PROGRAMM ERSTER THEIL. Ouvertüre zu Shakespeare’s »Sommernachtstraum« von F. Mendels sohn Bartholdy. Concert militaire für Violine (Ddur, Op. 21) von Charles Lipinski, vorgetragen von Herrn Arno Hilf. Lieder mit Pianofortebegleitung, gesungen von Frau Lilli Lehmann- Kalisch, königl. preuss. Kammersängerin. a) »Du bist die Ruh’« Du bist die Ruh’, Der Friede mild, Die Sehnsucht du Und was sie stillt; Ich weihe dir Voll Lust und Schmerz - Zur Wohnung hier Mein Aug’ und Herz. Kehr’ ein bei mir, Und schliesse du von F. Schubert. Still hinter dir Die Pforten zu, Treib’ andern Schmerz Aus dieser Brust, Voll sei dies Herz Von deiner Lust. Dies Augenzelt, Von deinem Glanz Allein erhellt, O füll’ es ganz. Friedrich Rückert. b) Auf dem Wasser zu singen von F. Schubert. Mitten im Schimmer der spiegelnden Wellen Gleitet wie Schwäne der wankende Kahn — Ach, auf der Freude sanft schimmernden Wellen Gleitet die Seele dahin wie der Kahn, Denn von dem Himmel herab auf die Wellen Tanzet das Abendroth rund um den Kahn. Ueber den Wipfeln des westlichen Haines Winket uns freundlich der röthliche Schein, Unter den Zweigen des östlichen Haines Säuselt der Calmus im röthlichen Schein, Freude des Himmels und Ruhe des Haines Athmet die Seel’ im erröthenden Schein. Ach, es entschwindet mit thauigem Flügel Mir auf den wiegenden Wellen die Zeit, Morgen entschwindet mit schimmerndem Flügel Wieder wie gestern und heute die Zeit, Bis ich auf höherem strahlendem Flügel Selber entschwinde der wechselnden Zeit. Graf Stolberg.