Dazwischentreten der Textil- arbeitervcrbändler rcsultatlo« verlaufen ist, fand am vergangenen Sonntag in Treuen eine abermalige Schiffchensticker-Versammlung statt, bei welcher der Verband Vogtländischer Schiffchen sticker konstituirt wurde. — Schwarzenberg, 7. Juli. Ein schwerer Unglücks fall ereignete sick> am Sonnabend Nachmittag am hiesigen Post neubau. Sech« Arbeiter trugen eine etwa 6 Eentner schwere Sandsleinsäule in einer Höhe von 4 Metern über das Bau gerüst, als plötzlich ein Querbalken unter der Last brach, sodaß die Leute sammk Steinen und Gerüsttrümmcrn abstürzten. Dabei wurde einem Arbeiter die Schädeldecke zertrümmert. Ein an derer trug einen komplizirten Schenkelbruch davon, sodaß er ins Kreiskrankenftift geschasst werden mußte. Die übrigen vier Ver letzten kamen mit mehr oder weniger schweren Verletzungen davon. — Gemäß K 14 des Gesetzes, die staatliche Schlachtvieh versicherung betreffend, vom 2. Juni 1898 sind von dem Ver- waltungSausschusse der Anstalt sür staatliche Schlachtviehversicher ung für die Zeit vom l. Juli bis 30. September 1902 die der Ermittelung der Entschädigungen nach 8 2 de« angeführten Ge setzes zu Grunde zu legenden Durchschnittspreise für die einzelnen Flcischgattuugen für je 50 lcg Schlachtgewicht wie folgt festgesetzt worden: X. Ochsen: I > vollfleischige, auSgemästete, höchsten Schlachtwerthe« bis zu 6 Jahren 63.» M., 2) junge fleischige, nicht auSgemästete — ältere auSgemästete 59,— M., 3) mäßig genährte junge — gut genährte ältere 55,— Mi., 4) gering ge nährte jeden Alters 50,-» M., 5) abgemagerte 42,— M. 8. Kalben und Kühe: I) vollflcischige, auSgemästete Kalben höchsten Schlachtwerthe«*) 62,— M-, 2) vollfleischige, auSge mästete Kühe höchsten Schlachtwerthe« bi« zu 7 Jahren**) 59,— M., 3s ältere auSgemästete Kühe und gut entwickelte jüngere Kühe und Kalben 55,« M., 4) gut genährte Kühe und mäßig genährte Kalben 51,— M-, 5: gering bez. mäßig genährte Kühe und gering genährte Kalben 44,s> M., ö) ::. abgcmagerte dergl. 36,— M., b. länger kranke, bez. durch Krankheit abgemagerte Thiere***) 30,— M. 6. Bullen: I) völlfleischige höchsten Schlacht wertheS »9,— M., 2) mäßig genährte jüngere und gut genährte ältere 55,.« M., 3) gering genährte 5l,s» M., 4) abgemagerte 45, — M. 0. Schweine: 1) völlfleischige der feineren Rassen und deren Kreuzungen im Alter bi« zu !'/§ Jährens-) 63,« M., 2) fleischiges-) 61,— M., 3) gering entwickelte Mastschweine, sowie ausgemästete Schnittebcr (Altichneider) u. Sauen s-f) 58, — M., 4) nickt auSgemästete Sauen, sowie Zuchtsauen und Zuchteber 46, — M., 5) abgemagertc 40,— M. *) zu Ij 1. Unter Kalben sind weibliche Rinder zu verstehen, welche noch nicht geboren haben. Länger als 5 Monate trächtige Kalben gehören nicht zu Gruppe li I. **) zu Ü 2. Länger als 5 Monate trächtige Kühe, sowie Kühe, welche kurze Zeit nach dem Kalben, oder wegen einer im Anschlüsse an das Kalben eingetretenen Krankheit geschlachtet werden, gehören nicht zur Gruvpe 8 2. ***) zu 8 6 l». Hierunter gehören vor Allem auch solche Thiere, welche sicl» bei der Fleischbeschau als tuberkulös und dabei derart abgemagert er weisen, daß ihr Fleisch als völlig genuhuntauglich erachtet werden muh. ES ist ohne