Volltext Seite (XML)
!» UNd 88888 lkl tv»- 2688b Msic Zähne) n usw. chrung. Keine rkl. au ühwerk r. Zu Nit. L. :r, mit «reifes, Adresse Exped. Gras. Raiten, . »u S0 zogen«, ch fand dt vor, en- ein- 899. llerei. Amts- Ulli! AlUWtlntt für den Abo««eme»t oiertelj. 1 M. 20 Pf. einschließl. d«S »Jllustr. Unterhaltungsbl.^ a. der Humor. Beilage .Seifen blasen-' in der Expedition, bei unfern Boten sowie bei allen Reichrpostanstalten. Gchrk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung. «rschetmt wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donnerstag u. Sonn abend. JnsertionSpreiS: die »einspaltige Zeile 10 Pf. Im amtlichen Theile die gespaltme Zeile 25 Pf. LS«« Donnerstag, den 12. April Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: E. Hannebohn io Eibenstock. > - 47. Jahrgang. —— Von der unterzeichneten Königlichen Amtshauptmannschaft sind im Monat März dieses Jahres die nachgenannten Personen zu öffentlichen Aemtern und Diensten verpflichtet worden: 1) Herr Rathsregistrator Georg Bruno Herrmann, zuletzt in Aue, als Gemeindevorstand und Standesbeamter für Lauter, 2) Herr Wirthschaftsbesitzer Friedrich Anton Paul Seltmann in Rittersgrün, als Standesbeamter für Rittersgrün und 3) Frau Anna Bertha verehel. Hänel geb. Reidel in Rothenkirchen als Leichenfrau für die Gemeinden Ober- und Unterstützengrün. Schwarzenberg, den 2. April 1900. Königliche Amtshauptmannschast. Krug von Nidda. S. Als Friedensrichter für den Bezirk Schönheide, Neuheide und Schönheider- hammer ist der Kaufmann Herr Victor OlloLstm in Schönheide vom Königlichen Justizministerium ernannt und heute für dieses Amt hier in Pflicht ge nommen worden. Eibenstock, am 9. April 1900. Königliches Amtsgericht. Schilde Ass. I. Bekanntmachung. Im ersten Vierteljahr 1900 sind eingegangen: a vom Gesetz- und Verordnungsblatt für das Königreich Sachse» die Stücke Nr. 1—3. b. vom Reichsgefetzblatt die Nr. 1—11. Die Gesetzblätter, deren Inhalt aus den im Eingänge des Rathhauses befindlichen An schlägen ersichtlich ist, liegen 14 Tage lang zu Jedermanns Einsicht an Rathsstelle aus. Eibenstock, den 9. April 1900. Der Rath der Stadt. I. V.: Landrock. Gnüchtel. Kuba, Wortorico und die Philippinen. Durch den spanisch-amerikanischen FriedenSverlrag ist die »Perle der Antillen" von dem »spanischen Joch" befreit, das sie vierhundert Jahre lang getragen hatte. Bi» zur Herstellung einer au« Wahlen hervorgegangenen konstituirendcn Volksvertret ung haben die Bereinigten Staaten sich die Verwaltung von Cuba Vorbehalten, und die nicht von ihnen, sondern auch in breiten Schichten der cubanischen Bevölkerung gehegte Erwartung dürste sich verwirklichen, daß bei einer weisen Politik in der Zwischen zeit die unter der Aegide der Ber. Staaten zu wählende Volks vertretung in dem Anschluß der Insel an die mächtige Republik die beste Gewähr für eine gedeihliche Weiterentwickelung Cubas sehen würde. Haben e« doch die die amerikanische Politik leitenden Personen völlig in der Hand, die ausschlaggebenden Wahlen, so lange wie ihnen gut dünkt, hinauszuschieben, um dieselben in dem für ihre Pläne günstigsten Moment vornehmen zu lassen. Jedenfalls kann zur Zeit keine Rede davon sein, Cuba al« einen Bestandtheil der Ver. Staaten zu betrachten, wie die« be züglich der für den Preis von 20 Mill. Dollar käuflich den Ber. Staaten überlassenen Philippinen und der ihnen förmlich ab getretenen Insel Portorico der Fall ist. Der Streit, ob die Erwerbung von Kolonien mit dem Wortlaut und dem Geist der amerikanischen Verfassung vereinbar sei, ist zu einer völlig gegen standslosen Doktorstage geworden, nachdem der Senat den Frie