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SIEBZEHNTES ABONNEMENT-CONCERT IM SAALE DES NEUEN GEWANDHAUSES ZU LEIPZIG. DONNERSTAG, DEN 13. FEBRUAR 1896. Ouvertüre zu »Iphigenie in Aulis« von Chr. W. von Gluck. (Mit Schluss von Richard Wagner.)* X Ostermorgen. Concertstück für Orgel, Trompeten, Posaunen, Pauken und Tamtam (Schlusssatz aus Op. 25, »Ostern«) von Carl August Fischer. (Zum ersten Male.) Orgel: Herr Paul Homeyer. Ein deutsches Requiem. Nach Worten der heiligen Schrift für Soli, Chor, Orchester und Orgel von Johannes Brahms. Die Soli gesungen von Fräulein Meta Geyer aus Berlin und Herrn Paul Haase aus Karlsruhe. Orgel: Herr Paul Homeyer. ■ ' ( I.*) } Selig sind, die da Leid tragen. denn sie sollen getröstet werden. Die mit Thränen säen, werden mit Freuden ernten. Sie gehen hin und weinen und tragen edlen Samen, und kommen mit Freuden und bringen ihre Garben. II. Denn alles Fleisch ist wie Gras und alle Herrlichkeit des Menschen wie des Grases Blumen. Das Gras ist verdorret und die Blume abgefallen. So seid nun geduldig, liebe Brüder, bis auf die Zukunft des Herrn. Siehe, em Ackermann wartet auf die köstliche Frucht der Erde und ist geduldig darüber, bis er empfahe den Morgenregen und Abendregen. Denn alles Fleisch ist wie Gras und alle Herrlichkeit des Menschen wie des Grases Blumen. Das Gras ist verdorret und die Blume abgefallen. Aber des Herrn Wort bleibet in Ewigkeit. Die Erlöseten des Herrn werden wiederkommen, und gen Zion kommen mit Jauchzen; ewige Freude wird über ihrem Haupte sein; Freude und Wonne werden sie ergreifen und Schmerz und Seufzen wird weg müssen. Text-Abdruck mit Genehmigung des V-'-legers Rieter-Biedermann. Die geehrten Besucher des Concertes werden dringend ersucht, sowohl vor Anfang des Concertes wie nach der Pause ihre Plätze nach dem ersten Glockenzeichen einnehmen zu wollen.