Belang, ob die Krankheit, welche die Abmagerung bedingt hat, eine offensichtliche war oder nicht. -j-) zu v 1 u. 2. Zu diesen Gruppen gehören nur Schweine, welche noch nicht zur Zucht verwendet worden sind. -j-j-) zu k> 3. Hochträchtige, sowie solche Sauen, welche erst geferkelt haben, bez. noch ihre Jungen ernähren, gehören nicht zu Gruppe 0 3, sondern 1) 4. - - Der Königliche Polizeipräsident zu Berlin macht unterm 14. Juni bekannt, daß die „Eiche", allgemeine deutsche Volkskrankenkasse (ein- geschriebene HülfSkasse Nr. 130) Hierselbst, sich durch Beschluß der außer ordentlichen Generalversammlung vom 9. Juni 1902 aufgelöst hat. Mit der Abwickelung der Geschäfte der aufgelösten Kaffe ist durch Beschluß der Generalversammlung der Justiz-Aktuar a. D. Albert Hauser XO. 18, Palli- sadenüraße 761! betraut worden; der Geschäftsraum des Liquidator- be findet sich vorläufig im alten Kassenlokale XO. 55, Prenzlauer-Allee 36 l. Unterstützungsansprüche gegen die Kasse und alle Anfragen sind an den Liquidator, nicht an den Königlichen Polizeipräsidenten zu richten. 1. Ziehung 1. Klasse 142. Königl. Sachs. Landes-Lotterie gezogen am 7. Juli 1902. 30 000 Mark auf Nr. 79261. 5000 Mark auf Nr. 97557. 2000 Mark auf Nr. 13026 15801 37351 50193 63976 66419 67184 38531 93361. 1000 Mark auf Nr. 1225 24664 34356 54853 58948 60332 65609 74707 74760 85704 89781. 500 Mark auf Nr. 1750 2052 10363 10400 10522 14525 15168 15863 I802l 23395 25791 31980 33018 35126 39932 41191 41629 45648 47310 59921 60553 60849 61150 61746 88291 76383 81560 87854 91439 98707 100000. 200 Mark auf Nr. 298 993 2944 3125 4668 5029 6092 6542 7012 9309 10099 1II81 12231 12722 14416 16036 17459 17996 18807 19285 19486 21719 22307 22506 22600 23889 24757 24838 25989 26977 27203 29886 30035 30138 30871 32278 32807 32856 34487 35248 35744 36578 37151 37645 38711 39424 39463 40550 41339 41493 42883 43810 43235 43881 45722 45789 47168 51082 54240 54401 57551 59880 60433 60556 60854 63120 64707 64711 67410 67812 68212 68410 69095 69139 70591 70848 71916 72032 72463 72507 72628 72672 72899 74934 75L49 76088 77197 79116 79194 76497 81786 82500 83456 87252 87872 87719 88915 89690 92548 94521 94606 95643 95662 96589 97136 97307. Amtliche Mittheilungeu aus der Sitzung des Stadtrathes zu KiveuÜock vom 26. Juni 1902. Anwesend: 4 RathSmitglieder. Vorsitzender: Herr Bürgermeister Hesse. 1) Die Bauausschußvorschläge, betr. a. die HerftellungSarbeiten an der Brücke im Winkel und 1,. die Reparatur der Feldstraßenschleuße, erhebt man zum Beschluß. 2) Bon der Entscheidung der Kgl. Amt-Hauptmannschaft Über die Oeffent- lichkeit deS Sosaer GrenzwegeS nimmt man Kenntniß und faßt dabei Beruhigung. 3) Für die Besetzung einer frei werdenden ständigen Lehrerstelle werden dem Schulau-schuß 3 Bewerber vorgeschlagen. 4) Dem Anträge deS städtischen Thierar-te- auf Beschaffung eine- Fleisch- tran-port-Wagen- und einer Bkutkanne für Freibankzwecke ist statt« zugeben und die Entschließung he- Stadtverordneten-Lollegium- hierzu berbeüuziehen. 5) Die Kosten für Beschaffung eine- Schlauche- zum Besprengen deS Schulgartens werden verwilligt. 