densverlrag und mit ihm den Besitzerwerb genehmigt Hal. Da gegen harrt die heiklere Frage, ob e« der amerikanischen Republik, die in ihrer Unabhängigkeitserklärung die Lehre von dem »un veräußerlichen Selbstbestimmung-rechte eine» Volke«" für alle Zeilen niedcrgclegt hat, anstehe, Kolonien kaufsweise gegen den ausdrücklichen Willen der Bevölkerung dieser Territorien zu erwerben, noch ihrer endgültigen Lösung. Und da» ist beson der» rücksichtlich der Filipino« wichtig. So lange die Filipino« gegen die Spanier, ihre ange stammten Herren, kämpften, waren sie Insurgenten; al» sie dann in den amerikanischen Heeren ihre rettenden Befreier be willkommneten und ihnen da« Betreten Manila« erleichterten, um an ihrer Seite zu kämpfen, wurden sie in den amerikanischen Zeitungen und den amtlichen Proklamationen al» „unsere Bundesgenossen" bezeichnet. Al« dann die Ver. Staaten von Manila Besitz ergriffen, die Verwaltung übernahmen, die Steuern auf Grund der bestehenden Verordnungen nicht nur mit rücksichtsloser Härte eintrieben, sondern sogar einige von den Spaniern al« ungerecht anerkannte und deshalb abgeschafftc Aus lagen wieder einführten und deren Zahlung mit Gewalt und Drohung erzwangen, als die bekannte amerikanische Korruption in schlimmster Form nach Manila importirt wurde und die Be freier sich al» übermüthige Sieger und Eroberer zeigten, da wur den au« den Bundesgenossen Rebellen. Und al« ihre Bezwing ung den Amerikanern mehr Mühe machte, al« diese vorausgesetzt hatten und da« Murren in den Ver. Staaten über so viel un nütz vergossene» amerikanische« Blut ein schnellere« Niederwersen der Rebellen durchaus nolhwendig erscheinen ließ, da versuchte e« der Präsident mit einer Proklamation, in welcher er allen, die sofort die Waffen niederlegen würden, Verzeihung versprach, dagegen alle, die vom Tage der Veröffentlichung an noch gegen die Amerikaner im Felde bleiben sollten, für .Banditen" er klärte und eine dementsprechende Behandlung durch die Gerichte in bestimmte Aussicht stellte. Insurgenten — BundeSgcnossen — Rebellen — Banditen waren die Filipino» nacheinander. Der Kampf der Filipino» gegen die neuen amerikanischen Herren ist noch lauge nicht beendet. Der Guerillakrieg dauert unvermindert fort und der Besitz der Amerikaner ist auf Manila und Cavite beschränkt — etwa» wenig für 20 Mill. Dollar. Aber selbst die Behauptung dieser Position kostet fortgesetzt Geld und Blut, so daß schon weite Kreise Nordamerika» darüber un willig werden. Kuba ist einstweilen noch nicht amerikanischer Besitz, und bezüglich der Zustände aus Portorico sagen die »Washington Time«" in einem »Die an Portorico verübte Schmach" betitelten Leitartikel: »Trotz aller nur denkbaren Versuche der Regierung, da« Bekanntwerden der geradezu furchtbaren auf der Insel herrschenden Zustände zu verhindern, liegen jetzt doch authentische Nachrichten vor, daß Noth und Mangel jeder Beschreibung spottet; von den 1,000,000 Einwohnern laufen über zwei Drittel buch stäblich nackt und halb verhungert herum und da» auch in Ge genden, die sich früher stet« de« Wohlstandes erfreuten, die auch im letzten Jahre eine gute Ernte hatten und deren Industrie blühte, bi« sie vor Monaten wegen Mangel an Absatz die Fabrika tion einstellen mußten." Man ersieht daraus, daß die Amerikaner an ihrer SiegeS- beute nicht allzuviel Freude haben. Tagesaeschichte. — Deutschland. Kaiser Franz Joses von Oester reich hat seinen Besuch am deutschen Kaiser-Hose zum b. Mai angcsagt, um der am 6. Mai stattfindenden Feier der Groß jährigkeit de« Kronprinzen bcizuwohnen. — Für neue Handelsverträge verschlechtern sich die Aussichten immmer mehr. Wieder