00018 H.L.Fischer, Das Buch vom Aberglauben. l.Teil (1791) S. 166 Wünscheiruthe.' Eine solche Ruthe ist ein von einer Haselnuss staude, in der üt.Johannisnacht zwischen eilf und zwölf Uhr abgeschnittener Zweig, der die Ge stalt einer Gabel hat, und gegen den Aufgang der Sonne gewachsen seyn muss. Der, welcher sie über dem Punct, wo die Nebenzweige herausgewachsen sind, abschneidet, muss in dem Zeichen der Wage gebohren seyn, und dabei folgende Worte, auch ge gen den Aufgang der Sonne sprechen: "Gott grüsse dich, du edles Reis, mit Gott dem Vater such ich dich, mit Gott dem Sohne find ich dich, mit Gott des heilgen Geistes Nacht und Kraft brech ich dich Ich beschwöre dich Ruthe und Sommerlatte bei der Kraft des Allerhöchsten, dass du mir wollest zei gen, was ich dir gebiete; und solches, so gewiss und wahr, so rein und klar, als Maria, die Mutter Gottes eine reine Jungfrau war, da sie unsern Herrn Jesum Christum gebar; im Namen Gottes des Vaters, des Sohnes und des heiligen Geistes. Amen]