6) Kenntniß nimmt man von а. der Verlegung des Sächsischen GemeindetageS auf einen noch zu bestimmenden Zeitpunkt, d. einer Verordnung, Schleußenanlagen betreffend, c. den Prüfung-ergebniffen der Pension-- und der Biersteuerkaffen rechnung auf das Jahr 1901, б. einem Berichte des Herrn Schuldirektor- über den Besuch der Zeichenausstellungen in Plauen. e. der Gewährung einer Staat-«Beihilfe für die Handelsschule. 7) Der Herr Vorsitzende theilt sodann mit, daß er demnächst seinen Urlaub antreten werde. 8) Herr Stadtrath Eugen Dörffel erhält für Monat Juli Urlaub. 9) Hierauf werden auf 6 Straferlaß« bez. ErmäßigungSgesuche Beschlüsse gefaßt. 10) Die Anzeige über die während der Sommerferien in den Volksschulen vorzunehmenden Reparaturarbeiten giebt man an den BauauSschuß zur Begutachtung bez. Veranlassung des Weiteren ab. 11) Weiter gelangten zur Berathung 16 Bausachen, 4 Steuersachen und verschiedene andere Angelegenheiten. Worituri. Bon Willibald Eberlein. Todtenbleich, niik starren Gesichtern und erloschenen Austen sitzen sie da, die beiden Männer und sehen schweigend vor sich nieder. „Und nun, Herr Stadtralh?" sagte der eine von ihnen, ein kleines, dürres Männchen mit zerknittertem Gesicht zu seinem Gegenüber, einem stattlichen, fast sechzigjährigen Herrn mir vollem, gedunsenen Antlitz, das sonst die eigen- thümliche Röthe zeigt, die die Wirkung guter Getränke ist, jetzt aber fahl, gelblich grün aussieht. — „Za, aber um Gottes Willen, wie ist es möglich, Zöllner, wie ist es möglich. —" „Das begreife ich auch nicht," stotterte der Rendant, „seit Jahren ist kein staatlicher Kommissar hier gewesen, um unsere Kassen zu revidiren — und nun —" „So ganz unvorbereitet — so ganz plötzlich." — „Unvorbereitet — das hätte uns auch wenig geholfen, wenn wir darauf vorbereitet gewesen wären, da der Mann mir doch die Schlüssel zu meinen beiden Kassen wcggenommen hat — da kann ich doch nicht wieder, wie bei den Revisionen durch den Herrn Oberbürgermeister, das Defizit in der einen Kasse aus der andern decken — und wo hätte ich, wenn ich auch diese Revision gewusst hätte, fünfzigtausend Mark her- »ehmcn sollen?" „Ach Gon — himmlischer Vater." — „Und was fangen wir nun an? Was wollen wir nun rhun?" „Sterben!" sagt der Stadtrath dumpf und als der kleine Mann entsetzt auffährt, fügt er hinzu: „Ich wenigstens. Ich habe zu lange in Luxus und Ueberflug gelebt, um jetzt auf meine alten Tage im Zuchthaus Wohnung zu nehmen! Und meine Söhne, der Assessor und der Leutnant — freilich habe ich's ja nur für sic gelhan — aber sic müssen nun deshalb den Abschied nehmen — meine» Sie, Zöllner, ich wollte vor Scham vor ihnen in die Erde sinken, erleben, Vag sie mich verwünschen, mich verfluchen oder mir gar voller Verachtung den Rücken wenden?" „Und ich, was meinen Sie wohl, was ich soll, Herr Stadtrath?" „Wenn Sie Ihre Strafe verbüßt haben - ich werde übrigens nachher ein Schreiben an den Regierungskommissar abfassen, in welchem ich als Ihr Vorgesetzter die Schuld auf mich nehme, dann wird Ihre Strafe mitde ausfallcn — wenn Sie also diese Strafe abgcbüßt haben, so gehen Sie mit den Ihrigen zu Ihrem Sohne, dem Pfarrer. Er hat ja eine auskömmliche Stelle und wird Sic mit offenen Armen aufnehmen das ist doch einfach seine Christen pflicht." — „Herr Stadtrath," ruft