offiziösen »Münch. Allg. Ztg " geschrieben wird, würden Oesterreich-Ungarn und vielleicht auch Italien infolge der dort hervortretenden stärkeren schutzzöllnerischen Strömung die bestehenden Handelsverträge 1903 kündigen, falls die« von Deutschland au« nicht geschehen sollte. »Oesterreich- Ungarn kann an neue Handelsvertragsverhandlungen überhaupt erst denken, wenn da« Zollbündniß zwischen Oesterreich und Un garn gesichert ist. Vorläufig läßt sich noch nicht absehen, wie man über diese große Schwierigkeit Hinwegkommen wird." — Frankreich. Den Franzosen ist e» gelungen, sich im Hintcrlandc von Marokko festzusetzen. Gallifet erhielt ein Telegramm de» Obersten Bertrand, in welchem bestätigt wird, daß die Oase Jgli am 5. d. Abend» besetzt wurde. Die Expe ditionskolonnen begegneten keinem wirklichen Widerstand; jedoch mußte am I. April die Artillerie Aufstellung nehmen, da die Taghit-Leute feindselig gesinnt schienen. E« erwies sich jedoch nicht al« nolhwendig, Feuer zu geben. — China. Die Gesandten England«, Amerikas, Deutsch lands und Frankreich« haben dem Tsunali sffamen eine gemein same Note überreicht, die in drohenden Ausdrücken die gänzliche Unterdrückung der »Boxer«" binnen zwei Monaten fordert, widrigen falls die beiheiligten Mächte Truppen landen und sie nach dem Innern von Schantung und Tschili senden würden zum Schutz der dortigen Fremden. — Vom südafrikanischen Kriegsschauplatz. Das gänzliche Ausbleiben der Nachrichten vom Kriegsschauplatz scheint da» Gerücht zu bestätigen, daß e» den Buren gelungen ist, die Telegraphen zwischen Blumfontcin und Kapstadt zu zerstören. Die Wiedereröffnung und dauernde Sicherung der rückwärtigen Verbindungen wird Lord Robert« noch sehr lange beschäftigen, sofern er diese Aufgabe jetzt bei Beginn der regenlosen Jahres zeit überhaupt lösen kann. Lord Robert« soll allein in der letzten Woche an tausend Pferde durch Krankheit verloren haben. Die Burenpserde sind besser im Stande, da sie da» Klima ver tragen, und ihre Beweglichkeit kommt den Buren zu statten bei den Operationen, deren Anfang die englischen Schlappen bei Thabanchu und RedderSburg gebildet haben, deren Endziel wahr scheinlich die Einkreisung de» Lord Robert» in Blumfontein bedeutet. Da« Vorgehen der Buren unter de Wet bei Blum fontein scheint den bestimmten Plan zu verfolgen, die rechte Flanke de« Lord Robert« dauernd zu bedrohen und ihn so an einem weiteren Vorgehen nach "Norden zu hindern. Weiterhin scheint aber de Wet auch da« weitere Verbleiben de« englischen Feld marschall» in Blumfontein unmöglich zu machen. Die Zerstörung der Wasserwerke war schon der erste Schritt zur Verwirklichung diese» Versuche«. Die Ausdehnung der burischen Linien weiter nach Süden bi» RedderSburg 60 km südlich von Blumfontein ist die Fortsetzung. Auf dieser langen Linie stehen die Buren in unmittelbarer Nähe der Eisenbahn, der einzigen Straße, die Robert» mit der Kapkolonie verbindet und die er gerade im gegen wärtigen Augenblicke dringend bedarf, um Remontepferde, Zug thicre, Vorräthe und Winterbckleidung für die Mannschaften heranzuschassen. Sic können mit derselben Leichtigkeit, mit der ihnen die Ueberrumpelung ain Koornspruit und bei RedderSburg gelang, auch aus die Bahnlinie vorstoßen, die lediglich an den Stationen durch kleinere Besatzungen gedeckt ist, auf freier Strecke aber nur schwer gegen Ueberfätle geschützt werden kann. Zu einem derartigen Vorstoße genügt eine ganz kleine Abtheilung, ja selbst eine einfache Patrouille, die durch ein paar Dynamit patronen den Schienenweg so gründlich zerstören kann, daß min desten» auf eine Reihe von Tagen die Verbindung zwischen