da der kleine Mann und schnellt, schwer alhmend, von seinem Stuhle empor. „Herr Stadtrath — Sie haben mich verleitet, verführt zu dem Verbrechen, weil Sie über ihre Verhältnisse gelebt haben." — „Wir können das in Ruhe abmachen, Zöllner," sagt der andere tonlos, „setzen Sie sich wieder. Ja, ich habe über meine Verhältnisse gelebt! Die Jungen haben ein Heidengeld gekostet und um es herbeizuschaffen, ging ich an die Börse — ja ja — und wie es gewöhnlich ist, verlor ich, anstatt zu gewinnen — ich wußte nicht mehr ein noch aus — da kamen Sic zu mir und erzählte» mir, daß Sie durch einen Schurken uni das Ihrige gekonunep seien. Sie wüßten nicht mehr ein noch aus, Ihr Sohn hätte noch im letzten Semester seine Studien abbrechen und irgend etwas anderes werden müssen und Sic könnten eingcgangene Verpflichtungen nicht mehr lösen." — „Ja — ja — hören Sie auf, hören Sie auf — es war die entsetzlichste Stunde meines Lebens. Anstatt, wie es dein Vorgesetzten geziemt hätte, den Untergebenen mit Rath und That zu stützen, zerrten Sie mich in den Abgrund hinein, in dem ich nun den Hals breche — in den Sumpf, in dem ich nun ersticke." „Run — jedenfalls sahen Sie zuletzt ein, daß ich Recht hatte, als ich sagte, uns beiden könne geholfen werden, wenn wir aus der Stadthauptkasse fünfzigtausend Mark entlehnten — vierzig für mich, zehn für Sie — um sie später wieder Hineiuzulegen. Gott im Himmel — wer konnte denn aber auch denke», daß alles, aber auch alles so schief gehen würde." — „Ja — und Ihre Revisionen — Ihre verdammten Kasscnrevisioncn, wo sie einfach Ihren Rame» unter die Reoisionsprotokollc setzten, ohne revidirt zu haben. Oh — und dann unsere Amtsjubiläen, wo man uns mit Ehren und Anerkennungen überhäufte, uns, die Schufte, die Ver brecher — oh — oh — ich weiß nicht, wie ich's habe tragen können — und jetzt — und jetzt rathen Sie mir. Sie — der Sie an allem schuld sind — Sic rathen mir, ich soll die Strafe auf mich nehme», soll mich verhaften lassen, die Augen des Publikums auf mich gerichtet sehen, wenn ich vor den Geschworenen stehe, ich soll im Zuchthaus oder, was nicht besser ist, init gemeinen Hallunken aus der Hefe des Volkes zusammensitzcn — und dann, wenn ich 'raus komme, dann soll ich vor meinen Sohn hintretcn, vor den Priester Gottes, vor dem ich mich am liebsten im entferntesten Winkel der Welt verbergen möchte — vor den soll ich hin treten und sagen: so — aus meinem Amte haben sie mich Hittai fluch: werd erröt Sie unsei und selbei und dünkt mir z die L und i Sie i auch ist eil uud s dessen gehori diktirt mi wc bei ha vis L'c dw rcr vei na> uni St To hin Herrn, das in Gericht bauern D: richtete „C nun w und ne Schmer ins Wc veriven! Schüsse gurgeln „T nur vo> Uebersch: flicken l: Fechtbru daß ein die aber „M Sie bekannter Morgens: seinem Z „Ick Kinderei! „Las Freiheit, stimmte ß „Ha mit unter Die die mit d dahinzoze: ihnen, oh „Du Geschichte „M Endl Abrede tr: war, so h: kostet und stand und Male flo, Antlitz del drängte si: Recht hab: e» zu spät Lachen sag „Wei rühren! „Tro: accompagn „Leb „Mei: „Thu Ment gar nicht : sagte nichtt Schw: schweigend seiner Bul entlang, mußte, wol fechten gehr
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