Aap- kolonie und Blumfontcin unterbrochen ist. ES ist infolgedessen begreiflich, wenn man zur Zeit über diese neueste Entwickelung der Dinge in London einigermaßen in Sorge ist und sich aus eine Unterbrechung der Bahnverbindung gefaßt macht. Locale «nd sächsische Nachrichten. — Carls seid. Durch die am 5. April hier stattgefundene Sektion de» angeblich infolge Züchtigung de» hiesigen Hilfslehrer« gestorbenen Schulknaben ist amtlich sestgestellt worden, daß der Tob de« Kinde« nicht in ursächlicher Beziehung zur Strafe de« Lehrer» steht. — Oberstützengrün. Verflossenen Montag brannte in der 10. Abendstunde die Gartennahrung de» Besitzers Tröger vollständig nieder. Da» Feuer soll in einer Dachkammer cnt- stanven sein. Vom Mobiliar ist wenig gerettet worden. Da» Hau» war noch von dem Bierschröter Süß bewohnt, welcher versichert hat. — Falk en stein. Der hier allgemein geachtete und be liebte Lehrer Herr Emil Ott sau» Eibenstock gebürtig) beging am Donnerstag sein 25jährige» AmtSjubiläum. Schon in aller Frühe wurde der Jubilar durch einen Gesang de» Lehrerkollegium» freudig überrascht. Im Lause de» Tage» wurden demselben auch die Glückwünsche der Stadtvertretung, sowie der Schulkinder zu Theil. — Zur Ergänzung de» Vorstehenden sei noch bemerkt, baß, nachdem da» Kollegium Herrn Ott am Morgen in seiner Wohnung durch ein Ständchen begrüßt, Herr Direktor Petzoldt unter ehrenden Worten ihm, der seine freie Zeit am liebsten im Walde verlebt, ein schöne« Hirschgeweih überreichte. Um 10 Uhr war Aktu». Nach einem Choralgesang beglückwünschte in sehr anerkennender Weise Herr Bürgermeister Queck den Jubilar unter Uebergabe einer goldenen Uhrkette und eine» Schreiben de» Kgl. Ministerium-, wonach dasselbe Herrn Ott al« bisherigen Stellvertreter de» Direktor» den Titel Oberlehrer verliehen hat. Die Schulkinder und viele Einwohner erfreuten Herrn Ott durch Geschenke und vielerlei Aufmerksamkeiten. — Leipzig, 8. April. Seit Jahren ist in Leipzig nicht ein in seinen Folgen so verhängnißvolle» und entsetzliches Brand unglück vorgekommcn, wie da«, welche« sich gestern in der Eelluloidsabrik von Engelmann u. Richter, sowie in der Guten berg Druckerei von Barth, an der Glockenstraßc bezw. Webergasse belegen, über da» wir bereit« berichteten, ereignete. Die Katastrophe erforderte 8 Menschenleben, sämmtliche der Verun glückten sind wegen de« mit rasender Schnelligkeit sich unter den leicht entzündbaren, explosiven Celluloidmassen und den im Hause aufgestapelten Papiermengen verbreitenden Feuer» erstickt bezw. bi» zur Unkenntlichkeit verkohlt. Da« Feuer brach Abend» kurz nach 7 Uhr au«. Der 15jährige Lehrling Lassale hatte im Keller, in dem Celluloid und Holzwolle lagerten, mit Kisten hantirt. Hierbei war die an einem Thürpfostcn ausgehängte Petroleum lampe herabgerisscn worden, ihr Ballon zersprang und da« brennende Petroleum ergoß sich auf die Materialien. Alsbald stand nicht blo» der ganze Keller in Flammen, sondern im Nu wurde auch die hölzerne, bi« in» vierte Obergeschoß führende einzige Treppe de» Hause» von dem gefräßigen Element, da» aus Schritt und Tritt die reichste Nahrung fand, ergriffen. Der i» Obergeschoß befindliche Feuermann Däther rettete sich durch einen Sprung in den Hof, wobei er allerdings schwere Verletzungen davontrug. Die zu jener Zeil noch im Contore anwesenden Per sonen, nämlich der 44jährige Buchdruckereibesitzer Barth, dessen zwei Kinder Fritz und Werner Barth, der Wcrksührer Wust, die Buchhalterin Elitzsch und der 13jährigc Knabe Thorau, der für seinen Vater Karten au» der Fabrik abholen wollte, sowie die Frau de« Feuermann« Däther und ihr 6jährige« Pflegekind